Kursverlauf der voestalpine-Aktie
Mit dem Durchbruch bei Impfstoffen ist die COVID-19-Thematik, die noch im Vorjahr die Entwicklungen an den Kapitalmärkten prägte, in den Hintergrund getreten. Zu den vielfältigen Faktoren, die im Geschäftsjahr 2021/22 insbesondere Wertpapiere in der Stahlbranche beeinflussten, zählen unter anderem die sehr volatilen Preisbewegungen an den Stahl- und Rohstoffmärkten, stark zuwachsende Energiekosten und Disruptionen in den Wertschöpfungsketten.
Zu Beginn des Geschäftsjahres bewegte sich der Aktienkurs der voestalpine noch seitwärts. Trotz fortschreitender Erholungstendenzen in den global maßgeblichen Wirtschaftsräumen konnte der Aktienkurs zunächst nicht mit den nach oben angepassten Ergebnisprognosen Schritt halten. Erst die Ergebniszahlen für das 1. Quartal 2021/22, die über den Erwartungen der Analysten lagen, sowie die Anhebung der prognostizierten operativen Ergebnisse für das Geschäftsjahr („Guidance“) stärkten das Vertrauen der Investoren in das voestalpine-Wertpapier. Kurzfristig überstieg der Aktienkurs Mitte August 2021 die 40 EUR-Marke.
Über den Sommer verstärkten sich in der Folge die Versorgungsprobleme bei Halbleitern in der Autoindustrie. Mit knapp einem Drittel am Gesamtumsatz kommt der Entwicklung in diesem Kundensegment spezielle Relevanz für das Konzernergebnis zu. Im Spätsommer 2021 beherrschten Zahlungsschwierigkeiten des zweitgrößten chinesischen Immobilienkonzerns die internationalen Wirtschaftsnachrichten. Befürchtungen, dass die drohende Insolvenz von Evergrande eine Kettenreaktion auslösen und die weltweite Konjunktur abschwächen könnte, verunsicherten die Investoren. Dazu kamen in Europa stark steigende Energiepreise an den Spotmärkten mit einer zunehmenden Kostenbelastung für energieintensive Produktionsstandorte. Ungeachtet dieses widrigen Umfelds konnte sich der Aktienkurs der voestalpine im Herbst auf einem Niveau von knapp über 30 EUR stabilisieren. Dazu beigetragen haben maßgeblich zwei Faktoren: Das wirtschaftliche Umfeld mit Ausnahme der Autoindustrie erwies sich in den wesentlichen Kundensegmenten als robust. Zudem haben sich die Stahlpreise nach einer kurzen rückläufigen Phase auf nach wie vor hohem Niveau eingependelt.
Den Beginn des Kalenderjahres 2022 prägten zunächst eine Erholung der Nachfrage seitens der Automobilindustrie, in der Folge aber auch verstärkte Inflationsängste angesichts der weiter hohen Energiekosten. Mit Beginn der Invasion Russlands in der Ukraine Ende Februar baute sich ein weiteres Bedrohungsszenario für die Weltwirtschaft auf. Dementsprechend erhöhte sich die Volatilität der voestalpine-Aktie gegen Ende des Geschäftsjahres 2021/22.
Mit 31. März 2022 notierte die voestalpine-Aktie schließlich bei 27,02 EUR, während der Wert am Geschäftsjahresbeginn (1. April 2021) noch bei 35,78 EUR lag. Somit verzeichnete das Wertpapier im Geschäftsjahr 2021/22 einen Rückgang um 23,5 %. Im gleichen Zeitraum konnten die Vergleichsindizes ATX, STOXX Index (Europe) sowie der Dow Jones Industrial Index leichte Wertzuwächse generieren.