Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie hat sich auf das operative Ergebnis des voestalpine-Konzerns erst im letzten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 ausgewirkt, und das in einem relativ überschaubaren Ausmaß.
Die Maßnahmen, die zur Eindämmung der Pandemie allgemein unter dem Ausdruck „Lockdown“ zusammengefasst werden, sind zum Teil in Europa sowie in Nord- und Südamerika und sogar in Teilen Asiens noch in Kraft. Die daraus resultierenden ökonomischen Auswirkungen können zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht konkret abgeschätzt werden, ein dramatischer Rückgang der Gesamtwirtschaft im 1. Geschäftsquartal 2020/21 zeichnet sich jedoch bereits ab.
Die weitere Entwicklung des Geschäftsjahres 2020/21 kann, ohne das endgültige Ausmaß des wirtschaftlichen Einbruchs zu kennen, nur sehr grob eingeschätzt werden. Aus heutiger Sicht erscheint ein Szenario einer Verbesserung der Gesamtwirtschaft nach dem Sommer 2020 wahrscheinlich. Diese Einschätzung erfolgt in einem höchst volatilen Wirtschaftsumfeld und ist daher mit erheblicher Unsicherheit behaftet.
Der Fokus im Geschäftsjahr 2020/21 wird deshalb auf ergebnisstabilisierenden Maßnahmen wie konsequentem Kosten- und Working Capital-Management sowie Cashflow-Generierung liegen. Dementsprechend werden die Investitionen für das Geschäftsjahr 2020/21 mit einem Wert von rund 600 Mio. EUR deutlich unter den bisherigen Investitionsvolumina und unter Abschreibungsniveau geplant.
Ein stabilisierendes Element, das selbst in dieser ökonomischen Ausnahmesituation seine Wirkung zeigt, ist die Diversifikation des voestalpine-Konzerns auf Produkt- und Marktebene. So produzieren die voestalpine-Standorte in China aktuell nahezu auf dem Niveau vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie. Auch der Bereich Eisenbahninfrastruktur, in vielen Regionen als systemrelevant eingestuft, erfreut sich in den meisten Regionen der Welt guter Nachfrage. Der Bereich Hochregallagersysteme, getrieben vom Onlinehandel, erhielt durch den Lockdown einen zusätzlichen Schub und verbucht aktuell eine sehr gute Auftragslage.
Dessen ungeachtet bleiben die Unsicherheiten für den gesamten voestalpine-Konzern in den nächsten Monaten hoch, weshalb eine erwartete Ergebnisentwicklung nur eine sehr grobe Schätzung darstellen kann. In Anbetracht der weiteren volatilen wirtschaftlichen Entwicklung erwarten wir, dass der voestalpine-Konzern im Geschäftsjahr 2020/21 ein EBITDA zwischen 600 Mio. EUR und 1 Mrd. EUR erwirtschaften wird.
Linz, 26. Mai 2020
Der Vorstand
Herbert Eibensteiner e. h.
Franz Kainersdorfer e. h.
Robert Ottel e. h.
Franz Rotter e. h.
Peter Schwab e. h.
Hubert Zajicek e. h.
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