11. Wertminderungen und Wertaufholungen

Impairmenttest von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit Firmenwerten

Firmenwerte werden folgenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet:

 

 

2018/19

 

2019/20

 

 

 

 

 

Summe Steel Division

 

160,1

 

160,1

 

 

 

 

 

HPM Production

 

378,8

 

378,8

Value Added Services

 

313,5

 

313,9

Summe High Performance Metals Division

 

692,3

 

692,7

 

 

 

 

 

Steel

 

25,8

 

25,8

Wire Technology

 

7,1

 

7,1

Railway Systems

 

154,4

 

157,0

Tubulars

 

67,1

 

50,3

Welding Consumables

 

172,5

 

132,9

Summe Metal Engineering Division

 

426,9

 

373,1

 

 

 

 

 

Tubes & Sections

 

70,0

 

70,0

Automotive Components

 

84,0

 

84,0

Precision Strip

 

103,8

 

103,8

Warehouse & Rack Solutions

 

11,2

 

11,2

Summe Metal Forming Division

 

269,0

 

269,0

 

 

 

 

 

voestalpine-Konzern

 

1.548,3

 

1.494,9

 

 

 

 

 

Mio. EUR

Die Firmenwerte werden im Hinblick auf den Nutzungswert unter Anwendung der Discounted Cashflow-Methode auf Werthaltigkeit überprüft. Die Berechnung erfolgt auf Basis der Cashflows einer vom Management genehmigten 5-Jahres-Mittelfristplanung jeweils Anfang März. Dieser Mittelfristplanung werden sowohl Vergangenheitsdaten als auch die erwartete zukünftige Marktperformance als Annahmen zugrunde gelegt. Die konzernalen Planungsprämissen werden dabei um sektorale Planungsannahmen erweitert. Konzerninterne Einschätzungen werden um externe Marktstudien ergänzt. Den Cashflows wird in der ewigen Rente ein aus externen Quellen abgeleitetes länderspezifisches Wachstum unterstellt. Das Budgetjahr wurde als Reaktion auf die wirtschaftlichen Unsicherheiten aufgrund der COVID-19-Krise angepasst. Die Kapitalkosten werden als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten und nach dem Capital Asset Pricing Model berechnet (Weighted Average Costs of Capital – WACC). Die im Rahmen der WACC-Ermittlung verwendeten Parameter wurden auf objektivierter Basis ermittelt. Die zum Bilanzstichtag identifizierten Verwerfungen auf den Kapitalmärkten durch die COVID-19-Krise sind bei der Ermittlung eingeflossen.

Schätzungen und Annahmen, die zur Bewertung der erzielbaren Beträge von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit signifikantem Anteil am Gesamtfirmenwert des voestalpine-Konzerns herangezogen werden, sind wie folgt:

Der Schwerpunkt der Tätigkeit der Steel Division liegt auf der Erzeugung und Verarbeitung von Stahlprodukten für die Segmente Automobilindustrie, Hausindustrie, Elektroindustrie, Verarbeitende Industrie sowie Energie und Maschinenbauindustrie. Zusätzlich erzeugt die Steel Division in Texas, USA, hochqualitatives Einsatzmaterial (Hot Briquetted Iron) für die Stahlerzeugung. Die 5-Jahres-Mittelfristplanung der Steel Division wurde einerseits auf Basis von externen Konjunkturprognosen für die Eurozone, USA, China, Russland und Mexiko (auf Basis World Economic Outlook des IMF1) und andererseits unter Berücksichtigung des erwarteten Stahlverbrauchs2 erstellt.

Für die Erlösplanung der Flachprodukte wurde darüber hinaus der CRU-Index berücksichtigt. Dabei wurden bei einzelnen Kundensegmenten positive qualitätsbedingte Anpassungen vorgenommen.

Der Produktionsplan spiegelt die Absatzprognosen wider. Beschaffungsseitig wurden die Rohstoffannahmen laut Weltmarktprognosen (basierend unter anderem auf Plattsnotierungen3) der Planung zugrunde gelegt.

Basierend auf diesen Annahmen wird nach dem durch COVID-19 geprägten Geschäftsjahr 2020/21 wieder eine konstante Entwicklung der Bruttomarge in der Mittelfristplanung erwartet.

Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das fünfte Planjahr als Basis herangezogen. Es wird in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,33 % (2018/19: 1,40 %) gerechnet. Der WACC beträgt 6,08 % nach Steuern (2018/19: 6,35 %), vor Steuern 7,76 % (2018/19: 8,35 %).

Der 5-Jahres-Mittelfristplanung der High Performance Metals Division mit ihren beiden firmenwerttragenden Einheiten High Performance Metals (HPM) Production und Value Added Services wurden sowohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der relevanten Industriesegmente (insbesondere der Automobil4-, Öl- und Gas-Industrie sowie Luftfahrtindustrie) als auch die Wachstumsprognosen5 in den regionalen Absatzmärkten der Kernmärkte, insbesondere der Eurozone, USA, China und Brasilien, zugrunde gelegt.

In der HPM Production werden sieben Produktionsstandorte weltweit zusammengefasst. Die Produktion umfasst ein hochkomplexes, höchst anspruchsvolles Produktionsspektrum: Werkzeugstahl, Schnellarbeitsstahl, Ventilstahl, Edelbaustahl, pulvermetallurgisch hergestellte Stähle, Pulver für die Additive Fertigung, Sonderstähle und Nickelbasislegierungen. Die Herstellung der Produkte erstreckt sich vom Erschmelzen über die Transformation (Walzen, Schmieden, Warm- und Kaltband) bis hin zur Wärmebehandlung und Bearbeitung sowie zur Erfüllung der von Kunden gewünschten Eigenschaften und Spezifikationen. In den weiterverarbeitenden Gesellschaften werden Bleche, Profile und Spezialschmiedeteile aus Titanlegierungen, Nickelbasislegierungen und hoch-, mittel- und niedriglegierten Stählen hergestellt.

Die internen Prognosen und Einschätzungen der HPM Production – insbesondere was das auf metallurgisch anspruchsvolle Anwendungsgebiete in Luftfahrt-, Öl- und Gas-, Energiemaschinenbau- sowie Automobilindustrie ausgerichtete Geschäft betrifft – stützen sich auf externe Informationsquellen und stimmen mit diesen überein. Im Segment Automobil wird eine moderate Entwicklung angenommen. Das Segment Öl und Gas ist ein strategischer Wachstumsmarkt für die Division. Im Segment Luftfahrtindustrie wurde zunächst ein Marktrückgang und dann wiederum ein Wachstum eingeplant. Dies führt im Planungszeitraum insgesamt zu steigenden Umsätzen und einer positiven Entwicklung der Bruttomarge, nicht zuletzt aufgrund des Baues des neuen Edelstahlwerkes in Kapfenberg.

Legierungspreisbedingte Vormaterialveränderungen können teilweise an die Kunden weitergegeben werden.

Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das letzte Planjahr als Basis herangezogen. Es wird in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,61 % (2018/19: 1,78 %) gerechnet. Der WACC beträgt 6,97 % nach Steuern (2018/19: 7,21 %), vor Steuern 9,10 % (2018/19: 9,75 %).

Bei der Value Added Services führt der weitere konsequente Ausbau der Servicedienstleistungen im Planungszeitraum zu einer engeren Kundenbindung und einer Vertiefung der Wertschöpfung. Es wurden hier bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr weitere Akzente gesetzt. Auch die Bereiche Anarbeitung, Wärmebehandlung und Beschichtung – die Value Added Services betreibt mittlerweile global 18 Beschichtungszentren für Kunden – werden den Kundenbedürfnissen entsprechend erweitert. Darüber hinaus wird die Entwicklung der Additiven Fertigung – in Abstimmung mit der Pulverstrategie des Geschäftsbereiches HPM Production – zur Kernkompetenz der Division forciert. Das konsequente Weitertreiben bereits bewährter Einsparungs- und Optimierungsprogramme sowie neue Initiativen, insbesondere im Bereich Digitalisierung der Abläufe, stellen weitere Schwerpunkte der laufenden Aktivitäten dar, was im Planungszeitraum zu steigenden Umsätzen und einer positiven Entwicklung der Bruttomarge führen wird.

Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das fünfte Planjahr als Basis herangezogen. Es wird in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,65 % (2018/19: 1,79 %) gerechnet. Der WACC beträgt 7,19 % nach Steuern (2018/19: 7,45 %), vor Steuern 9,23 % (2018/19: 9,98 %).

Im Geschäftsbereich Railway Systems werden die Kompetenzen als führender Anbieter von Premiumschienen, High-Tech-Weichen und digitalen Überwachungssystemen sowie damit verbundene Services gebündelt und die weltweite Präsenz als Anbieter von kompletten Bahninfrastruktursystemen weiter ausgebaut. Der Mittelfristplanung von Railway Systems für die nächsten fünf Jahre liegen Markterwartungen6 und Projektplanungen für die Bahninfrastruktur zugrunde, unter Berücksichtigung der strategischen Ausrichtung des Geschäftsbereiches und der weiter voranschreitenden Digitalisierung bei Eisenbahnen. Dabei wurde auch der unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklung in den einzelnen Regionen Rechnung getragen.1 Im Hinblick auf die wesentlichen Faktorkostenentwicklungen sind allgemeine Prognosen über Personalkostenentwicklungen und interne Annahmen über Stahlpreisentwicklungen in die Planungen eingearbeitet worden. In der Planung wurde davon ausgegangen, dass die Bruttomargen über den Planungszeitraum relativ konstant gehalten werden und sich mögliche Schwankungen in einzelnen Märkten aufgrund der weltweiten Ausrichtung des Geschäftsbereiches ausgleichen.

Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das fünfte Planjahr als Basis herangezogen. Es wird in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,53 % (2018/19: 1,60 %) gerechnet. Der WACC beträgt 6,73 % nach Steuern (2018/19: 6,23 %), vor Steuern 8,46 % (2018/19: 8,24 %).

Für die 5-Jahres-Mittelfristplanung von Welding Consumables, welche sich mit der Herstellung und dem Vertrieb von Produkten im Bereich Schweiß- und Fügetechnik beschäftigt, wurden sowohl die jeweiligen regionalen gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen1 als auch die erwarteten Entwicklungen der relevanten Industriesegmente berücksichtigt. Hinsichtlich der Rohstoffpreise, insbesondere für Legierungen, wurden ausgehend von den derzeit gültigen Marktnotierungen sowie verfügbaren Prognosen erwartete Preisentwicklungen abgeleitet. Entsprechend der eingeleiteten und in Umsetzung befindlichen organisatorischen Maßnahmen und Optimierungsprogramme, welche auch im Planungszeitraum konsequent weiterverfolgt werden, sowie den Markterwartungen wird im Planungszeitraum von einem Volumenswachstum und einer leicht steigenden Bruttomarge, welche unter anderem auch positive Effekte aufgrund der Entwicklung zum „Full-Service-Provider“ widerspiegelt, ausgegangen.

Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das fünfte Planjahr als Basis herangezogen. Es wird in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,37 % (2018/19: 1,52 %) gerechnet. Der WACC beträgt 6,54 % nach Steuern (2018/19: 6,11 %), vor Steuern 8,35 % (2018/19: 8,11 %).

Die Cashflow-Prognosen von Automotive Components orientieren sich an den mittelfristigen Marktwachstums- und Produktionsprognosen für den globalen Automobilmarkt, basierend auf den Prognosen von LMC Automotive7, hier im Speziellen für die Automotive Components wichtigsten Märkte in Europa, im USMCA-Raum und in Asien und für die Automotive Components wichtigsten Kunden – die europäischen Premiumhersteller. Die internen Einschätzungen spiegeln die Internationalisierungs- und Wachstumsstrategie der Automotive Components wider. Die konzernexternen Indikatoren sowie die Marktdynamik wurden entsprechend dem aktuellen Modellportfolio der Automotive Components-Kunden angepasst. Zudem dienten kundenspezifische Informationen bezüglich mittelfristiger Prognosen und Absatzerwartungen als Quellen für die Absatzplanung der Automotive Components. Dies führt in der 5-Jahres-Mittelfristplanung zu steigenden Umsätzen und einer positiven Entwicklung der Bruttomarge.

Die Planung der Automotive Components für das Budgetjahr 2020/21 wurde aufgrund der COVID-19-Krise revidiert, die Anpassungen bei Umsatz und EBIT wurden unter Heranziehung diverser externer Marktstudien sowie den derzeit übermittelten Abrufprognosen unserer Kunden eingeschätzt.

Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das fünfte Planjahr als Basis herangezogen. Es wird in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,41 % (2018/19: 1,52 %) gerechnet. Der WACC beträgt 7,24 % nach Steuern (2018/19: 6,84 %), vor Steuern 9,35 % (2018/19: 9,19 %).

Der Tätigkeitsinhalt von Precision Strip ist die Produktion von weltweit verfügbaren, technologisch komplexen kaltgewalzten Bandstahlprodukten mit exakter Maßgenauigkeit, exzellenter Oberflächenqualität und einzigartigen Kantengeometrien für höchste Kundenanforderungen in der Prozessindustrie. Die 5-Jahres-Mittelfristplanung von Precision Strip wurde unter Berücksichtigung der regionalen Rahmenbedingungen in den Kernmärkten und unter Einbeziehung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der für die Gesellschaften wichtigsten Industriesegmente erstellt. Die aktuellen Marktbedingungen sind geprägt von starkem Wettbewerb und Margendruck. Das in der Planung unterlegte Wachstum basiert überwiegend auf Absicherung der Marktführerschaft in Nischenmärkten, Ausbau von Marktanteilen und Erschließung neuer Märkte. Externe Prognosen flossen in die internen Einschätzungen ein und wurden tendenziell vorsichtig leicht nach unten angepasst. Bei diesen externen Prognosen handelt es sich um länderspezifische Werte des zu erwartenden Wirtschaftswachstums (BIP-Prognosen)¹, diese wurden um branchenspezifische Erfahrungen in den betreffenden Märkten für die jeweiligen Produktsegmente ergänzt. Zudem dienten kundenspezifische Informationen bezüglich mittelfristiger Prognosen und Absatzerwartungen als Quellen für die Absatzplanung von Precision Strip. Im Planungszeitraum wird deshalb von steigenden Umsätzen bei stabiler Entwicklung der Bruttomarge ausgegangen.

Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das fünfte Planjahr als Basis herangezogen. Es wird in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,33 % (2018/19: 1,38 %) gerechnet. Der WACC beträgt 7,13 % nach Steuern (2018/19: 6,80 %), vor Steuern 9,02 % (2018/19: 9,01 %).

Wertminderungen

Im Geschäftsjahr 2019/20 wurde in der Metal Engineering Division bei der firmenwerttragenden Einheit Welding Consumables aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung infolge der COVID-19-Krise und dadurch bedingter rückläufigen Absatzmengen sowie einer herausfordernden Margenentwicklung eine Wertminderung des Firmenwerts in Höhe von 39,6 Mio. EUR – in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen – erfasst. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) für diese Einheit beträgt 460,3 Mio. EUR.

Im Geschäftsjahr 2019/20 wurde in der Metal Engineering Division bei der firmenwerttragenden Einheit Tubulars, welche hauptsächlich hochqualitative Nahtlosrohre herstellt, aufgrund negativer absatzmarktseitiger Entwicklungen, welche insbesondere durch die stark gesunkenen Ölpreise und die gesunkenen Ölfördermengen, die erheblichen Belastungen aus den von der US-Administration verhängten Strafzöllen auf die Einfuhr von Stahlrohren (Section 232) sowie der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung infolge der COVID-19-Krise eine Wertminderung des Firmenwerts in Höhe von 16,8 Mio. EUR – in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen – erfasst. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) für 100 % dieser Einheit beträgt 341,1 Mio. EUR.

Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das fünfte Planjahr als Basis herangezogen. Es wird in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,36 % gerechnet. Der WACC beträgt 6,19 % nach Steuern, vor Steuern 7,68 %.

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sind Abzinsungssatz und Cashflows. Eine Änderung dieser Annahmen birgt ein Risiko, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte erforderlich werden könnte. Eine Erhöhung des Abzinsungssatzes nach Steuern um einen Prozentpunkt bzw. eine Reduktion der Cashflows um 10 % würde folgende Buchwertrückgänge nach sich ziehen:

 

 

Buchwert­überdeckung

 

Abzinsungssatz Änderung
+1 %-Punkt

 

Cashflow Änderung
–10 %

 

 

 

 

 

 

 

31.03.2020

 

 

 

 

 

 

Welding Consumables

 

0,0

 

–79,5

 

–46,0

Tubulars

 

0,0

 

–32,8

 

–17,0

 

 

 

 

 

 

 

Mio. EUR

Die Werthaltigkeit aller anderen Firmenwerte wurde durch die Impairmenttests bestätigt. Eine Sensitivitätsanalyse der oben beschriebenen firmenwerttragenden Einheiten hat ergeben, dass bei einer Erhöhung des Abzinsungssatzes um einen Prozentpunkt mit zwei Ausnahmen (High Performance Metals Production und Precision Strip) sämtliche Buchwerte noch immer gedeckt sind und kein Abwertungsbedarf gegeben ist. Weiters hat die Cashflow-Sensitivitätsbetrachtung ergeben, dass bei einer Verringerung der Cashflows um 10 % mit einer Ausnahme (High Performance Metals Production) sämtliche Buchwerte ebenfalls noch immer gedeckt sind und kein Abwertungsbedarf gegeben ist. Werden im Rahmen einer kombinierten Sensitivitätsbetrachtung sowohl der Abzinsungssatz um einen Prozentpunkt erhöht als auch die Cashflows um 10 % verringert, sind bis auf die firmenwerttragenden Einheiten High Performance Metals Production, Value Added Services, Automotive Components und Precision Strip die Buchwerte der oben beschriebenen firmenwerttragenden Einheiten noch immer gedeckt.

Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwertüberdeckung sowie den Betrag, um die sich die beiden wesentlichen Annahmen ändern müssten, damit der geschätzte erzielbare Betrag gleich dem Buchwert ist, sowie den Buchwertrückgang bei einer Erhöhung des Abzinsungssatzes nach Steuern um einen Prozentpunkt bzw. einer Reduktion der Cashflows um 10 %:

 

 

Break-even-Analyse

 

Allgemeine Sensitivitätsanalyse

 

 

Buchwert­überdeckung

 

Abzin­sungssatz
in %-Punkten

 

Cashflow in %

 

Abzin­sungssatz Änderung
+1 %-Punkt

 

Cashflow Änderung
–10 %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

31.03.2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

HPM Production

 

58,6

 

0,1

 

–2,8

 

–302,1

 

–154,3

Value Added Services

 

351,0

 

1,6

 

–23,1

 

0,0

 

0,0

Automotive Components

 

201,8

 

1,3

 

–18,5

 

0,0

 

0,0

Precision Strip

 

45,1

 

0,8

 

–12,0

 

–11,5

 

0,0

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mio. EUR

 

 

Break-even-Analyse

 

Allgemeine Sensitivitätsanalyse

 

 

Buchwert­überdeckung

 

Abzin­sungssatz
in %-Punkten

 

Cashflow in %

 

Abzin­sungssatz Änderung
+1 %-Punkt

 

Cashflow Änderung
–10 %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

31.03.2019

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

HPM Production

 

240,2

 

0,6

 

–10,5

 

–137,8

 

0,0

Welding Consumables

 

46,3

 

0,4

 

–9,3

 

–48,5

 

–3,7

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mio. EUR

Impairmenttest von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ohne Firmenwert und sonstigen Vermögenswerten

Im Geschäftsjahr 2019/20 wurden in der Metal Forming Division bei der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Hot Forming (bestehend aus zwei Werken in Deutschland und USA), welche Pressteile aus Metall durch Warmumformung für die Automobilindustrie entwickelt, aufgrund veränderter absatzseitiger Entwicklungen, sowie einer vom vorjährigen Businessplan abweichenden Personalausstattung und der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung infolge der COVID-19-Krise Wertminderungen in den Bereichen „Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten“, „Technische Anlagen und Maschinen“ und „Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung“ in Höhe von insgesamt 45,8 Mio. EUR – in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen – erfasst (davon wurden 37,5 Mio. EUR bereits zum 31. Dezember 2019 erfasst).

Die Planung für das Budgetjahr 2020/21 der Hot Forming wurde aufgrund der COVID-19-Krise revidiert, die Anpassungen bei Umsatz und EBIT wurden unter Heranziehung diverser externer Marktstudien sowie den derzeit übermittelten Abrufprognosen unserer Kunden eingeschätzt. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) für diese Einheit beträgt 232,7 Mio. EUR. Der angewendete Abzinsungssatz liegt bei 7,19 % nach Steuern, vor Steuern 9,26 %.

Im Geschäftsjahr 2019/20 wurden in der Steel Division bei der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Texas (bestehend aus einem Werk), welche sich mit der Herstellung von Hot Briquetted Iron (HBI) beschäftigt, Wertminderungen in den Bereichen „Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten“ sowie „Technische Anlagen und Maschinen“ in Höhe von insgesamt 209,1 Mio. EUR – in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen – erfasst (davon wurden 177,3 Mio. EUR bereits zum 31. Dezember 2019 erfasst). Grund für diese Wertminderung war zunächst die ab dem Sommer 2019 in zunehmend starkem Ausmaß sichtbare Abhängigkeit des HBI-Marktes vom allgemeinen Schrottpreisniveau – da vor allem Spotmarkt-Kunden im unteren und mittleren Qualitätssegment HBI als Eisenträger und Substitut für eher minderqualitativen Schrott einsetzen. Bei anhaltend hohen Erzpreisen verringerte sich der Schrottpreis deutlich. Aufgrund dieses verschlechterten Schrott-/Erzpreisverhältnisses verfiel der HBI-Spotmarktpreis in wesentlich stärkerem Ausmaß als erwartet. Diese hohe Preissensitivität der HBI-Spotmarktpreise sowie die Erwartung auch weiterhin bestehender Rohstoffpreisvolatilitäten führte im Dezember 2019 zu einer Rücknahme der nachhaltigen Ertragserwartungen (Reduktion der nachhaltigen Absatzmenge) für die Einheit Texas. Zusätzlich führte in Folge die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung geprägt durch die COVID-19-Krise zu einer weiteren, noch darüber hinaus gehenden Anpassung der kurzfristigen Ertragserwartungen, welche damit die der beschriebenen Wertminderung zugrunde liegenden Einschätzungen komplettiert. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) für diese Einheit beträgt 666,2 Mio. EUR. Der angewendete Abzinsungssatz liegt bei 6,34 % nach Steuern, vor Steuern 7,85 %.

Im Geschäftsjahr 2019/20 wurden in der Steel Division bei der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Foundry (bestehend aus drei Werken), welche sich mit der Herstellung von Stahlguss beschäftigt, aufgrund negativer absatzmarktseitiger Entwicklungen sowie einer dadurch bedingten Reduktion der Ergebniserwartungen und der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung infolge der COVID-19-Krise Wertminderungen in den Bereichen „Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten“ sowie „Technische Anlagen und Maschinen“ in Höhe von insgesamt 30,7 Mio. EUR – in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen – erfasst (davon wurden 22,5 Mio. EUR bereits zum 31. Dezember 2019 erfasst). Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) für diese Einheit beträgt 77,2 Mio. EUR. Der angewendete Abzinsungssatz liegt bei 5,98 % nach Steuern, vor Steuern 7,30 %.

Im Geschäftsjahr 2019/20 wurden in der High Performance Metals Division bei der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Buderus Edelstahl ohne Schmiede (bestehend aus den Teilbereichen Stahlwerk, Walzlinien und Gesenkschmiede), welche sich mit der Herstellung von Gesenkschmiedeteilen, Halbzeug sowie warm- und kaltgewalztem Stahl beschäftigt, Wertminderungen in den Bereichen „Technische Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung“ in Höhe von 15,0 Mio. EUR – in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen – erfasst. Die Abwertung ergibt sich aufgrund negativer absatzmarktseitiger Entwicklungen vor allem in den Bereichen Automotive und Maschinenbau sowie einer dadurch bedingten Anpassung der strategischen Ausrichtung und reduzierter Ergebniserwartungen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung infolge der COVID-19-Krise. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) für diese Einheit beträgt 156,2 Mio. EUR. Der angewendete Abzinsungssatz liegt bei 6,44 % nach Steuern, vor Steuern 8,38 %.

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sind Abzinsungssatz und Cashflows. Eine Änderung dieser Annahmen birgt ein Risiko, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte erforderlich werden könnte. Eine Erhöhung des Abzinsungssatzes nach Steuern um einen Prozentpunkt bzw. Reduktion der Cashflows um 10 % würde folgende Buchwertrückgänge nach sich ziehen:

 

 

Buchwert­überdeckung

 

Abzinsungssatz Änderung
+1 %-Punkt

 

Cashflow Änderung
–10 %

 

 

 

 

 

 

 

31.03.2020

 

 

 

 

 

 

Hot Forming

 

0,0

 

–33,0

 

–23,3

Texas

 

0,0

 

–85,1

 

–65,7

Foundry

 

0,0

 

–14,9

 

–7,7

Buderus Edelstahl ohne Schmiede

 

0,0

 

–33,9

 

–15,6

 

 

 

 

 

 

 

Mio. EUR

Im Geschäftsjahr 2019/20 wurden in der Metal Engineering Division für eine zahlungsmittelgenerierende Einheit, welche sich mit der Produktion von Nahtlosrohren beschäftigt, Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 26,4 Mio. EUR in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Im Berichtsjahr kam es zu einer vertraglichen Änderung beim der Kundenbeziehung Green Pipes zugrunde liegenden Liefervertrag, welche zu einer vollständigen Abwertung führte. Die Abwertung der Kundenbeziehungen, welche dem Bereich OCTG zugeordnet sind, resultiert aus den negativen Entwicklungen im Öl- und Gasbereich sowie den Auswirkungen aus Section 232. Der erzielbare Betrag für diese Vermögenswerte beträgt 0,0 Mio. EUR. Die angewendeten Abzinsungssätze liegen zwischen 4,73 % und 4,93 % nach Steuern, vor Steuern zwischen 6,30 % und 6,58 %.

In der Vergleichsperiode wurden in der Metal Engineering Division für eine zahlungsmittelgenerierende Einheit, welche sich mit der Produktion von Nahtlosrohren beschäftigt, Wertaufholungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 6,9 Mio. EUR in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Die im Vorjahr erfasste Wertaufholung der Kundenbeziehung Green Pipes war auf eine angekündigte und in weiterer Folge auch umgesetzte Erhöhung der Abnahmemengen zurückzuführen. Der erzielbare Betrag für diese Vermögenswerte betrug 32,5 Mio. EUR. Die angewendeten Abzinsungssätze betrugen 4,61 % und 5,53 % nach Steuern, vor Steuern 6,15 % und 7,38 %.

Im Geschäftsjahr 2019/20 wurde beschlossen, den Produktionsschritt des Warmwalzens (zahlungsmittelgenerierende Einheit Buderus Edelstahl ohne Schmiede) fremd zu vergeben. Aufgrund dessen wurde die Warmwalzroute geschlossen und Vermögenswerte in Höhe von 11,0 Mio. EUR abgewertet. Eine zusätzliche Wertminderung für einzelne Anlagen wurde bei drei weiteren voestalpine-Gesellschaften in Höhe von 7,2 Mio. EUR aufgrund fehlender Nachnutzung vorgenommen.

Aufgliederung der Abschreibungen und Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände nach Funktionsbereichen

 

 

2018/19

 

2019/20

 

 

 

 

 

Umsatzkosten

 

702,4

 

751,3

Vertriebskosten

 

32,9

 

45,3

Verwaltungskosten

 

29,1

 

46,4

Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

20,7

 

427,5

 

 

785,1

 

1.270,5

 

 

 

 

 

Mio. EUR

1 World Economic Outlook, IMF – International Monetary Fund
2 EUROFER – Dachverband der europäischen Stahlindustrie für Stahlverbrauch Europa; über Europa hinausgehend World Steel Association
3 S&P Global Platts
4 Future Automotive Industry Structure 2030, Report von Oliver Wyman und dem Verband der Automobilindustrie (VDA), Statista, Automotive Powertrain Forecast 2020 – 2030 by Ultimate Media, October 2019
5 Ifo World Economic Survey (WES), III/2019, CESIFO Group Munich, August 2019; Internationaler Währungsfonds, Wachstumsprognose Weltwirtschaft (Oktober 2018); OECD, 2019; IWF, 2019; PMI Data from ICC Linz
6 UNIFE Annual Report
7 LMCA GAPF Data


Über voestalpine

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und arbeitet intensiv an Technologien zur Dekarbonisierung und langfristigen Reduktion ihrer CO2-Emissionen. Im Geschäftsjahr 2019/20 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 12,7 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,2 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit rund 49.000 Mitarbeiter.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
49.000 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2019/20

€ 12,7 Mrd.

Umsatz

€ 1,2 Mrd.

EBITDA

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