D. Unternehmenserwerbe und sonstige Zugänge zum Konsolidierungskreis

      Im Geschäftsjahr 2020/21 werden folgende Gesellschaften im Konzernabschluss erstmalig einbezogen:

      Name der Gesellschaft

       

      Anteil in %

       

      Datum der Erst­konsolidierung

       

       

       

       

       

      Vollkonsolidierung

       

       

       

       

      voestalpine Signaling China Co. Ltd.

       

      100,000 %

       

      29.04.2020

      VALIDA Railway Systems Investment Co. Ltd.

       

      50,000 %

       

      08.05.2020

      voestalpine Specialty Metals (Shanghai) Co. Ltd.

       

      100,000 %

       

      01.06.2020

      Ruzhou Zhengzhou Railway Sanjia Turnout Co., Ltd.

       

      70,000 %

       

      01.10.2020

      voestalpine Financial Services B.V.

       

      100,000 %

       

      29.10.2020

      voestalpine Böhler Welding Africa Pty. Ltd.

       

      51,000 %

       

      16.11.2020

      voestalpine Metal Engineering US LLC

       

      100,000 %

       

      11.12.2020

      voestalpine Nortrak-Damy US LLC

       

      100,000 %

       

      11.12.2020

      voestalpine Steel US LLC

       

      100,000 %

       

      11.12.2020

      voestalpine Metal Forming US Holding LLC

       

      100,000 %

       

      01.02.2021

      voestalpine Metal Engineering US Holding LLC

       

      100,000 %

       

      01.02.2021

      voestalpine Precision Strip II (USA) LLC

       

      100,000 %

       

      12.02.2021

      voestalpine Railway Systems Nortrak I LLC

       

      100,000 %

       

      12.03.2021

      voestalpine Bohler Welding USA I LLC

       

      100,000 %

       

      15.03.2021

       

       

       

       

       

      At-equity-Konsolidierung

       

       

       

       

      TransAnt GmbH

       

      50,000 %

       

      01.12.2020

      Bei den Konsolidierungskreiszugängen der vollkonsolidierten Gesellschaften handelt es sich um zwei Erwerbe und um zwölf neu gegründete Gesellschaften.

      Die Einbeziehung von akquirierten Gesellschaften in den Konzernabschluss erfolgt unter Fortführung der gemäß IFRS 3 zum Akquisitionsstichtag ermittelten beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden unter Berücksichtigung der entsprechenden Abschreibungen. Der Bilanzwert der nicht beherrschenden Anteile bestimmt sich nach den fortgeführten Fair Values der erworbenen Vermögensgegenstände und Schulden. Aus zeitlichen Gründen bzw. aufgrund noch nicht endgültiger Bewertungen sind bei den erstmaligen Vollkonsolidierungen im Einklang mit IFRS 3 die Positionen Sachanlagen, immaterielle Vermögensgegenstände, Vorräte sowie Rückstellungen und infolgedessen die Position Firmenwerte als vorläufig zu erachten.

      Die Aufstockung von Mehrheitsbeteiligungen wird als Transaktion zwischen Eigentümern behandelt. Die Differenz zwischen den Anschaffungskosten für die zusätzlichen Anteile und dem anteiligen Buchwert der nicht beherrschenden Anteile wird direkt im Eigenkapital erfasst. In der Berichtsperiode wurden für den Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen 0,0 Mio. EUR (2019/20: 4,8 Mio. EUR) bezahlt oder passiviert. Nicht beherrschende Anteile in Höhe von 0,3 Mio. EUR (2019/20: 1,1 Mio. EUR) wurden ausgebucht, der darüber hinausgehende Betrag in Höhe von 0,3 Mio. EUR (2019/20: 5,9 Mio. EUR) wurde direkt im Eigenkapital verrechnet.

      Put-Optionen, welche nicht beherrschenden Gesellschaftern für ihre Anteile an Konzerngesellschaften eingeräumt wurden, werden mit ihrem Fair Value als Verbindlichkeit passiviert. Sofern für den Einzelfall ein Übergang der mit dem Eigentum am nicht beherrschenden Anteil verbundenen Chancen und Risiken bereits zum Zeitpunkt des Mehrheitserwerbs erfolgt ist, geht man von einem Erwerb von 100 % der Gesellschaft aus. Liegt hingegen kein Chancen- und Risikotransfer vor, werden die nicht beherrschenden Anteile weiterhin im Eigenkapital ausgewiesen. Die Verbindlichkeit wird erfolgsneutral aus den Gewinnrücklagen dotiert („double credit approach“). Die Folgebewertung wird erfolgswirksam vorgenommen.

      Die Verbindlichkeiten für offene Put-Optionen betragen zum 31. März 2021 8,6 Mio. EUR (31. März 2020: 9,5 Mio. EUR). Im Rahmen der Bewertung wird die Discounted Cashflow-Methode unter Beachtung der vertraglichen Höchstgrenzen angewendet. Inputfaktoren in der Discounted Cashflow-Methode sind insbesondere die Mittelfristplanung sowie der Diskontierungszins.

      Am 1. Oktober 2020 erlangte die voestalpine Railway Systems GmbH, Österreich, über die zuvor gegründete VALIDA Railway Systems Investment Co. Ltd., China, Beherrschung über 70 % der An­teile an der chinesischen Ruzhou Zhengzhou Railway Sanjia Turnout Co., Ltd. Die Akquisition erfolgte mit dem Ziel, die Aktivitäten am chinesischen Markt durch einen zweiten Standort auszubauen.

      Am 16. November 2020 erwarb die voestalpine Böhler Welding Group GmbH, Deutschland, einen Anteil von 51 % an der südafrikanischen voestalpine Böhler Welding Africa Pty. Ltd., einem Joint Venture mit Afrox Ltd. South Africa. Mit diesem Joint Venture stärkt die voestalpine Böhler Welding ihr weltweites Angebot an Stabelektroden für Joining sowie Maintenance- und Repair-Anwendungen.

      Diese Unternehmenserwerbe haben folgende Auswirkung auf den Konzernabschluss:

       

       

      Angesetzte Werte

       

       

       

      Langfristiges Vermögen

       

      11,6

      Kurzfristiges Vermögen

       

      18,5

      Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

       

      –2,6

      Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

       

      –8,3

      Nettovermögen

       

      19,2

      Zugang nicht beherrschende Anteile

       

      –5,4

      Firmenwerte

       

      0,9

      Anschaffungskosten

       

      14,7

      Kapitaleinzahlung (Minderheitsgesellschafter)

       

      0,8

      Zugang nicht beherrschende Anteile (Mutter)

       

      –7,6

      Anschaffungskosten (Konzern)

       

      7,9

      Erworbene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

       

      –0,9

      Ausstehende Einlage

       

      –5,0

      Nettozahlungsmittelabfluss

       

      2,0

       

       

       

      Mio. EUR

      Die Firmenwerte in Höhe von 0,9 Mio. EUR beinhalten 0,5 Mio. EUR aus der Transaktion Ruzhou Zhengzhou Railway Sanjia Turnout Co., Ltd. sowie 0,4 Mio. EUR aus dem Share Deal voestalpine Böhler Welding Africa Pty. Ltd. Beide aktive Unterschiedsbeträge resultieren aus dem Ergebnispotenzial der Gesellschaften und sind gemäß IFRS nicht individuell aktivierungsfähigen Positionen zuzuordnen. Der Firmenwert der Ruzhou Zhengzhou Railway Sanjia Turnout Co., Ltd. wird der firmenwerttragenden Einheit Railway Systems zugeordnet, jener der voestalpine Böhler Welding Africa Pty. Ltd. der firmenwerttragenden Einheit Welding. Es wird nicht erwartet, dass Teile der erfassten Firmenwerte für körperschaftsteuerliche Zwecke abzugsfähig sind.

      Die Unternehmenserwerbe trugen seit Erstkonsolidierung Umsatzerlöse in Höhe von 12,6 Mio. EUR zu den Umsatzerlösen des Konzerns bei. Der Anteil am Ergebnis nach Steuern des Konzerns für den gleichen Zeitraum betrug 1,2 Mio. EUR. Wären die Unternehmenserwerbe schon zum 1. April 2020 konsolidiert worden, wären die berichteten Konzernumsatzerlöse um 19,3 Mio. EUR höher und das berichtete Ergebnis nach Steuern des Konzerns um 1,1 Mio. EUR höher.

      Im Rahmen der erstmaligen Vollkonsolidierung der Ruzhou Zhengzhou Railway Sanjia Turnout Co., Ltd., China, wurden beizulegende Zeitwerte für Lieferforderungen in Höhe von 4,6 Mio. EUR (Bruttobuchwert 4,6 Mio. EUR) und sonstige Forderungen in Höhe von 5,1 Mio. EUR (Bruttobuchwert 5,1 Mio. EUR) übernommen. Die voraussichtlich uneinbringlichen Forderungen sind als unwesentlich zu betrachten.

      Akquisition
      Übernahme oder Kauf von Unternehmen bzw. Unternehmensteilen.
      Cashflow
      • aus Investitionstätigkeit: Abfluss/Zufluss flüssiger Mittel aus Investitionen/Desinvestitionen;
      • aus der Betriebstätigkeit: Abfluss/Zufluss flüssiger Mittel, soweit nicht durch Investitions-, Desinvestitions- oder Finanzierungstätigkeit beeinflusst;
      • aus der Finanzierungstätigkeit: Abfluss/Zufluss flüssiger Mittel aus Kapitalaus- und Kapitaleinzahlungen.
      Eigenkapital
      Mittel, die dem Unternehmen von den Eigentümern durch Einzahlung und/oder Einlage bzw. aus einbehaltenen Gewinnen zur Verfügung gestellt werden.
      IFRS (‘International Financial Reporting Standards’)
      Rechnungslegungsnormen, die eine international vergleichbare Bilanzierung und Publizität gewährleisten sollen.