Wasser dient zur Kühlung der Aggregate und zur Erzeugung von energetisch genutztem Dampf und stellt damit ein wichtiges Betriebs- und Hilfsmittel im gesamten Produktions- und Verarbeitungsprozess dar. Durch Kreislaufsysteme und Mehrfachnutzung des Prozesswassers wird in der voestalpine mit Wasserressourcen so sparsam wie möglich umgegangen. Die Bewertung von Wasserkreislaufsystemen erfolgt entsprechend der Norm ISO 14046 im Sinne des „Life Cycle Assessments“ ganzheitlich über sämtliche Produktionsschritte und -standorte.
Von 2022 auf 2023 reduzierte sich die Wassernutzungsmenge von 741 Mio. m3 auf 739 Mio m3 (1 m3 entspricht 0,001 Megaliter). Der überwiegende Anteil (85 %) wurde für Kühlzwecke aus Oberflächengewässern entnommen und in gleicher Qualität wieder rückgeführt. Die Wasserquellen der voestalpine erfüllen den Süßwasserstandard mit < 1.000 mg Filtrattrockenrückstand pro Liter.
Mehr als 95 % der Kühl- und Abwasserströme der voestalpine-Gesellschaften werden einem quantitativen und qualitativen Parametermonitoring unterzogen. Diese periodische und kontinuierliche Überwachung sichert die Einhaltung der national und regional vorgegebenen Standards.
Der direkte Nettofrischwasserverbrauch lag bei 15,6 Mio. m3 (Vorjahr: 11,4 Mio. m3), das entspricht 1,89 m3 je Tonne Produkt. Der indirekte Verbrauch von 66,8 Mio. m3 (2022: 43,6 Mio. m3) absolut bzw. bei 8,11 m3 je Tonne Produkt entfiel vor allem auf die Vorkette der Stahlerzeugung.
Die Wassernutzung der voestalpine in den Produktions- und Verarbeitungsprozessen hat nur geringe Auswirkungen auf lokale Wassersysteme und führt zu keiner Verschärfung der Situation in Regionen mit bereits bestehender Wasserarmut. Zu diesem Schluss kam eine extern verifizierte Studie zur Berechnung des „Water Scarcity Footprints“, bei der die Produktionstätigkeiten über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg (Cradle to Gate) betrachtet wurden. Zur Berechnung der „Blue Water Consumption“ (Nettoverbrauch von Frischwasser) bzw. des „Water Scarcity Footprints“ (Wasserknappheits-Fußabdruck) der einzelnen Produktionsstandorte wird der Beitrag zur Wasserarmut in der jeweiligen Region detailliert untersucht, wobei auch die lokalen hydrogeologischen Eigenschaften berücksichtigt werden.