Um die Bedeutung von Nachhaltigkeit in allen Entscheidungen und Handlungen bewusst und konsequent aufzuzeigen, wurde 2018 eine Corporate-Responsibility-Strategie verabschiedet. Diese wurde von der Abteilung Konzernentwicklung gemeinsam mit den Strategieabteilungen der Divisionen sowie den zuständigen Fachabteilungen weiterentwickelt. In enger Abstimmung mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der voestalpine AG wurde die überarbeitete Fassung 2021 als Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet. Ein wesentlicher Bezugsrahmen in der Ausarbeitung waren die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen.
Nachhaltigkeit ist integrativer Bestandteil der Konzernstrategie und wird in den einzelnen Divisions-, Geschäftsbereichs- und Funktionalstrategien operationalisiert. Die steigende Bedeutung des Themas für interne und externe Stakeholder:innen wird dabei berücksichtigt. Die Nachhaltigkeitsstrategie versteht sich als ganzheitlicher Rahmen mit einem Best-in-Class-Anspruch.
Mit der Konzeption der Nachhaltigkeitsstrategie hat die voestalpine auch der steigenden Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit für die Finanzierungs- und Kapitalmärkte Rechnung getragen. Der sich weiterentwickelnde Rechtsrahmen wurde ebenso berücksichtigt wie die sich ändernden Markt- und Wettbewerbsfaktoren. Für jedes Handlungsfeld wurden auf Konzernebene strategische Leitsätze und Ziele formuliert. Die Strategie ist gesamtheitlich konzipiert und umfasst die Säulen Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft. Sie ist darauf angelegt, sowohl in den Prozessen und der Geschäftstätigkeit als auch in der Organisation der voestalpine umgesetzt zu werden. Das Stakeholder:innen-Management sorgt für die Kommunikation der Strategie und deren Fortschritte nach innen und außen. Die folgende Abbildung zeigt die Kernelemente der Nachhaltigkeitsstrategie.
Für ein börsennotiertes Unternehmen wie die voestalpine sind Wirtschaftlichkeit und Wertsteigerung zentrale Elemente für langfristigen Erfolg. Zur Erreichung des konzernalen Ziels von Net Zero in 2050 steht die wirtschaftlich erfolgreiche Dekarbonisierung der hochofenbasierten Stahlerzeugung im Zentrum der Klimaschutzmaßnahmen. Hierbei gilt es, sowohl das wirtschaftliche Risiko als auch die Treibhausgasemissionen zu minimieren. Die Nachhaltigkeitsstrategie verknüpft die wirtschaftlichen mit sozialen und ökologischen Aspekten und Zielsetzungen, die im Sinne eines ganzheitlichen Risikomanagements sowie der Resilienz und Zukunftsfähigkeit des Konzerns integriert betrachtet und gesteuert werden. Die 2023 neu geschaffene Abteilung Group Sustainability trägt als eine zentrale Koordinationsstelle zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie der voestalpine bei.
Bei den Prozessen liegt der Schwerpunkt auf dem Beitrag der internen Prozesse und der Lieferkette im Sinne der SDGs und zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens. Die nachhaltige Geschäftstätigkeit fokussiert auf die Entwicklung innovativer und langlebiger Produkte für und mit Kund:innen sowie auf das Vorantreiben der Kreislaufwirtschaft.
Diese trägt dazu bei, die Ökobilanz der Produkte und somit auch jene der Kund:innen zu verbessern. Mit dem kontinuierlichen Auf- und Ausbau der Circular Economy wird auch die Rohstoffversorgungssicherheit des Unternehmens gestärkt. Durch die Erweiterung von Materialkreisläufen und die Aufbereitung von Nebenprodukten können der Anteil der in den Prozessen benötigten Primär-Ressourcen sowie das Abfallaufkommen weiter reduziert werden.
Die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter:innen, ihre Aus- und Weiterbildung und eine wertschätzende Unternehmenskultur sind gleichermaßen wesentliche Elemente nachhaltiger Organisationen. Die jüngsten Krisen haben das Bewusstsein dafür geschärft, dass deren Bewältigung entschlossenes Handeln erfordert. Das gilt auch für die Klimakrise und andere ökologische, soziale oder ökonomische Herausforderungen. Die Nachhaltigkeitsstrategie gibt dabei vor, welche Handlungsfelder für eine nachhaltige Entwicklung der voestalpine entscheidend sind.