Die Anfangsjahre des Standorts Linz als „Reichswerke Hermann Göring AG, Berlin“ werden in einer Ausstellung beleuchtet, die den NS-Zwangsarbeitern am Standort gewidmet ist und deren Geschichte achtsam und umfassend ergründet.
Ab 1938 wurde in Linz ein Eisen- und Stahlwerk errichtet und ab 1941 sukzessive in Betrieb genommen. Die Reichswerke Hermann Göring waren ein wesentlicher Bestandteil der nationalsozialistischen Rüstungsindustrie.
Zum Aufbau und Betrieb des Stahlwerks wurden zigtausende Zwangsarbeiter (Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder), Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge aus mehr als dreißig Nationen eingesetzt. Ihnen widmet sich eine Dauerausstellung in der Konzernzentrale, in der die teilweise unmenschlichen Bedingungen dargestellt werden, unter denen das Fundament für den heute weltweit agierenden Konzern gelegt wurde.
Im Zentrum der Ausstellung stehen die Menschen und ihre Schicksale, die in vier aufeinander aufbauenden Bereichen auf ihrem Lebens- und Leidensweg vorgestellt werden. Mittels Audiodokumenten erhalten die Opfer des Systems der NS-Zwangsarbeit eine Stimme, dazu gibt es umfangreiche Erläuterungen, Bildmaterial und multimediale Stationen. Basis der Ausstellung sind rund 38.000 Personalakten und Lohnbögen der Linzer Betriebe der Reichswerke Hermann Göring aus den Jahren 1938-1945 – der größte Nachkriegsfund an NS-Personal- und Lohnunterlagen eines Unternehmens.
Die voestalpine ist das erste Unternehmen Österreichs, das sich im Rahmen einer Dauerausstellung mit dem Thema NS-Zwangsarbeit auseinandersetzte und das Ergebnis öffentlich zugänglich macht.
Anlässlich der Verleihung des Österreichischen Museumsgütesiegels wurde die ursprüngliche „Zeitgeschichteausstellung 1938-1945“ zum neuen Zeitgeschichte MUSEUM umgewandelt. Dadurch wird der dauerhafte Charakter besser zum Ausdruck gebracht. Verantwortlich für den Betrieb der Dauerausstellung ist die voestalpine Stahlwelt.
Weitere Informationen finden Sie unter: Zeitgeschichte MUSEUM
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