Roheisen
Die voestalpine analysiert und steuert die Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette im Rahmen von bestehenden und neuen Prozessen, vor allem durch das Risikomanagement, die Einkaufsbedingungen und dem neu entwickelten Projekt Sustainable Supply Chain Management (SSCM):
Risikomanagement
In einer allgemeinen Verfahrensanweisung, die durch den Finanzvorstand der voestalpine AG freigegeben wurde, ist festgelegt, wie das operative Risikomanagement im Konzern systematisch aufgebaut und regelmäßig durchgeführt wird.
Die Risikokategorien umfassen strategische Risiken, Markt- und Finanzrisiken bis hin zu Personal-, Umwelt-, EDV- und Compliance Risiken.
Der Prozess zum Risikomanagement wird von den Gesellschaften zumindest vier Mal pro Jahr durchgeführt, das bedeutet, die Risiken werden anhand von Checklisten geprüft, bewertet, überwacht und gegebenenfalls aktualisiert. Dieser Prozess stellt auch die Diskussionsgrundlage für eventuelle Verbesserungen innerhalb des Risikomanagements dar. Aufgrund der Heterogenität des Konzerns gibt es keine zentrale Lieferantenbewertung, diese obliegt den einzelnen Gesellschaften. Bewertungsergebnisse werden zwischen den Gesellschaften abgestimmt.
Mehr über das voestalpine Risikomanagement unter: Bericht über die Risiken des Unternehmens
Einkaufsbedingungen
Die Einkaufsbedingungen der voestalpine gelten für alle Lieferanten. Der Code of Conduct für Geschäftspartner und Verpflichtungen zu Zertifizierungen sind bereits seit einigen Jahren Bestandteil dieser Bedingungen. Der Code of Conduct wurde überarbeitet und enthält explizite Regelungen, die Nachhaltigkeitsthemen betreffen, etwa Menschenrechte, Umweltschutz, Arbeitsbedingungen und Arbeitssicherheit.
Projekt SSCM
Um die Transparenz in den eigenen Lieferketten zu erhöhen, wurde im Frühjahr 2016 das Projekt SSCM ins Leben gerufen. voestalpine-Experten aus den Bereichen Corporate Responsibility, Einkauf und Rohstoffeinkauf sowie Qualitätsmanagement durchleuchten mit Unterstützung eines internationalen Experten auf dem Gebiet der Lieferkettenanalyse in einem mehrstufigen Prozess Lieferanten und Herkunftsländer – von der Rohstoffgewinnung bis zum Verlassen der Werkstore der voestalpine – auf vorab definierte Risiken. Diese betreffen primär Umweltaspekte, soziale Themen wie Menschenrechte und Arbeitsbedingungen sowie Compliance und Corporate Governance.
Angesichts der großen Anzahl (mehrere zehntausend) an Lieferanten und der geografischen Vielfalt (Lieferanten auf allen fünf Kontinenten) ist ein essenzieller erster Schritt, die wesentlichen Rohstoffe und Materialen zu definieren, um dann anhand exemplarischer Lieferketten einen systematischen Prozess zum nachhaltigen Lieferkettenmanagement aufzubauen. Dafür wurde als erste eine typische Lieferkette aus dem Bereich der Stahlproduktion erarbeitet.
Aufbau einer exemplarischen Lieferkette aus dem Bereich der Stahlerzeugung
Folgende Rohstoffe und Materialien wurden für diese beispielhafte Lieferkette als wesentlich definiert und daher näher betrachtet:
In weiterer Folge wurden die Herkunftsländer und Lieferanten dieser Materialien und Rohstoffe erhoben. Sämtliche Material-/Länder-/Lieferanten-Kombinationen wurden nach den oben genannten Risiken analysiert.
Zusätzlich zu dieser Recherche werden mit ausgewählten internen und externen Stakeholdern Interviews zu diesen Risiken durchgeführt.
Nach Abschluss dieses Prozesses werden die Ergebnisse analysiert und weitergehende Maßnahmen ausgearbeitet und umgesetzt. Das SSCM soll sukzessive für alle wesentlichen Wertschöpfungsketten im voestalpine-Konzern angewendet werden.
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