C. Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis (siehe Anlage zum Anhang „Beteiligungen“) wird nach den Bestimmungen der IFRS festgelegt. Der Konzernabschluss beinhaltet neben dem Jahresabschluss der voestalpine AG auch die Abschlüsse der von der voestalpine AG (und ihren Tochtergesellschaften) beherrschten Unternehmen. Beherrschte Unternehmen, die nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden, sind alleine und in Summe unwesentlich.

Tochterunternehmen sind Gesellschaften, welche vom Konzern beherrscht werden. Beherrschung besteht, wenn der voestalpine-Konzern Verfügungsmacht über das Beteiligungsunternehmen ausüben kann, schwankenden Renditen aus der Beteiligung ausgesetzt ist und die Renditen aufgrund der Verfügungsmacht der Höhe nach beeinflussen kann. Die Jahresabschlüsse von Tochterunternehmen werden in den Konzernabschluss ab dem Zeitpunkt, zu dem der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung durch den Konzern endet, einbezogen.

Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, auf welche der voestalpine-Konzern durch die Mitwirkung an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen über maßgeblichen Einfluss verfügt, wobei weder Beherrschung noch gemeinschaftliche Führung der Entscheidungsprozesse vorliegt. Gemeinschaftsunternehmen sind gemeinsame Vereinbarungen, bei der die Partnerunternehmen (voestalpine-Konzern und ein oder mehrere Partner:innen), die gemeinschaftlich die Führung über die Vereinbarung ausüben, Rechte am Nettovermögen des Unternehmens besitzen. Die Jahresabschlüsse von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden in den Konzernabschluss nach der Equity-Methode ab dem Erwerbszeitpunkt bis zum Veräußerungszeitpunkt einbezogen. Die assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sind in der Anlage zum Anhang „Beteiligungen“ angeführt.

Änderungen im Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis hat sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

 

 

Voll­konsolidierung

 

Equity-Methode

 

 

 

 

 

Stand am 01.04.2022

 

283

 

12

Zugänge aus Unternehmenserwerben

 

2

 

1

Änderung der Konsolidierungsmethode und Gründungen

 

 

 

 

Zugänge

 

4

 

 

Abgänge

 

 

 

 

Umgründungen

 

–2

 

 

Abgänge oder Veräußerung

 

–4

 

 

Stand am 31.03.2023

 

283

 

13

davon ausländische Gesellschaften

 

223

 

5

Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden folgende vollkonsolidierte Gesellschaften endkonsolidiert1:

Name der Gesellschaft

 

Datum der End­konsolidierung

 

 

 

Im Geschäftsjahr 2021/22 Vollkonsolidierung

 

 

voestalpine Texas LLC

 

30.06.2022

voestalpine Texas Holding LLC

 

30.06.2022

voestalpine Rotec LLC

 

31.12.2022

voestalpine Tubulars Al Bassam Company Limited in Liquidation

 

31.03.2023

 

 

 

Umgründungen

 

 

voestalpine High Performance Metals VerwaltungsAG

 

01.04.2022

voestalpine Automotive Components Schmölln GmbH

 

01.04.2022

 

 

 

1

Siehe dazu auch Punkt „Nicht fortgeführte Aktivitäten“.

Aufgrund von Liquidation wurden die voestalpine Rotec LLC mit 31. Dezember 2022 und die voestalpine Tubulars Al Bassam Company Limited mit 31. März 2023 endkonsolidiert.

Nicht fortgeführte Aktivitäten

Am 22. März 2022 wurde der Verkaufsbeschluss für 80 % der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Texas (bestehend aus einem Werk) im Segment Steel Division, welche sich mit der Herstellung von Hot Briquetted Iron (HBI) beschäftigt, vom Aufsichtsrat genehmigt. Der Vertrag zum Verkauf von 80 % wurde am 14. April 2022 unterzeichnet.

Darüber hinaus besteht weiterhin eine Vereinbarung zur langfristigen Absicherung von jährlich 420.000 Tonnen des in Corpus Christi produzierten HBI. Dies ist die Basis für eine weitere Dekarbonisierung der Stahlproduktion in Linz und Donawitz („greentec steel“). Die Produktionskapazität des HBI-Werks beträgt rund zwei Millionen Tonnen pro Jahr.

Die Kriterien einer Klassifizierung als zur Veräußerung gehalten wurden im 4. Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 erfüllt. Die zahlungsmittelgenerierende Einheit Texas wurde vom Management als nicht fortgeführte Aktivitäten (Discontinued Operations) eingestuft, da diese einen gesonderten wesentlichen Geschäftszweig darstellt. Das Closing der Transaktion erfolgte am 30. Juni 2022. Mit dem Closing hat voestalpine den Kaufpreis erhalten. Das Ergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten stellt sich wie folgt dar:

 

 

2021/22

 

2022/23

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

589,4

 

225,9

Aufwendungen inkl. sonstige Aufwendungen

 

–589,2

 

–146,7

Sonstige betriebliche Erträge

 

1,8

 

0,8

Finanzerfolg

 

–0,7

 

–0,2

Ergebnis vor Steuern und vor Bewertungsergebnis

 

1,3

 

79,8

Ertragsteuern gem. IAS 12.81 h (ii)

 

0,0

 

0,0

Bewertungsergebnis zum Fair Value abzgl. der Veräußerungskosten

 

256,6

 

0,0

Ertragsteuern gem. IAS 12.81 h (i)

 

0,0

 

0,0

Ergebnis nach Steuern

 

257,9

 

79,8

davon den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnen

 

257,9

 

79,8

 

 

 

 

 

Ergebnis nach Steuern

 

257,9

 

79,8

Gewinn aus dem Abgang

 

0,0

 

13,6

Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten

 

257,9

 

93,4

 

 

 

 

 

Verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie (EUR) aus nicht fortgeführten Aktivitäten

 

1,44

 

0,53

Durchschnittlich gewichtete Anzahl der ausgegebenen Aktien

 

178.520.616

 

177.280.772

 

 

 

 

 

Mio. EUR

Die Hauptgruppen der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten der nicht fortgeführten Aktivitäten zum Zeitpunkt des Abgangs sind in der nachfolgend angeführten Tabelle dargestellt. Zusätzlich werden in der Tabelle das Abgangsergebnis sowie der Nettozahlungsmittelzufluss abgeleitet.

 

 

2022/23

 

 

 

Langfristige Vermögenswerte

 

745,2

Kurzfristige Vermögenswerte

 

254,8

Summe Aktiva (insgesamt abgegebene Vermögenswerte)

 

1.000,0

Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

 

32,3

Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

 

48,7

Summe Passiva (insgesamt abgegebene Verbindlichkeiten)

 

81,0

Abgehendes Nettovermögen

 

919,0

 

 

 

Gegenleistung für 100 %1

 

872,5

 

 

 

Recycling kumuliertes OCI

 

73,2

Transaktionskosten, übernommene Verpflichtungen und sonstige Effekte

 

–13,1

Gewinn aus dem Abgang

 

13,6

 

 

 

 

 

 

1 davon Zahlungsmittelzugang (für 80 %)

 

747,0

Abgehende Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

 

–11,2

Nettozahlungsmittelzufluss

 

735,8

 

 

 

Mio. EUR

Die zum 31. März 2022 getroffene Einschätzung des Kaufpreises enthielt Unsicherheiten hinsichtlich der Übernahme von Verpflichtungen, Ergebnisanteil und Schuldenübernahmen. Diese Unsicherheiten haben sich bis zum 31. März 2023 größtenteils konkretisiert und sind im Abgangsergebnis berücksichtigt.

Der steuerliche Veräußerungsgewinn wurde mit bestehenden Verlustvorträgen verrechnet.

Übergangskonsolidierung aufgrund der Abstockung der Mehrheitsbeteiligung

Der voestalpine-Konzern hat die Beherrschung über die Tochterunternehmen der voestalpine Texas-Gruppe verloren. Der Endkonsolidierungsgewinn wird erfolgswirksam erfasst. Dieser wird ermittelt aus der Differenz zwischen

  • dem Gesamtbetrag des beizulegenden Zeitwerts der erhaltenen Gegenleistung und dem beizulegenden Zeitwert der zurückbehaltenen 20 %igen Anteile sowie
  • dem abgehenden Nettovermögen des aufgegebenen Geschäftsbereichs inklusive etwaigem Recycling von OCI-Positionen (sonstigen Ergebnissen).

Die im Zusammenhang mit der voestalpine Texas-Gruppe im sonstigen Ergebnis (OCI) ausgewiesenen Beträge in Höhe von 73,2 Mio. EUR werden so bilanziert, wie dies bei einem Verkauf der Vermögenswerte erfolgen würde. Im vorliegenden Fall handelt es sich um eine Umgliederung (Recycling) von Währungsumrechnungsdifferenzen in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung.

Da der Konzern 20 % der Anteile an der bisherigen voestalpine Texas-Gruppe zurückbehält, werden diese Anteile mit dem zum Zeitpunkt des Verlusts der Beherrschung ermittelten beizulegenden Zeitwert in Höhe von 134,4 Mio. EUR angesetzt. Dieser Wert stellt die Anschaffungskosten der Anteile dar, die in der Folge nach den Vorschriften für assoziierte Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet werden.

Der beizulegende Zeitwert für den 20 %-Anteil wurde aus dem Kaufpreis für 80 % abgeleitet und stellt einen Fair Value gemäß Stufe 3 dar. Aufgrund der eingeschränkten Kontroll- und Mitbestimmungsrechte, die mit dem 20 %-Anteil verbunden sind, wurde ein Minderheitenabschlag berücksichtigt, welcher auf Basis von Transaktionsdaten ermittelt wurde.

IFRS (‘International Financial Reporting Standards’)
Rechnungslegungsnormen, die eine international vergleichbare Bilanzierung und Publizität gewährleisten sollen.