Die Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerte sowie Firmenwerte werden in der Regel unter Anwendung der Discounted Cashflow-Methode auf Werthaltigkeit überprüft (in der Regel nach dem Value-in-Use-Konzept). Die Überprüfung erfolgt immer dann, wenn eine Indikation für eine Wertminderung oder Wertaufholung vorliegt. Zahlungsmittelgenerierende Einheiten und Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit Firmenwerten sowie immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden zusätzlich zumindest einmal jährlich Anfang März einer Überprüfung unterzogen. Die Berechnung erfolgt auf Basis der Cashflows einer vom Management genehmigten 5-Jahres-Mittelfristplanung. Dieser Mittelfristplanung werden sowohl Vergangenheitsdaten als auch die erwartete zukünftige Marktperformance als Annahmen zugrunde gelegt. Die konzernalen Planungsprämissen werden dabei um sektorale Planungsannahmen erweitert. Konzerninterne Einschätzungen werden um externe Marktstudien ergänzt.
Für die von der Technologietransformation betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, insbesondere die wesentlichen Einheiten Steel Division und Railway Systems, wurde die Mittelfristplanung um eine auf Basis der Investitionsrechnung für die Genehmigung der Investition im Zusammenhang mit greentec steel durch den Aufsichtsrat im März 2023 modellierten Grobplanungsphase (14 Jahre) erweitert. Diese verlängerte Planungsperiode stellt einen eingeschwungenen Zustand als Basis für die Ermittlung der ewigen Rente sicher. Hinsichtlich der zugrunde liegenden Annahmen siehe Kapitel Unsicherheiten bei Ermessensbeurteilungen und Annahmen – Auswirkungen Klima- und Energiepolitik – Dekarbonisierungsstrategie.
Den Cashflows wird in der ewigen Rente ein aus externen Quellen abgeleitetes länderspezifisches Wachstum unterstellt. Die Kapitalkosten werden als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten und nach dem Capital Asset Pricing Model berechnet (Weighted Average Costs of Capital – WACC). Die im Rahmen der WACC-Ermittlung verwendeten Parameter werden auf objektivierter Basis ermittelt. Sowohl bei der Ableitung der Inflationserwartung für die WACC-Ermittlung als auch für die Ableitung der Wachstumsrate der Cashflows in der ewigen Rente wurde bisher eine 5-Jahres-Durchschnittsbetrachtung der prognostizierten Inflation angewendet. Aufgrund des enormen Anstiegs der kurz- und mittelfristigen Inflationserwartungen – bei gleichbleibend prognostizierten langfristigen Inflationserwartungen – wurde diese Vorgehensweise nicht mehr als sachgerecht erachtet. Dementsprechend wurde seit dem 30. September 2022 auf die prognostizierte und langfristig erwartete Inflation im fünften Jahr umgestellt.
Impairmenttest von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit Firmenwerten
Firmenwerte werden folgenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet:
|
|
2021/22 |
|
2022/23 |
---|---|---|---|---|
|
|
|
|
|
Summe Steel Division |
|
137,7 |
|
135,2 |
|
|
|
|
|
HPM Production |
|
378,8 |
|
259,5 |
Value Added Services |
|
314,1 |
|
315,5 |
Summe High Performance Metals Division |
|
692,9 |
|
575,0 |
|
|
|
|
|
Wire Technology |
|
12,2 |
|
12,2 |
Railway Systems |
|
175,0 |
|
178,1 |
Tubulars |
|
28,5 |
|
28,5 |
Welding |
|
133,3 |
|
133,3 |
Summe Metal Engineering Division |
|
349,0 |
|
352,1 |
|
|
|
|
|
Tubes & Sections |
|
70,0 |
|
70,0 |
Automotive Components |
|
84,0 |
|
84,0 |
Precision Strip |
|
103,8 |
|
103,8 |
Warehouse & Rack Solutions |
|
11,2 |
|
11,2 |
Summe Metal Forming Division |
|
269,0 |
|
269,0 |
|
|
|
|
|
voestalpine-Konzern |
|
1.448,6 |
|
1.331,3 |
|
|
|
|
|
Mio. EUR |
Schätzungen und Annahmen, die zur Bewertung der erzielbaren Beträge von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit signifikantem Anteil am Gesamtfirmenwert des voestalpine-Konzerns herangezogen werden, sind wie folgt:
Der Schwerpunkt der Tätigkeit der Steel Division liegt auf der Erzeugung und Verarbeitung von Stahlprodukten für die Segmente Automobilindustrie, Hausindustrie, Elektroindustrie, Verarbeitende Industrie sowie Energie- und Maschinenbauindustrie. Die 5-Jahres-Mittelfristplanung der Steel Division wurde einerseits auf Basis von externen Konjunkturprognosen für die Eurozone, USA, China und Mexiko (auf Basis World Economic Outlook des IMF1) und andererseits unter Berücksichtigung des erwarteten Stahlverbrauchs2 erstellt. Der Produktionsplan spiegelt die Absatzprognosen wider. Für die Erlösplanung der Flachprodukte wurde der CRU-Index berücksichtigt. Zusätzlich wurden bei einzelnen Kund:innen-Segmenten geringe positive qualitätsbedingte Anpassungen vorgenommen. Beschaffungsseitig wurden die Rohstoffannahmen laut Weltmarktprognosen (basierend unter anderem auf Plattsnotierungen3) der Planung zugrunde gelegt. Basierend auf diesen Annahmen wird nach dem äußerst erfolgreichen Geschäftsjahr 2022/23 wieder eine normalisierte Entwicklung der Bruttomarge – wobei Hochofenzustellungen Berücksichtigung finden – in der Mittelfristplanung erwartet. Die 5-Jahres-Mittelfristplanung wurde um eine Grobplanungsphase ergänzt. In dieser sind die Investitionen in Richtung greentec steel – Ersatz von zwei der drei Hochöfen durch Elektrolichtbogenöfen mit geplanten Inbetriebnahmen ab dem Jahr 2027 – enthalten sowie erwartete Preissteigerungen bei den Emissionszertifikaten und die sukzessive Reduktion von Gratiszertifikaten auf Basis der Maßnahmen zur CO2-Reduktion seitens der Europäischen Union bis zum Wegfall der Gratiszertifikate im Jahr 2034 hinterlegt.
Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das letzte Planjahr als Basis herangezogen. Es wird in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,33 % (2021/22: 1,40 %) gerechnet. Der WACC beträgt 8,02 % nach Steuern (2021/22: 6,71 %), vor Steuern 9,96 % (2021/22: 8,48 %).
Der 5-Jahres-Mittelfristplanung der High Performance Metals Division mit ihren beiden firmenwerttragenden Einheiten High Performance Metals (HPM) Production und Value Added Services wurden sowohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der relevanten Industriesegmente (insbesondere der Automobil-, Öl- und Gasindustrie sowie Luftfahrtindustrie) als auch die Wachstumsprognosen4 in den regionalen Absatzmärkten der Kernmärkte, insbesondere der Eurozone, USA, China und Brasilien, zugrunde gelegt.
In der HPM Production werden sieben Produktionsstandorte weltweit zusammengefasst. Die Produktion umfasst ein hochkomplexes, höchst anspruchsvolles Produktionsspektrum: Werkzeugstahl, Schnellarbeitsstahl, Ventilstahl, Edelbaustahl, pulvermetallurgisch hergestellte Stähle, Pulver für die Additive Fertigung, Sonderstähle und Nickelbasislegierungen. Die Herstellung der Produkte erstreckt sich vom Erschmelzen über die Transformation (Walzen, Schmieden, Warm- und Kaltband) bis hin zur Wärmebehandlung und Bearbeitung sowie zur Erfüllung der von Kund:innen gewünschten Eigenschaften und Spezifikationen. In den weiterverarbeitenden Gesellschaften werden Bleche, Profile und Spezialschmiedeteile aus Titanlegierungen, Nickelbasislegierungen und hoch-, mittel- und niedriglegierten Stählen hergestellt.
Die internen Prognosen und Einschätzungen der HPM Production – insbesondere das auf metallurgisch anspruchsvolle Anwendungsgebiete in Luftfahrt-, Öl- und Gas- sowie Automobilindustrie ausgerichtete Geschäft betreffend – stützen sich auf externe Informationsquellen und stimmen mit diesen überein. Im Segment Automobil erwartet man eine steigende Automobil-Produktion in allen Regionen, wobei erst im Jahr 2026 das Vor-COVID-Niveau erreicht werden soll. Die jeweiligen Anteile der Regionen bleiben dabei stabil.5 Die Elektromobilität bietet zusätzliche Wachstumschancen. Im Segment Öl und Gas/CPI geht man weiterhin von einem langfristig hohen Bedarf aus. Der Rückgang des Bedarfes von Öl im Bereich Mobilität (Verbrennungsmotoren) wird kompensiert durch einen höheren Bedarf an Petrochemie (CPI).6 Im Segment Luftfahrtindustrie setzt sich die Erholung des Luftfahrtmarktes fort.7 Diese Entwicklungen führen im Planungszeitraum insgesamt zu steigenden Umsätzen und einer positiven Entwicklung der Bruttomarge, nicht zuletzt aufgrund der Effizienzsteigerungen des neuen Edelstahlwerkes in Kapfenberg und der Fixkostendegression.
Legierungspreisbedingte höhere Vormaterialkosten und höhere Energiekosten können größtenteils an die Kund:innen weitergegeben werden. Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das letzte Planjahr als Basis herangezogen. Es wird in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,62 % (2021/22: 1,65 %) gerechnet. Der WACC beträgt 8,35 % nach Steuern (2021/22: 7,52 %), vor Steuern 10,80 % (2021/22: 9,64 %).
Bei Value Added Services führt der weitere konsequente Ausbau der Servicedienstleistungen im Planungszeitraum zu einer engeren Kund:innen-Bindung und einer Vertiefung der Wertschöpfung. Die Bereiche Anarbeitung, Wärmebehandlung und Beschichtung werden den Kund:innen-Bedürfnissen entsprechend erweitert. Darüber hinaus wird die Entwicklung der Additiven Fertigung – in Abstimmung mit der Pulverstrategie des Geschäftsbereiches HPM Production – zu einer Kernkompetenz der Division forciert. Das konsequente Weitertreiben bereits bewährter Einsparungs- und Optimierungsprogramme sowie neue Initiativen, insbesondere im Bereich Digitalisierung der Prozesse und Abläufe, stellen weitere Schwerpunkte der laufenden Aktivitäten dar, die im Planungszeitraum zu steigenden Umsätzen und einer positiven Entwicklung der Bruttomarge führen werden.
Legierungspreisbedingte höhere Vormaterialkosten und höhere Energiekosten können größtenteils an die Kund:innen weitergegeben werden. Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das letzte Planjahr als Basis herangezogen. Es wird in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,47 % (2021/22: 1,61 %) gerechnet. Der WACC beträgt 8,37 % nach Steuern (2021/22: 7,88 %), vor Steuern 10,83 % (2021/22: 10,14 %).
Im Geschäftsbereich Railway Systems werden die Kompetenzen als führende Anbieterin von Premiumschienen, Hightech-Weichen und digitalen Überwachungssystemen sowie damit verbundene Services gebündelt und die weltweite Präsenz als Anbieterin von kompletten Bahninfrastruktursystemen weiter ausgebaut. Der Mittelfristplanung von Railway Systems für die nächsten fünf Jahre liegen Markterwartungen8 und Projektplanungen für die Bahninfrastruktur zugrunde, unter Berücksichtigung der strategischen Ausrichtung des Geschäftsbereiches und der weiter voranschreitenden Digitalisierung im Eisenbahnbereich. Dabei wurde auch der unterschiedlichen wirtschaftlichen Entwicklung in den einzelnen Regionen Rechnung getragen.9 Im Hinblick auf die wesentlichen Faktorkostenentwicklungen sind allgemeine Prognosen über Personalkostenentwicklungen und interne Annahmen über Stahlpreisentwicklungen in die Planungen eingearbeitet worden. In der Planung wurde davon ausgegangen, dass die Bruttomargen über den Planungszeitraum relativ konstant gehalten werden und sich mögliche Schwankungen in einzelnen Märkten aufgrund der weltweiten Ausrichtung des Geschäftsbereiches ausgleichen. Ebenso sind die Investitionen in Richtung greentec steel in der 5-Jahres-Mittelfristplanung sowie in der Grobplanungsphase für einen Elektrolichtbogenofen in der Vorproduktionsstufe enthalten und erwartete Preissteigerungen bei den Emissionszertifikaten sowie die sukzessive Reduktion von Gratiszertifikaten auf Basis der Maßnahmen zur CO2-Reduktion seitens der Europäischen Union bis zum Wegfall der Gratiszertifikate im Jahr 2034 hinterlegt.
Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das letzte Planjahr als Basis herangezogen. Es wird in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,44 % (2021/22: 1,53 %) gerechnet. Der WACC beträgt 8,31 % nach Steuern (2021/22: 7,54 %), vor Steuern 9,94 % (2021/22: 8,99 %).
Für die 5-Jahres-Mittelfristplanung des Geschäftsbereiches Welding, der sich mit der Herstellung und dem Vertrieb von Produkten im Bereich Schweiß- und Fügetechnik beschäftigt, wurden sowohl die jeweiligen regionalen gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen10 als auch die erwarteten Entwicklungen der relevanten Industriesegmente berücksichtigt. Auch wurden die Marktanteile gegenüber dem Wettbewerb in den jeweiligen Regionen und die relative aktuelle Marktattraktivität des Geschäftsbereichs Welding berücksichtigt. Hinsichtlich der Rohstoffpreise, insbesondere für Legierungen, wurden ausgehend von den derzeit gültigen Marktnotierungen sowie verfügbaren Prognosen erwartete Preisentwicklungen abgeleitet. Entsprechend der eingeleiteten und in Umsetzung befindlichen organisatorischen Maßnahmen und Optimierungsprogramme, welche auch im Planungszeitraum konsequent weiterverfolgt werden, sowie den Markterwartungen wird im Planungszeitraum von einem Volumenswachstum, wobei die Bruttomarge im Wesentlichen konstant bleibt, ausgegangen. Daneben sind auch die positiven Effekte aus der Entwicklung zum „Full Welding Solution Provider“ enthalten. Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das fünfte Planjahr als Basis herangezogen. Es wird in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,41 % (2021/22: 1,38 %) gerechnet. Der WACC beträgt 8,38 % nach Steuern (2021/22: 7,41 %), vor Steuern 10,92 % (2021/22: 9,52 %).
Die Cashflow-Prognosen von Automotive Components orientieren sich an den mittelfristigen Marktwachstums- und Produktionsprognosen für den globalen Automobilmarkt, basierend auf den Prognosen von LMC Automotive11, hier im Speziellen für die wichtigsten Märkte in Europa, im USMCA-Raum und in Asien sowie für die wichtigsten Kund:innen – die europäischen Premiumhersteller:innen. Die internen Einschätzungen spiegeln die Internationalisierungs- und Wachstumsstrategie der Automotive Components wider. Die konzernexternen Indikatoren sowie die Marktdynamik wurden entsprechend dem aktuellen Modellportfolio der Automotive Components-Kund:innen angepasst. Eine Annahme zu den aktuellen Verwerfungen der Lieferketten wurde im Budgetjahr berücksichtigt. Zudem dienten kundenspezifische Informationen bezüglich mittelfristiger Prognosen und Absatzerwartungen als Quellen für die Absatzplanung der Automotive Components. Dies führt in der 5-Jahres-Mittelfristplanung zu steigenden Umsätzen (vor allem basierend auf einigen größeren Hochläufen und einer sich bessernden Gesamtsituation im Bereich Automobil) und einer positiven Entwicklung der Bruttomarge. Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das fünfte Planjahr als Basis herangezogen. Es wird in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,33 % (2021/22: 1,24 %) gerechnet. Der WACC beträgt 9,20 % nach Steuern (2021/22: 7,84 %), vor Steuern 11,99 % (2021/22: 10,31 %).
Der Tätigkeitsinhalt von Precision Strip ist die Produktion von weltweit verfügbaren, technologisch komplexen kaltgewalzten Bandstahlprodukten mit exakter Maßgenauigkeit, exzellenter Oberflächenqualität und einzigartigen Kantengeometrien für höchste Kundenanforderungen in der Prozessindustrie. Die 5-Jahres-Mittelfristplanung von Precision Strip wurde unter Berücksichtigung der regionalen Rahmenbedingungen in den Kernmärkten und unter Einbeziehung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der für die Gesellschaften wichtigsten Industriesegmente erstellt. Die aktuellen Marktbedingungen sind geprägt von starkem Wettbewerb und Margendruck. Das in der Planung unterlegte Wachstum basiert überwiegend auf Absicherung der Marktführerschaft in Nischenmärkten, Ausbau von Marktanteilen und Erschließung neuer Märkte. Externe Prognosen flossen in die internen Einschätzungen ein und wurden tendenziell vorsichtig leicht nach unten angepasst. Bei diesen externen Prognosen handelt es sich um länderspezifische Werte des zu erwartenden Wirtschaftswachstums (BIP-Prognosen)12, diese wurden um branchenspezifische Erfahrungen in den betreffenden Märkten für die jeweiligen Produktsegmente ergänzt. Zudem dienten kundenspezifische Informationen bezüglich mittelfristiger Prognosen und Absatzerwartungen als Quellen für die Absatzplanung von Precision Strip. Im Planungszeitraum wird deshalb von steigenden Umsätzen bei stabiler Entwicklung der Bruttomarge ausgegangen. Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das fünfte Planjahr als Basis herangezogen. Es wird in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,32 % (2021/22: 1,41 %) gerechnet. Der WACC beträgt 9,02 % nach Steuern (2021/22: 7,76 %), vor Steuern 11,35 % (2021/22: 9,88 %).
Wertminderungen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit Firmenwerten
|
|
Wertminderung |
---|---|---|
31.03.2023 |
|
|
HPM Production |
|
119,3 |
|
|
|
Mio. EUR |
Im 1. Halbjahr 2022/23 wurde in der High Performance Metals Division bei der firmenwerttragenden Einheit HPM Production, welche anspruchsvolle Edelstähle herstellt, eine Wertminderung des Firmenwerts in Höhe von 119,3 Mio. EUR in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Die Abwertung ergab sich nach einer Aktualisierung der Planung aufgrund der deutlichen Erhöhung des Abzinsungssatzes (WACC), welcher dem Impairmenttest zum 30. September 2022 zugrunde gelegt wurde. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) dieser Einheit betrug zum 30. September 2022 2.228,2 Mio. EUR. Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das fünfte Planjahr als Basis herangezogen. Zum 30. September 2022 wurde in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,63 % (2021/22: 1,65 %) gerechnet. Der WACC betrug zum 30. September 2022 8,54 % nach Steuern (2021/22: 7,52 %), vor Steuern 11,06 % (2021/22: 9,64 %).
Die Werthaltigkeit aller Firmenwerte zum 31. März 2023 wurde durch die Impairmenttests bestätigt. Eine Sensitivitätsanalyse der oben beschriebenen firmenwerttragenden Einheiten hat ergeben, dass bei einer Erhöhung des Abzinsungssatzes um einen Prozentpunkt die Buchwerte der firmenwerttragenden Einheiten Steel Division, Value Added Services und Precision Strip noch immer gedeckt sind und kein Abwertungsbedarf gegeben ist. Weiters hat die Cashflow-Sensitivitätsbetrachtung ergeben, dass bei einer Verringerung der Cashflows um 10 % die Buchwerte der Einheiten Steel Division, Value Added Services und Precision Strip ebenfalls noch immer gedeckt sind. Werden im Rahmen einer kombinierten Sensitivitätsbetrachtung sowohl der Abzinsungssatz um einen Prozentpunkt erhöht als auch die Cashflows um 10 % verringert, sind die Buchwerte der oben beschriebenen firmenwerttragenden Einheiten Steel Division und Value Added Services noch immer gedeckt. Um der Erhöhung der Unsicherheiten des makroökonomischen Umfelds Rechnung zu tragen, wurde die Sensitivitätsanalyse seit 31. März 2022 für Mittelüberschüsse um eine weitere Sensitivitätsbetrachtung „Verringerung Cashflow um 20 %“ erweitert.
Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwertüberdeckung sowie den Betrag, um die sich die beiden wesentlichen Annahmen ändern müssten, damit der geschätzte erzielbare Betrag gleich dem Buchwert ist (Break-even-Analyse), sowie den Buchwertrückgang bei einer Erhöhung des Abzinsungssatzes nach Steuern um einen Prozentpunkt bzw. einer Reduktion der Cashflows um 10 % bzw. 20 % (Allgemeine Sensitivitätsanalyse):
|
|
Break-even-Analyse |
|
Allgemeine Sensitivitätsanalyse |
||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
|
Buchwertüberdeckung |
|
Abzinsungssatz in |
|
Cashflow in % |
|
Abzinsungssatz Änderung |
|
Cashflow Änderung |
|
Cashflow Änderung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
31.03.2023 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
HPM Production |
|
217,7 |
|
0,7 |
|
–8,9 |
|
–104,1 |
|
–28,1 |
|
–273,9 |
Railway Systems |
|
108,2 |
|
0,6 |
|
–9,2 |
|
–69,0 |
|
–9,6 |
|
–127,4 |
Welding |
|
11,8 |
|
0,2 |
|
–2,7 |
|
–47,0 |
|
–32,7 |
|
–77,1 |
Automotive Components |
|
18,2 |
|
0,2 |
|
–2,2 |
|
–69,4 |
|
–63,6 |
|
–145,4 |
Precision Strip |
|
55,1 |
|
1,3 |
|
–14,3 |
|
0,0 |
|
0,0 |
|
–22,0 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Mio. EUR |
|
|
Break-even-Analyse |
|
Allgemeine Sensitivitätsanalyse |
||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
|
Buchwertüberdeckung |
|
Abzinsungssatz in |
|
Cashflow in % |
|
Abzinsungssatz Änderung |
|
Cashflow Änderung |
|
Cashflow Änderung |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
31.03.2022 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
HPM Production |
|
131,2 |
|
0,3 |
|
–5,9 |
|
–216,8 |
|
–92,6 |
|
–316,5 |
Welding |
|
71,8 |
|
1,0 |
|
–14,7 |
|
–0,5 |
|
0,0 |
|
–25,7 |
Automotive Components |
|
163,0 |
|
1,5 |
|
–16,9 |
|
0,0 |
|
0,0 |
|
–29,7 |
Precision Strip |
|
18,1 |
|
0,4 |
|
–5,6 |
|
–23,5 |
|
–14,1 |
|
–46,4 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Mio. EUR |
Sensitivität hinsichtlich Dekarbonisierung und Technologietransformation
Den Impairmenttests der von der Technologietransformation betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, insbesondere die wesentlichen Einheiten Steel Division und Railway Systems, wurde ein Basisszenario hinsichtlich Preispremium (siehe Ausführungen oben) zugrunde gelegt, in welchem das Preispremium bis zum letzten Planjahr abschmilzt – in der Basis für die Ermittlung der ewigen Rente ist daher kein Preispremium enthalten. Zusätzlich zu der oben stehenden allgemeinen Sensitivitätsanalyse wurde ein Alternativszenario je Einheit entwickelt, in dem kein Preispremium für greentec steel angenommen wird. Auch bei diesem Szenario wäre die Einheit Steel Division weiterhin deutlich beziehungsweise die Einheit Railway Systems weiterhin geringfügig überdeckt.
Impairmenttest von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ohne Firmenwert und von sonstigen Vermögenswerten
|
|
Wertminderung |
---|---|---|
31.03.2023 |
|
|
Buderus Edelstahl ohne Schmiede |
|
54,1 |
|
|
|
Mio. EUR |
Im 1. Halbjahr 2022/23 wurden in der High Performance Metals Division bei der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Buderus Edelstahl ohne Schmiede (bestehend aus den Teilbereichen Stahlwerk, Walzlinien und Gesenkschmiede), welche sich mit der Herstellung von Gesenkschmiedeteilen, Halbzeug sowie warm- und kaltgewalztem Stahl beschäftigt, Wertminderungen in Höhe von 54,1 Mio. EUR in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Die Abwertung ergab sich primär durch die Steigerung des Abzinsungssatzes (WACC), aber auch durch die hohen Energiekosten, welche aufgrund der geringen Differenzierungsmerkmale der Produkte nur bedingt an den Markt weitergegeben werden können und somit zu Marktanteilsverlusten führen. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) für diese Einheit betrug zum 30. September 2022 148,5 Mio. EUR. Der angewendete Abzinsungssatz lag zum 30. September 2022 bei 7,91 % nach Steuern (2021/22: 6,90 %), vor Steuern 10,85 % (2021/22: 9,44 %).
Da die Untergrenze für eine weitere etwaige Abwertung der Fair Value abzüglich der Veräußerungskosten (Einzelveräußerungserlös) darstellt, würde eine Anpassung der wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen wie Abzinsungssatz und Cashflows zu keiner weiteren wesentlichen Wertminderung führen.
|
|
Wertminderung |
---|---|---|
31.03.2022 |
|
|
Cartersville |
|
63,7 |
Buderus Edelstahl ohne Schmiede |
|
15,3 |
|
|
|
Mio. EUR |
In der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Cartersville, die weiterhin im Bereich Warmumformung für die Automobilindustrie tätig ist, wurden in der Vergleichsperiode (Geschäftsjahr 2021/22) Wertminderungen in den Bereichen „Sachanlagen“ und „Andere immaterielle Vermögenswerte“ in Höhe von 63,7 Mio. EUR in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Der erzielbare Betrag aus einer Value-in-Use-Betrachtung für diese zahlungsmittelgenerierende Einheit betrug 13,5 Mio. EUR. Bei der Ermittlung des Wertminderungsaufwands wurden als Untergrenze die geschätzten Fair Values abzüglich der Veräußerungskosten der einzelnen bewerteten Vermögenswerte herangezogen, woraus sich ein Buchwert nach Impairment in Höhe von 39,0 Mio. EUR ergab. Dieser umfasste Sachanlagen in Höhe von 20,7 Mio. EUR sowie den Buchwert des Working Capital in Höhe von 18,3 Mio. EUR.
Für die zahlungsmittelgenerierende Einheit Schwäbisch Gmünd mit dem Produktportfolio Warmumformung und Groß-Zusammenbauten wurde in der Vergleichsperiode (Geschäftsjahr 2021/22) eine Wertaufholung in Höhe von 11,8 Mio. EUR in den Bereichen „Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten“, „Technische Anlagen und Maschinen“ und „Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung“ in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) betrug 160,4 Mio. EUR. Der angewendete Abzinsungssatz lag bei 7,50 % nach Steuern, vor Steuern 10,17 %.
In der Vergleichsperiode (Geschäftsjahr 2021/22) wurden in der High Performance Metals Division bei der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Buderus Edelstahl ohne Schmiede Wertminderungen in den Bereichen „Technische Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung“ in Höhe von 15,3 Mio. EUR in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Die Abwertung ergab sich aufgrund der gestiegenen Energiekosten, die in diesem Produktbereich nur teilweise an die Kund:innen weitergegeben werden konnten. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) für diese Einheit betrug 141,1 Mio. EUR. Der angewendete Abzinsungssatz lag bei 6,90 % nach Steuern, vor Steuern 9,44 %.
Eine zusätzliche Wertminderung für einzelne Anlagen wurde aufgrund fehlender Nachnutzung in Höhe von 5,5 Mio. EUR (2021/22: 1,2 Mio. EUR) vorgenommen.
1 World Economic Outlook, IMF – International Monetary Fund
2 EUROFER – Dachverband der europäischen Stahlindustrie für Stahlverbrauch Europa; über Europa hinausgehend World Steel Association
3 S&P Global Platts
4 Deutsche Bundesbank, nationale Statistikämter, Sachverständigenrat
5 LMC Automotive Q4/2022
6 ExxonMobile Energy Outlook 2022
7 IATA 2022
8 UNIFE Annual Report
9 World Economic Outlook, IMF – International Monetary Fund
10 World Economic Outlook, IMF – International Monetary Fund
11 LMCA GAPF Data
12 World Economic Outlook, IMF – International Monetary Fund
- aus Investitionstätigkeit: Abfluss/Zufluss flüssiger Mittel aus Investitionen/Desinvestitionen;
- aus der Betriebstätigkeit: Abfluss/Zufluss flüssiger Mittel, soweit nicht durch Investitions-, Desinvestitions- oder Finanzierungstätigkeit beeinflusst;
- aus der Finanzierungstätigkeit: Abfluss/Zufluss flüssiger Mittel aus Kapitalaus- und Kapitaleinzahlungen.