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Investitionen

Nach fünf Geschäftsjahren, in denen nicht nur zahlreiche Großprojekte, sondern auch eine Vielzahl kleinerer Vorhaben verwirklicht wurden und daher die Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Beteiligungen regelmäßig deutlich über dem Abschreibungsniveau zu liegen kamen, wurde mit dem Geschäftsjahr 2017/18 eine investive Konsolidierungsphase eingeleitet, im Zuge derer sich Investitionsvolumen und Abschreibungsniveau annähern werden. Im Einzelnen investierte der voestalpine-Konzern im Geschäftsjahr 2017/18 895,2 Mio. EUR und damit um 11,5 % weniger als im Geschäftsjahr 2016/17 (1.011,4 Mio. EUR). Die Verteilung auf die vier Divisionen zeigt dabei ein weitgehend ausgewogenes Bild.

Der investierte Gesamtaufwand der Steel Division belief sich 2017/18 auf 229,5 Mio. EUR und hat sich damit im Vorjahresvergleich (2016/17 408,1 Mio. EUR) um 43,8 % verringert. Die Schwerpunkte lagen dabei in der weiteren Umsetzung des Investitionsprogramms „Linz 2020“, das die langfristige Absicherung der Technologie- und Qualitätsführerschaft des Flachstahlstandortes Linz, Österreich, zum Ziel hat. So wurde mit dem erfolgreichen Hochlauf der Stranggießanlage 8 im 4. Quartal 2017/18 der Technologieausbau im Stahlwerk weiter vorangetrieben. In Kombination mit der Sekundärmetallurgieanlage 4, die bereits vor zwei Jahren in Betrieb gegangen ist, beläuft sich damit der Anteil an qualitativ anspruchsvollem vakuumbehandeltem Stahl gemessen an der gesamten Stahlerzeugungskapazität des Standortes auf rund 80 %. In der Steel Division stand das abgelaufene Geschäftsjahr aber auch im Zeichen umfangreicher Vorbereitungsmaßnahmen für die seit Langem geplante Großreparatur des Hochofens A, die von Anfang Juni bis Mitte September 2018 erfolgen wird. Um den temporären Mengenausfall des mit Abstand größten Hochofens im Konzern zu kompensieren und die Versorgung der Kunden mit höchstwertigem Stahlband auch über den Sommer 2018 gewährleisten zu können, wurde bereits über das gesamte Geschäftsjahr 2017/18 sukzessive Vormaterial in Form von Brammen auf Lager gelegt.

Der Investitionsaufwand der High Performance Metals Division lag im Geschäftsjahr 2017/18 mit 226,4 Mio. EUR um 26,1 % über dem Wert des Vergleichszeitraumes 2016/17 (179,5 Mio. EUR). Ende September 2017 wurde die Entscheidung getroffen, am österreichischen Traditionsstandort Kapfenberg ein völlig neues, allen Zukunftsanforderungen entsprechendes Edelstahlwerk zu errichten. Die Anlage mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 330 bis 350 Mio. EUR wird nach dreijähriger Bauzeit 2021 das bestehende Werk (auf Basis gleicher Kapazität von 205.000 Tonnen p. a.) ersetzen. Die Innovationsführerschaft aufgrund modernster Equipments und Volldigitalisierung der Prozesse sowie die daraus resultierende qualitative Optimierung der Produkte für die Luftfahrt-, Automobil- und Energieindustrie schaffen die Voraussetzungen für einen weiteren Ausbau der weltweit führenden Position der Division bei Spezial- und Sonderstählen. An zwei weiteren Standorten, ebenfalls im Raum Kapfenberg, werden derzeit mit Investitionen in neue, hochmoderne Fertigungslinien, die zukünftig Vormaterialien für höchstbelastbare Flugzeugkomponenten produzieren, zusätzliche – für die Luftfahrtindustrie wichtige – Vorhaben umgesetzt. Dabei ist der Bau einer Hightech-Schnellschmiedelinie bereits so weit fortgeschritten, dass die Anlage voraussichtlich noch im Kalenderjahr 2018 den Betrieb aufnehmen wird, während eine weitere vollautomatische Schmiedelinie etwa ein Jahr später in Produktion gehen wird. Auch im Bereich der zukunftsweisenden Technologie „Additive Manufacturing“ (3D-Metalldruck) wurden die Aktivitäten 2017/18 weiter ausgebaut. Während Investitionen in neue Anlagen zur Herstellung von Metallpulver als Ausgangsmaterial für den 3D-Druck an den beiden Standorten Hagfors, Schweden, und Kapfenberg, Österreich, derzeit umgesetzt werden, wurden in Taipeh, Taiwan, und Toronto, Kanada, in Ergänzung zum bereits bestehenden Entwicklungszentrum in Düsseldorf, Deutschland, zwei zusätzliche Standorte zur Herstellung von hochkomplexen Metallteilen im 3D-Druckverfahren eingerichtet. Im Bereich Value Added Services hat die High Performance Metals Division im abgelaufenen Geschäftsjahr u. a. in Shanghai, China, den weltweit größten Vakuum-Härteofen zur Wärmebehandlung von Strukturteilen für den Automobilleichtbau in Betrieb genommen.

Das Investitionsvolumen in der Metal Engineering Division kam 2017/18 mit 207,5 Mio. EUR in etwa auf dem Vorjahresniveau (211,0 Mio. EUR) zu liegen. Ende September 2017 wurde mit dem weltweit modernsten Drahtwalzwerk am Standort Leoben/Donawitz, Österreich, die umfangreichste Investition der vergangenen Jahre in diesem Werk offiziell eröffnet. Auf der voll digitalisierten Hightechanlage werden stahlbasierte Drähte hergestellt, die hinsichtlich Reinheit, Festigkeit und Verformbarkeit dem derzeit höchsten erreichbaren Technologiestandard entsprechen. Die mit einem Aufwand von 140 Mio. EUR errichtete Anlage produziert künftig jährlich 550.000 Tonnen Walzdraht für anspruchsvollste Anwendungen in der Automobil-, Energie-, Bau- und Maschinenbauindustrie. Im Metallurgiebereich fokussieren sich die Aktivitäten am Standort Leoben/Donawitz aktuell zum einen auf die Errichtung einer neuen Stranggießanlage („CC4“) zur Herstellung hochreiner Stähle, die zu Premiumschienen, Qualitätsdrähten sowie anspruchsvollsten Nahtlosrohren vor allem für den Öl- und Gassektor weiterverarbeitet werden. Für dieses neue Aggregat mit einer Jahreskapazität von bis zu 950.000 Tonnen, das in der 2. Jahreshälfte 2019 in Betrieb gehen wird, wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr die Fundamentierungsarbeiten gestartet. Zur weiteren Stärkung der divisionalen Innovationskraft wird aktuell auch in eine neue, zusätzliche Forschungsanlage, das „Technikum Metallurgie“, investiert. Am Standort Kindberg, Österreich, wurden mit der Erweiterung des Nahtlosrohrwalzwerkes sowie der Errichtung einer zusätzlichen Wärmebehandlungslinie im abgelaufenen Geschäftsjahr gleich zwei Projekte zur Erweiterung, insbesondere aber auch zur Flexibilisierung der Produktion abgeschlossen.

In der Metal Forming Division erhöhte sich der Investitionsaufwand im Geschäftsjahr 2017/18 um 6,6 % von 205,1 Mio. EUR im Vorjahr auf aktuell 218,6 Mio. EUR. Das Hauptaugenmerk war dabei wie in den vergangenen Jahren auf den Geschäftsbereich Automotive Components und hier insbesondere auf den weiteren Ausbau von Schlüsseltechnologien im Bereich höchstfester Automobilkomponenten gerichtet. So befanden sich am Standort Cartersville, USA, im abgelaufenen Geschäftsjahr zwei „phs“-Warmumformanlagen in der Hochlaufphase, gleichzeitig wurde auch in Shenyang, China, ein solches Aggregat hochgefahren. In Aguascalientes, Mexiko, sowie in Tianjin, China, wurden in unmittelbarer Nähe zu internationalen Automobilkunden jeweils Assembling-Werke errichtet. In Nagold, Deutschland, kam es auf Basis langfristiger Verträge mit europäischen Automobilherstellern zum Ausbau der Kapazitäten für inline verklebte Elektrobandpakete (compacore®), die insbesondere in der E-Mobilität eingesetzt werden. Vor dem Hintergrund einer kontinuierlich steigenden Nachfrage nach automobilen Leichtbauteilen wird die Produktion von lasergeschweißten Platinen in Linz, Österreich, mit der Investition in zwei weitere Laserschweißanlagen, die im Herbst 2018 bzw. 2019 den Betrieb aufnehmen werden, weiter ausgebaut. Bereits mit der Eröffnung des zweiten Werkes im Herbst 2016 stieg Linz zum weltweit größten „Platinenstandort“ auf, der damit seine Führungsrolle weiter ausbaut.


Über voestalpine

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologie- und Industriegüterkonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zählt sie zu den führenden Partnern der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Luftfahrt-, Öl- und Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
51.600 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2017/18

€ 13 Mrd.

Umsatz

€ 2 Mrd.

EBITDA

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