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Marktumfeld und Geschäftsverlauf

Mit den Kundensegmenten Bahninfrastruktur und Öl und Gas erzielt die Metal Engineering Division etwa zwei Drittel ihres Umsatzes in Sektoren, die im Geschäftsjahr 2017/18 im Gegensatz zu fast allen anderen Branchen preislich überwiegend nur eine verhaltene Entwicklung verzeichneten. Schon Ende 2016, als in Europa in den meisten Wirtschaftsbereichen ein deutlicher Aufwärtstrend einsetzte, entwickelte sich die Nachfrage des Eisenbahninfrastruktursektors mit Ausnahme Chinas nur moderat und losgelöst von der ansonsten einsetzenden Konjunktureuphorie. Gegen Ende des Geschäftsjahres 2017/18 gab es aber erste Anzeichen einer Nachfrageerholung, allerdings in einem nach wie vor wettbewerbsintensiven Marktumfeld.

Vor diesem Hintergrund war vor allem der Geschäftsbereich Rail Technology (Schienen) im Geschäftsjahr 2017/18 insbesondere in Europa mit herausfordernden Bedingungen konfrontiert. Auslastungsmäßig stellte sich die Entwicklung zwar alles in allem zufriedenstellend dar, preislich waren die Bahnprojekte jedoch stark umkämpft. Zusätzlich kam es auch in den traditionellen Exportmärkten der europäischen Schienenlieferanten nur zu geringen Impulsen. So bewegten sich in den Minenregionen Brasiliens und Südafrikas die Logistikaktivitäten aufgrund niedriger Rohstoffpreise auf einem vergleichsweise bescheidenen Niveau. Auch in den stark vom Erdöl abhängigen Golfstaaten wurden die Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur erheblich reduziert.

Deutlich positiver gestaltete sich die Performance des Geschäftsbereiches Turnout Systems (Weichensysteme), was einerseits aus der noch breiteren globalen Marktpräsenz resultiert, andererseits aber auch positive Konsequenz aus der führenden Technologie- und Marktposition im anspruchsvollen Weichenbereich ist. Darüber hinaus konnte eine Abschwächung der Bedarfe in einzelnen Regionen auch durch eine anderweitige Mengenausweitung – etwa bei Hochgeschwindigkeitsstrecken in China – kompensiert werden. Der Weichenbedarf für den Schwerlastverkehr in den USA, der 2016 aufgrund des niedrigen Volumens von Gütertransporten stark zurückgegangen war, verzeichnete 2017 erste Erholungstendenzen.

Der Geschäftsbereich Wire Technology (Draht) war im Geschäftsjahr 2017/18 durch eine ausgezeichnete Nachfragedynamik vor allem aus der Automobilindustrie geprägt. Das neue, hochmoderne, voll digitalisierte Drahtwalzwerk Leoben/Donawitz, Österreich, das im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres aus einer etwas verzögerten Hochlaufphase in den Vollbetrieb überging, konnte so bereits im 2. Halbjahr zur Gänze ausgelastet werden. Damit steht sowohl den externen als auch den internen Walzdrahtkunden nunmehr Vormaterial für alle qualitativen Ansprüche von Drahtprodukten zur Verfügung. Im Produktsegment ultrahochfester Feinstdraht, der insbesondere in der Solar- und Photovoltaikindustrie Verwendung findet, wurden im 1. Halbjahr 2017/18 aufgrund anhaltend herausfordernder Marktbedingungen Wertminderungen auf Sachanlagen in Höhe von 15 Mio. EUR vorgenommen, was sich ergebnisseitig als entsprechend negativer Einmaleffekt ausgewirkt hat.

Der Geschäftsbereich Tubulars (Nahtlosrohre), in dem vorwiegend Produkte für den Öl- und Gassektor hergestellt werden, profitierte im Geschäftsjahr 2017/18 von einer zunehmenden Erholung der Bohraktivitäten in den USA. So war der Produktionsstandort Kindberg, Österreich, über das gesamte Geschäftsjahr 2017/18 durch eine Vollauslastung der Aggregate geprägt, wobei sich allerdings das Preisniveau vor allem wechselkursbedingt nur schrittweise verbesserte. Die Ordertätigkeit in den Golfstaaten, die sich im 1. Halbjahr noch verhalten darstellte, verbesserte sich im 2. Halbjahr, jedoch bei preismäßig ebenfalls anhaltend herausfordernden Bedingungen. Die Nachfrage für industrielle Rohre, wie sie unter anderem im Kran- und Tunnelbau oder in der Nutzfahrzeugindustrie eingesetzt werden, stellte sich über den gesamten Jahresverlauf konjunkturbedingt solide dar.

Der ebenfalls stark im Energiesegment tätige Geschäftsbereich Welding Consumables war 2017/18 zwar ebenfalls durch eine gute Auslastungssituation geprägt, auf der Preisseite aber gleichzeitig hohem Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Im Interesse einer Abfederung dieses Druckes werden derzeit die Anstrengungen weiter verstärkt, in bisher weniger bearbeiteten Industriesegmenten Fuß zu fassen, gleichzeitig kommt es zu einer nochmaligen Intensivierung von Kostenmaßnahmen.


Über voestalpine

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologie- und Industriegüterkonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zählt sie zu den führenden Partnern der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Luftfahrt-, Öl- und Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
51.600 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2017/18

€ 13 Mrd.

Umsatz

€ 2 Mrd.

EBITDA

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