Kapitalerhöhung zum Ausbau der Mitarbeiterbeteiligung
Der Vorstand der voestalpine AG hat am 6. März 2017 beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe von 1,4 Mio. auf Inhaber lautende Stückaktien im Interesse des Ausbaus und der Absicherung des Mitarbeiterbeteiligungsprogramms der voestalpine AG um rund 0,8 % zu erhöhen. Am 30. März 2017 wurde die Kapitalerhöhung im Firmenbuch eingetragen, womit das Grundkapital der voestalpine AG nunmehr 320.394.836,99 EUR, zerlegt in 176.349.163 Stück/Stückaktien, beträgt. Mit dieser Kapitalerhöhung liegt der Anteil der voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung (inklusive Privataktien), welche die Aktien für die am Programm teilnehmenden Mitarbeiter hält, bei 14,8 % des Grundkapitals der voestalpine AG.
Direktreduktionsanlage Texas, USA
Nachdem drei Jahre zuvor, im April 2014, der offizielle Spatenstich für die Errichtung der weltweit größten Direktreduktionsanlage in Corpus Christi, Texas, USA, erfolgt war, konnte mit 1. April 2017 der Vollbetrieb des Werkes aufgenommen werden. Die Anlage wird künftig 2 Mio. Tonnen hochwertiges HBI (Hot Briquetted Iron) jährlich erzeugen. Der poröse Eisenschwamm, der aus Gründen des einfacheren Transports zu Briketts verarbeitet wird, ist ein hochwertiger, vergleichsweise umweltfreundlicher Eisenträger, der als qualitativ anspruchsvolles Einsatzmaterial sowohl zur Stahlherstellung in der Hochofenroute als auch in Elektroöfen dient. HBI entsteht durch die Reduktion von Eisenerz durch Erdgas anstelle – wie im traditionellen Hochofenbetrieb – von Koks. Der Einsatz des in den USA produzierten HBI in den Hochöfen und Stahlwerken der voestalpine bringt eine Verbreiterung sowie wesentliche Flexibilisierung der Rohstoffbasis, eine günstigere Energiebilanz, führt zu einer standortspezifischen Reduktion der CO2-Emissionen um bis zu 5 % und bietet zusätzlich technologische Optionen in Richtung Dekarbonisierung der Stahlproduktion. Darüber hinaus setzt die Anlage in Corpus Christi durch die Wärmerückgewinnung, die Wiederverwertung der Prozessgase sowie durch die Einhausung der Förderbänder und Erzlagerstätten auch neue Umweltstandards.
Schon im Laufe des Geschäftsjahres 2015/16 konnten der Tiefseehafen einschließlich Be- und Entladekränen und das Herzstück der Investition – der 137 Meter hohe Reduktionsturm – fertiggestellt werden. Nach rund zweieinhalbjähriger Bauzeit wurde die weltweit größte und modernste Anlage ihrer Art am 26. Oktober 2016 offiziell eröffnet. Rund einen Monat vorher war der Hochlauf der Anlage gestartet worden. Nachdem das neue Werk innerhalb eines halben Jahres einen stabilen Betriebszustand auf hohem Leistungsniveau erreicht hatte und im März 2017 den abschließenden Leistungstests unterzogen worden war, konnte die Anlage mit Beginn des Geschäftsjahres 2017/18 in den Dauerbetrieb übergehen. Nicht nur in technologischer Hinsicht wurden schon nach relativ kurzer Zeit die angestrebten Betriebsparameter realisiert, sondern auch im Hinblick auf die Produktqualität konnten die ambitionierten Vorgaben noch übertroffen werden. Die kontinuierliche Belieferung der Kunden aus dem NAFTA-Raum und Europa sowie der eigenen österreichischen Stahlstandorte Linz und Leoben/Donawitz mit HBI aus Texas startete gegen Ende des Kalenderjahres 2016. Im Geschäftsjahr 2017/18 sollte die Anlage ihre jährliche Nennkapazität von 2 Mio. Tonnen bereits voll ausschöpfen können und damit schon im ersten Jahr des Vollbetriebes einen deutlich positiven Ergebnisbeitrag leisten. Die voestalpine Texas LLC beschäftigt am Standort Corpus Christi rund 190 Mitarbeiter.
Wie bereits in gesonderten Veröffentlichungen dargestellt, kam es im Wesentlichen aufgrund extrem schwieriger Wetterverhältnisse in der ersten Phase des Projekts und dadurch verursachte Verzögerungen sowie einer erheblichen Kosteninflation bei Baustoffen und Bauleistungen durch einen zum Zeitpunkt der Projektentscheidung 2012 nicht absehbaren Bauboom in Texas ab 2014 und durch Zusatzinvestitionen und technische Optimierungsmaßnahmen (Änderung Lagerkonzept) im Zuge der Projektumsetzung zu deutlichen Kostenerhöhungen. Mit dem Abschluss des Inbetriebnahmeprozesses belaufen sich die Gesamtkosten des Projekts auf 1.012 Mio. USD und liegen damit um rund ein Drittel über der ursprünglich geplanten (von vornherein auf US-Dollar Basis kalkulierten) Investitionssumme von 742 Mio. USD. In Bezug auf die strategische Bedeutung des Vorhabens treten durch diese Kostenerhöhung keine Veränderungen ein und die auch aus aktueller Sicht unverändert gegebene wirtschaftliche Attraktivität des Vorhabens wird durch die Ergebnisse des Impairmenttests im Zuge des jüngsten Jahresabschlusses bestätigt.
Corporate Governance-Bericht
Der Corporate Governance-Bericht des Geschäftsjahres 2016/17 ist auf der Website der voestalpine AG unter der Rubrik „Investoren“ veröffentlicht.
- Der exakte Pfad lautet
http://www.voestalpine.com/group/de/investoren/corporate-governance
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