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Marktumfeld und Geschäftsverlauf

Das Marktumfeld der europäischen Stahlindustrie war in den letzten Jahren einer zuvor nicht gekannten Volatilität sowohl in preislicher als auch mengenmäßiger Hinsicht unterworfen. Davon blieb auch das Geschäftsjahr 2016/17 der Steel Division nicht unberührt.

Allerdings haben sich dabei Nachfrage und Preise im Verlauf des Geschäftsjahres zunehmend in positiver Richtung entwickelt. Entsprechend der Positionierung der Division in anspruchsvollen Marktnischen mit dem im Branchenvergleich höchsten Produktqualitätsmix konnten über die vier Quartale deutliche Preissteigerungen realisiert werden. Ein starker Auftragseingang führte in einer Reihe von Produktsegmenten, wie etwa bei feuerverzinktem Band, zu Rekordproduktionsmengen.

Auf der Beschaffungsseite war das abgelaufene Geschäftsjahr durch starke Preisausschläge insbesondere bei metallurgischer Kohle geprägt. Im November 2016 erreichte der neben Eisenerz wichtigste Rohstoff für die hochofenbasierte Stahlerzeugung binnen weniger Monate von rund 80 Dollar kommend ein Preisniveau von etwa 300 Dollar pro Tonne. Demgegenüber war der Preisverlauf bei Eisenerz in seiner Ausprägung deutlich moderater, aber dennoch ebenfalls von einem bis zum Ende des Geschäftsjahres anhaltenden Aufwärtstrend gekennzeichnet.

Der hohen Volatilität auf den Rohstoffmärkten Rechnung tragend, wurde bereits in den vergangenen Perioden absatzseitig ein Vertragsportfolio aufgebaut, das mittels unterschiedlicher Laufzeiten und gestaffelten Startzeitpunkten das Kostenrisiko entsprechend streut.

Obwohl Europa auf die zunehmende Überflutung des Weltmarktes mit Billigstahl vornehmlich aus China im Unterschied zu den USA wesentlich langsamer und mit deutlich niedrigeren Einfuhrzöllen reagierte, zeigten die Anti-Dumping-Maßnahmen im Verlauf des Geschäftsjahres 2016/17 Wirkung. Nachdem zuerst Einfuhren von kaltgewalztem Stahlband aus China und Russland mit Zöllen belastet wurden, kam es im Oktober 2016 darüber hinaus auch zu vorläufigen Importtarifen bei warmgewalztem Stahlband und Grobblech aus China. Damit gingen die Einfuhren bei Flachstahl aus China zwar deutlich zurück, insgesamt verblieben aber die europäischen Stahlimporte auf einem immer noch hohen Niveau, da andere Länder ihre Lieferungen von Flachstahl nach Europa gleichzeitig massiv steigerten. Eine Ausdehnung von Importbeschränkungen bei warmgewalztem Stahlband mit Ursprung Brasilien, China, Iran, Russland, Serbien und der Ukraine wurden jedoch von der Europäischen Kommission im April 2017 nicht umgesetzt. Unter diesem Gesichtspunkt erweist sich der strategische Ansatz der Steel Division, auf technologisch anspruchsvolle Kundensegmente sowie auf das qualitativ höchstwertigste Gütenspektrum zu setzen, einmal mehr als erfolgreich, da es damit gelingt, sich dem massiven Preiswettbewerb bei Standardprodukten weitgehend zu entziehen.

Die Entwicklung der wesentlichen Branchensegmente war im Geschäftsjahr 2016/17 vor allem von einer unverändert robusten Nachfrage aus der Automobilindustrie geprägt. Nachdem die Verkaufszahlen bei Personenkraftwagen in Europa bereits 2015 stark zulegen konnten, gingen die Zulassungen auch im Kalenderjahr 2016 nochmals deutlich nach oben. Anhaltend hohe Absatzzahlen in den ersten Monaten 2017 über alle Automobilsegmente deuten auch bis auf Weiteres auf ein Anhalten des stabilen Trends hin. Positive Impulse kamen 2016/17 auch aus der Hausgeräte- und Maschinenbauindustrie. Darüber hinaus stellte sich die Nachfrage aus dem Bausektor im Laufe des Geschäftsjahres ebenfalls leicht verbessert dar. Insbesondere in der 2. Jahreshälfte an Dynamik gewonnen hat auch die Elektroindustrie.

Im Energiesegment konnte sich der Geschäftsbereich Grobblech mit dem Start der Produktion für den Pipeline-Auftrag Nord Stream II im 2. Quartal 2016/17 eine solide Grundauslastung sichern. Die Lieferung von druck- und sauergasbeständigem Grobblech für den Tiefseeteil des Projekts wird sich noch bis zum Ende des Geschäftsjahres 2017/18 erstrecken. Zusätzlich konnten im 4. Quartal 2016/17 Aufträge im Rahmen weiterer Tiefseeprojekte aus dem Mittelmeerraum akquiriert werden. Eine hingegen nur bescheidene Nachfrage verzeichnete der Geschäftsbereich Grobblech im Apparate- und Stahlbau.


Über voestalpine

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologie- und Industriegüterkonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zählt sie zu den führenden Partnern der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Luftfahrt-, Öl- und Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
50.000 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2016/17

€ 11,3 Mrd.

Umsatz

€ 1,54 Mrd.

EBITDA

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