Luftemissionen

Die konventionelle Stahlerzeugung mit ihren energieintensiven Prozessen ist heute noch auf fossile Brennstoffe angewiesen. Die daraus sowie aus chemisch-physikalischen Reaktionen resultierenden Emissionen können nicht vollständig eliminiert werden.

Die voestalpine ist aber seit langem bestrebt, prozessbedingte Luftschadstoffe auf das technisch mögliche Minimum zu reduzieren. Um dies zu erreichen, werden laufend technische Verfahrensoptimierungen (PI-Maßnahmen; Process Integrated Measures) vorgenommen. Verbleibende Emissionen werden mit dem Stand der Technik entsprechenden Nachsorgeeinrichtungen (End of Pipe-Maßnahmen) minimiert.

Wesentliche in der Stahlerzeugung anfallende Luftschadstoffe sind Treibhausgase (insbesondere CO2), aber auch Schwefeldioxid (SO2), Stickoxide (NOx) und Staub. Bei diesen Emissionen hält die voestalpine die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte gesichert ein. Die Überprüfung der Parameter und die Erhebung der Jahresfrachten erfolgen über kontinuierliche Messungen, periodische Untersuchungen sowie Stoffflussanalysen.

Durch umfangreiche Umweltschutzmaßnahmen konnte der voestalpine-Konzern das Emissionsniveau über die vergangenen drei Jahrzehnte signifikant auf das derzeit technologisch erreichbare Mindestmaß senken. So wurden die spezifischen (auf eine Tonne Rohstahl bezogenen) Emissionen bei CO2 um 16 %, bei SO2 um 82 %, bei NOx um 65 % und bei Staub um 96 % reduziert.

Reduktion der Emissionen

je Tonne Rohstahl seit 1990

Reduktion der Emissionen (Balkendiagramm)

Treibhausgasemissionen

Die direkten Treibhausgasemissionen der rund 130 Produktionsstandorte des voestalpine-Konzerns lagen 2019 bei 13,6 Mio. t und entfielen zum größten Teil auf Österreich, vor allem auf die beiden Rohstahl produzierenden Standorte Linz und Donawitz. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr (12,7 Mio. t) ergibt sich im Wesentlichen daraus, dass 2018 im Zuge der Neuzustellung des Hochofens A in Linz das größte Einzelaggregat temporär außer Betrieb war.

Die voestalpine legt großen Wert auf Transparenz und beteiligt sich daher unter anderem seit 2017 am „Carbon Disclosure Project“ (CDP). Dazu wurden für sämtliche Produktionsstandorte die Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette gemäß ISO 14064-3 ganzheitlich berechnet und extern verifiziert.

Für die Klimaschutzbemühungen sowie den Umfang, die Qualität und die Transparenz der zugrundeliegenden Unternehmensdaten wurde die voestalpine 2019 in der Bewertung des CDP mit einem Ranking von „A-“ in die beste von vier Kategorien, nämlich „Leadership“ aufgenommen. Im „Supplier Engagement“-Rating von CDP, das Klimaschutz über die gesamte Lieferkette bewertet, erhielt die voestalpine zuletzt das bestmögliche Prädikat „A“ („Global Leadership“).

Direkte und Indirekte Treibhausgas-Emissionen 2019

in Mio. t CO2e

Direkte und Indirekte THG-Emissionen (Balkendiagramm)

SO2-Emissionen

Schwefel wird über den Rohstoffeinsatz – z.B. Kohle und Koks – in den Produktionsprozess eingebracht. In bestimmten Verarbeitungsschritten sowie bei der thermischen Verwertung von Kuppelprodukten (Kokereigas und Gichtgas) entsteht daraus Schwefeldioxid (SO2).

Die spezifischen SO2-Emissionen lagen im Kalenderjahr 2019 bei 0,49 kg je Tonne Produkt. Die absoluten SO2-Emissionen stiegen gegenüber dem Vorjahr, in dem sie aufgrund des Betriebsstillstandes während der Grunderneuerung des Hochofens A am Standort Linz, Österreich, niedriger waren, auf 4,6 kt.

SO2-Emissionen

kt

SO2-Emissionen (Balkendiagramm)

Spezifische SO2-Emissionen

kg / t Produkt

Spezifische SO2-Emissionen (Balkendiagramm)

NOx-Emissionen

In der Stahlerzeugung resultieren Stickstoffoxide aus dem Betrieb der Industrieöfen sowie aus der thermischen Verwertung der Kuppelgase. Die absoluten NOx-Emissionen der voestalpine beliefen sich im Kalenderjahr 2019 auf rund 6,1 kt, die spezifischen NOx-Emissionen lagen bei 0,64 t.

NOx-Emissionen

kt

NOX-Emissionen (Balkendiagramm)

Spezifische NOx-Emissionen

kg / t Produkt

Spezifische NOX-Emissionen (Balkendiagramm)

Gefasste Staubemissionen

Staubhaltige Abluft und Abgase, die in der Produktion anfallen, werden mit Maßnahmen und Vorkehrungen entsprechend dem Stand der Technik gefasst und Entstaubungseinrichtungen zugeführt. 2019 konnten sowohl die absoluten Staubemissionen (von 0,36 kt auf 0,32 kt) als auch die spezifischen Werte (je Tonne Produkt von 37 g auf 34 g) reduziert werden.

Gefasste Staubemissionen

kt

Gefasste Staubemissionen (Balkendiagramm)

Spezifische Gefasste Staubemissionen

g / t Produkt

Spezifische gefasste Staubemissionen (Balkendiagramm)

Organische Luftschadstoffe

Organische Luftschadstoffe (VOC – volatile organic compounds) entstehen hauptsächlich prozessbedingt in den thermischen Prozessstufen der Rohstahlerzeugung bzw. bei den jeweiligen Verbrennungsprozessen. Nach einer signifikanten Reduktion des absoluten VOC-Ausstoßes des Konzerns in 2018 durch Investitionen in die Kohletrocknung konnte der Wert 2019 durch umfangreiche Maßnahmen von 0,24 kt auf 0,17 kt bzw. spezifisch (je Tonne Produkt) von 24 g auf 18 g neuerlich signifikant gesenkt werden.

VOC-Emissionen

kt

VOC-Emissionen (Balkendiagramm)

Spezifische VOC-Emissionen

g / t Produkt

Spezifische VOC-Emissionen (Balkendiagramm)

Über voestalpine

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und arbeitet intensiv an Technologien zur Dekarbonisierung und langfristigen Reduktion ihrer CO2-Emissionen. Im Geschäftsjahr 2019/20 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 12,7 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,2 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit rund 49.000 Mitarbeiter.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
49.000 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2019/20

€ 12,7 Mrd.

Umsatz

€ 1,2 Mrd.

EBITDA

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