Die Kulturgemeinschaft voestalpine
Leitidee dieser seit 1963 bestehenden Gemeinschaft war und ist die Erfahrung, dass Wechselwirkungen zwischen Kunst-, Kultur- und Arbeitswelt nach allen Seiten Sinn stiften können. Gemeinsam ist den Aktivitäten in der Gemeinschaft, dass ihre Dynamik von den Mitarbeitern selbst ausgeht. Der Wunsch, sich persönlich weiterzuentwickeln, ist dabei ein Hauptmotiv. Das Unternehmen hat diesen Aktivitäten durchgängig über die Jahrzehnte bis heute Wertschätzung entgegengebracht und sie gefördert.
Den musikalischen Zweig der Kulturgemeinschaft bilden der voestalpine Chor Linz sowie das voestalpine Blasorchester. Beide können auf eine lange Tradition zurückblicken und haben über die Jahre hinweg zahlreiche Veranstaltungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens mit ihrer Musik begleitet. Das jährliche Konzert des Blasorchesters im Linzer Brucknerhaus ist ein Fixpunkt der lokalen Kulturszene.
Der künstlerische Bereich der Kulturgemeinschaft umfasst eine Kunstgruppe und eine Keramikwerkstätte, die beide in einem Betriebsgebäude am Standort Linz untergebracht sind und regelmäßig Ausstellungen veranstalten.
Auch die Beschäftigung mit der Unternehmensgeschichte hat in der Kulturgemeinschaft voestalpine ihren fixen Platz. Seit über 30 Jahren sind pensionierte Mitarbeiter im historischen Verein „Geschichteclub Stahl“ aktiv. Der Verein hat sich insbesondere durch die Gestaltung von Ausstellungen und das Archivieren von Fotos und Objekten verdient gemacht. Nach wie vor leisten die Vereinsmitglieder einen essenziellen Beitrag zur Bewertung und Analyse der Unternehmensgeschichte, von den Anfängen der Jahre 1938-1945 bis hin zu aktuellen Entwicklungen.
Projekt Erinnerungszeichen
Die Aufarbeitung und Bewertung der eigenen Geschichte ist dem voestalpine-Konzern ein großes Anliegen. Mit dem Zeitgeschichte Museum entstand 2014 ein dauerhafter Erinnerungs- und Gedenkort, der dem Schicksal jener Zwangsarbeiter gewidmet ist, die bei Aufbau und Betrieb des Standorts Linz der „Reichswerke Hermann Göring AG Berlin“ in den Jahren 1938 bis 1945 im Einsatz waren. Auch für die Stadt Linz steht das aktive Erinnern und Gedenken an die Zeit des Nationalsozialismus nach wie vor im Fokus. Einen Gestaltungswettbewerb zur Umsetzung eines personalisierten Erinnerns an NS-Opfer im öffentlichen Raum entschied der Künstler Andreas Strauss für sich. Sein Gestaltungskonzept besteht aus Messingsäulen mit Türklingeln, auf denen die letzten frei gewählten Wohnsitze, die Namen sowie Geburts- und Todesdaten späterer jüdischer NS-Opfer aus Linz eingraviert werden. Die Produktion dieser Säulen übernehmen Lehrlinge aus dem Ausbildungszentrum der Steel Division in Linz. Dem Künstler war es wichtig, junge Menschen in sein Projekt einzubinden. Er wird direkt mit den Lehrlingen zusammenarbeiten, um ihnen den Hintergrund des Projekts und die Erinnerung an die NS-Opfer noch deutlicher zu machen.
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