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Forschung und Entwicklung

Die permanente Forcierung von Forschung und Entwicklung (F&E) ist ein zentrales Element der Unternehmensstrategie der voestalpine. Die laufende Entwicklung neuer Produkte und Produktionsprozesse ist für ein technologiegetriebenes Unternehmen unabdingbar, um sich im Wettbewerb abzuheben und auf einem immer kompetitiveren Markt dauerhaft erfolgreich bestehen zu können.

Vor diesem Hintergrund stiegen die Forschungsausgaben des Konzerns in den letzten Jahren kontinuierlich an. Der F&E-Aufwand im Geschäftsjahr 2018/19 betrug 170,5 Mio. EUR, das mit 174,6 Mio. EUR für das Geschäftsjahr 2019/20 veranschlagte Budget spiegelt die Fortsetzung des langfristigen Aufwärtstrends wider.

Ziel der Forschungsaktivitäten in der voestalpine ist, innovative Komplettlösungen für die Kunden zu entwickeln. Dabei liegt der Fokus auf der Kombination von Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz auf der Basis metallischer Werkstoffe. Die Produkt- und Prozessentwicklung im voestalpine-Konzern konzentriert sich auf die Branchen mit den höchsten technologischen Ansprüchen, insbesondere Mobilität und Energie.

Werkstoffe der Zukunft waren auch das Thema der jährlichen voestalpine-Synergieplattform, die im vergangenen Geschäftsjahr in Wien, Österreich, stattfand. Beiträge interner und externer Experten boten einen spannenden Überblick über den aktuellen Stand der Werkstoffentwicklung und über mögliche neue Materialien und Entwicklungsmethoden der Zukunft.

Das Thema Leichtbau ist eine zentrale Herausforderung in der Automobil- und Luftfahrtindustrie. Dadurch wird Treibstoff eingespart, Emissionen werden reduziert und in der Elektromobilität definiert sich daraus in hohem Maße die Reichweite von Fahrzeugen. Diesen Herausforderungen wird mit der Entwicklung von höchstfesten Stählen und hochqualitativen geschmiedeten Komponenten aus Spezialmetalllegierungen entsprochen. Solche hoch- und höchstfesten Stähle mit bis zu 2.000 Megapascal Festigkeit unterstützen aber auch die Sicherheit der Passagiere, indem sie für eine hohe Crashresistenz der sicherheitsrelevanten Bauteile im Auto sorgen. In diesem Zusammenhang werden auch die dafür erforderlichen Warmumformprozesse der von der voestalpine entwickelten „phs“-Technologiefamilie für die Herstellung von crashrelevanten Karosseriebauteilen kontinuierlich weiterentwickelt.

Sogenannte „HD-Güten“ (high ductility), höchstfeste Stähle mit erhöhter Umformbarkeit, werden an alle namhaften europäischen Automobilbauer geliefert bzw. befinden sich im Prozess der Zulassung. Als erster nicht japanischer Partner überhaupt hat die voestalpine für die Werke japanischer Automobilbauer in Europa die Zulassung der 1180 HD-Stahlgüte erreicht.

Parallel zur Entwicklung moderner Hightechstähle vor allem für die Automobilindustrie werden im Rahmen der High Performance Metals Division auch die für deren Bearbeitung erforderlichen anspruchsvollen Werkzeugstähle und Werkzeugbeschichtungen weiterentwickelt, um als Konzern auch eine optimale Be- und Verarbeitung dieser neuen Werkstoffe gewährleisten zu können.

Im Bereich der Bahninfrastruktur besondere Priorität haben die Sicherheit der Passagiere sowie eine hohe Verfügbarkeit des Schienenweges. Dafür werden neue Schienenmaterialien entwickelt, die die Lebensdauer von Gleisanlagen deutlich erhöhen, sowie intelligente Weichensysteme implementiert, deren Assistenz- und Diagnosesysteme die Fernsteuerung und Fernkontrolle sowie zusätzlich eine vorausschauende Eigendiagnose ermöglichen. Damit können in Zukunft Fahrwegstörungen signifikant gesenkt werden, was die Verfügbarkeit und Sicherheit wesentlich erhöht.

Im Bereich Energie wird aktuell die nächste Generation von Trägerkonstruktionen für Photovoltaik-Module, sowohl zu Land als auch auf der Wasseroberfläche schwimmend, entwickelt.

Im Rahmen des Ausbaus der Technologieführerschaft im Bereich des metallischen Additive Manufacturing wurden weitere Kompetenzzentren in Asien und Kanada installiert. In Singapur ist die voestalpine im Rahmen dieses Projekts Mitglied des Forschungszentrums ARTC (Advanced Remanufacturing and Technology Centre). Mit der nun weltweit koordinierten und damit gebündelten Kompetenz erweitert die voestalpine ihr Know-how und damit die Möglichkeiten dieser neuen Technologie kontinuierlich, um den Kunden optimale Lösungen – vom Werkstoff anspruchsvoller Metallpulver bis hin zum fertigen Produktdesign und letztlich Produkt – bieten zu können.

Jüngst in Betrieb genommen wurde das neue „Technikum Metallurgie“ der Metal Engineering Division in Donawitz, Österreich, in dem als Basis für künftige großtechnische Routen Versuchswerkstoffe und Kleinserien produziert werden können. Es wird eine höhere Effizienz in der Werkstoffentwicklung sowie eine Beschleunigung des Time to Market-Prozesses in der Produktentwicklung bringen.

Neue Produkte entstehen zunehmend aus der ganzheitlichen, ökologischen Betrachtung eines Produktlebenszyklus auch in für ein Technologieunternehmen ungewöhnlichen Lebensbereichen wie etwa der „leova®-Weinbergpfahl“ aus Stahl, der sich im nachhaltigen Weinbau gerade durchzusetzen beginnt.

Forschungsaufwendungen des voestalpine-Konzerns

Mio. EUR, Brutto-F&E-Aufwendungen (ohne F&E-Anlageninvestitionen)

Forschungsaufwendungen des voestalpine-Konzerns (Balkendiagramm)

Über voestalpine

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer bei kompletten Bahninfrastruktursystemen sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
52.000 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2018/19

€ 13,6 Mrd.

Umsatz

€ 1,6 Mrd.

EBITDA

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