Die konventionelle Roheisen- und Stahlerzeugung emittiert rein prozess- und rohstoffbedingt Luftschadstoffe wie Kohlendioxid (CO2), aber auch Schwefeldioxid (SO2) und Stickoxide (NOx).
Die voestalpine hält die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte gesichert ein. Die Überprüfung der Parameter und die Erhebung der Jahresfrachten erfolgen über kontinuierliche Messungen, periodische Untersuchungen und Stoffflussanalysen. Neben laufenden Verfahrensoptimierungen („Process Integrated Measures“) werden dem Stand der Technik entsprechende Nachsorgeeinrichtungen („End of Pipe Measures“) betrieben, um noch verbleibende Emissionen zu verringern.
Durch umfangreiche Umweltschutzmaßnahmen und prozesstechnische Innovationen konnte der voestalpine-Konzern das Emissionsniveau in den vergangenen Jahrzehnten signifikant reduzieren. Die verbleibenden Luftemissionen entsprechen dem mit den bestehenden Technologien der Stahlerzeugung erreichbaren Minimum.
Treibhausgasemissionen
Die direkten Treibhausgasemissionen (Scope 1) der rund 120 Produktionsstandorte des voestalpine-Konzerns stiegen 2021, nach dem durch die Corona-Krise verursachten Rückgang im Jahr davor, um 16,2 % auf 14,5 Mio. t CO2-Äquivalente. Der Großteil davon fällt in Österreich an den Standorten Linz (9,6 Mio. t) und Donawitz (3,1 Mio. t) an, wo über die Hochofenroute Rohstahl produziert wird. Neben Kohlenstoffdioxid sind in den Emissionsdaten auch die Treibhausgase Methan und Lachgas enthalten.
Zusätzlich zu den direkten Emissionen (Scope 1) wurden auch die indirekten Treibhausgasemissionen (Scope 2 + Scope 3) erhoben und gemäß der Methodik EF 3.0 Climate Change total ausgewertet.
SO2-Emissionen
Schwefel wird über den Rohstoffeinsatz – vor allem über Kohle und Koks – in den Produktionsprozess eingebracht. In weiteren Verarbeitungsschritten und in der thermischen Verwertung von Kuppelgasprodukten (Kokereigas und Gichtgas) entsteht daraus Schwefeldioxid.
Die spezifischen SO2-Emissionen lagen im Kalenderjahr 2021 mit 0,44 kg je Tonne Produkt unter dem Vorjahreswert von 0,46 kg. Die absoluten SO2-Emissionen stiegen produktionsbedingt von 4,4 kt auf 4,6 kt.
NOX-Emissionen
Stickstoffoxide entstehen im Betrieb der Industrieöfen sowie bei thermischer Verwertung von Kuppelgasen.
Aufgrund der wieder gestiegenen Produktion erhöhten sich die absoluten NOx-Emissionen der voestalpine 2021 von 5,0 kt auf 5,9 kt. Die spezifischen NOx-Emissionen je Tonne Produkt lagen bei 0,55 kg (Vorjahr: 0,53 kg).
Gefasste Staubemissionen
Staubhaltige Abluft und Abgase, die in der Produktion anfallen, werden mit Verfahren und Vorrichtungen, die dem Stand der Technik entsprechen, gefasst und Entstaubungseinrichtungen zugeführt.
Die gefassten Staubemissionen blieben 2021 sowohl absolut (0,35 kt) als auch spezifisch je Tonne Produkt (33 g) auf niedrigem Niveau.
Organische Luftschadstoffe
Organische Luftschadstoffe (Volatile Organic Compounds, VOC) entstehen hauptsächlich in den thermischen Prozessstufen der Rohstahlerzeugung sowie in den jeweiligen Verbrennungsprozessen.
Die voestalpine hat in den vergangenen Jahren einige technisch aufwendige Anlagen zur Reduktion der VOC-Emissionen in Betrieb genommen. Dadurch konnte ein deutlicher Rückgang bei der Freisetzung von organischen Luftschadstoffen erreicht werden. Im Jahr 2021 lagen die VOC-Emissionen absolut bei 0,16 kt (2020: 0,15 kt) und spezifisch bei 15 g (2020: 16 g) je Tonne Produkt.