Wie bereits im CR-Bericht 2020 ausführlich dargestellt, liegt der gegenwärtig noch vorherrschenden Hochofenroute ein fossiler Energie- und Rohstoffmix zugrunde. Die Energie wird zu einem großen Teil umgewandelt: So erzeugt die voestalpine in werkseigenen Kraftwerken aus Prozessgasen Strom, der im Produktionsprozess und in nachgelagerten Verarbeitungsschritten verwendet wird. Dadurch kann der Konzern einen großen Teil seines Strombedarfs aus Eigenerzeugung decken.
Lediglich 5,7 % des Gesamtenergieverbrauchs werden derzeit vom externen Stromnetz bezogen. Der Rest wird durch Umwandlung von Kohle (47,3 %), aus daraus hergestelltem Koks (19,6 %) und aus Erdgas (25,7 %) gedeckt.
Der Gesamtenergieverbrauch des voestalpine-Konzerns erhöhte sich 2021 produktionsbedingt von 38,7 TWh auf 43,9 TWh. In der spezifischen Betrachtung blieb der Energieverbrauch trotz deutlicher Produktionssteigerung auf demselben Niveau von 2020, nämlich bei 4,1 MWh/t Produkt. Dieser Umstand ist auf die Effizienzsteigerung bei annäherndem Volllastbetrieb zurückzuführen. Die größten Verbraucher waren die Stahlproduktionsstandorte in Linz (27 TWh) und Donawitz (6,6 TWh) sowie die Direktreduktionsanlage in Texas/USA (4,7 TWh).
Die Energievolumina, der aktuelle Strommix sowie die exorbitanten Strompreis-Erhöhungen ab Herbst 2021 und die explosionsartig gestiegenen Gaspreise bei gleichzeitiger Bedrohung der Versorgungssicherheit ab Februar 2022 infolge des Krieges in der Ukraine machen die Herausforderungen deutlich, die mit der Technologieumstellung in Richtung CO2-reduzierter bzw. langfristig CO2-neutraler Stahlproduktion verbunden sind. Einige davon werden vorrangig auf politischer Ebene zu lösen sein.