Sehr geehrte Damen und Herren,
mit dem vorliegenden Bericht präsentieren wir Ihnen erstmals eine umfassende, an den Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) orientierte Darstellung von Corporate Responsibility im voestalpine-Konzern.
Zum einen wollen wir mit dieser Publikation dokumentieren, wie wir den Begriff der „Verantwortung“ gegenüber unseren Stakeholdern interpretieren und diesen der Unternehmenskultur seit jeher immanenten Wert – teilweise weit über rein gesetzliche Erfordernisse hinaus – bereits seit langem konsequent praktizieren. Zum anderen bildet eine möglichst umfassende und objektive Information auch die Grundlage für entsprechend seriöse und faktenbasierte Meinungs- und Entscheidungsbildung, sei es in der Öffentlichkeit, der Politik oder den Medien. Mit derselben Transparenz und Offenheit, um die wir uns schon bisher (etwa in der mehrfach ausgezeichneten Umweltkommunikation) bemüht haben, wollen wir auch in der von nun an regelmäßigen, alle zwei Jahre stattfindenden CR-Berichterstattung unseren Beitrag zu Information und Dialog leisten.
voestalpine ist als stahlbasierter Technologie- und Industriegüterkonzern naturgemäß von einigen durchaus sensibel wahrgenommenen Themen betroffen, deren Zusammenhänge, Auswirkungen und zugrunde liegende Probleme oftmals nur schwer – und jedenfalls nicht mit plakativen Botschaften – zu vermitteln sind. Dies betrifft nicht nur „klassische“ Bereiche wie Energie und Ökologie; gerade für ein weltweit tätiges Unternehmen steht zunehmend praktisch jedwede Form des gegenseitigen Umgangs mit Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Aktionären und allen anderen Stakeholdern im Vordergrund. Deshalb unterstützen wir neben nationalen CSR-Netzwerken auch den UN Global Compact, zu dessen 10 Prinzipien wir uns uneingeschränkt bekennen.
Die fortschreitende Internationalisierung des voestalpine-Konzerns, der mittlerweile bereits fast 30 % seines Umsatzes und knapp 20 % seiner Mitarbeiter außerhalb Europas ausweist, stellt auch in Bezug auf Corporate Responsibility immer komplexere, aufwendigere und höhere Ansprüche an unser Unternehmen. Dies gilt umso mehr, als wir diesen Weg der Globalisierung in anspruchsvollsten Produkt- und Technologiesegmenten auch künftig im Rahmen unserer Konzernstrategie „voestalpine 2020“ konsequent fortsetzen werden – im Bewusstsein, dass damit nicht nur ökonomische Chancen, sondern in einigen Bereichen auch Risikopotenziale verbunden sind.
Im Spannungsfeld zwischen operativer Dezentralität und strategischer Steuerung befassen wir uns daher bereits seit geraumer Zeit sehr fokussiert mit den inhaltlichen und strukturellen Herausforderungen, die sich aus der alle Konzernbereiche betreffenden Internationalisierung ergeben, sowie mit der Entwicklung und Umsetzung der entsprechenden Antworten. Neben einer umfassenden Szenarienplanung im Hinblick auf die langfristigen wirtschafts-, industrie- und sozialpolitischen Rahmenbedingungen steht dabei die Frage im Mittelpunkt, wie unsere in vielen Bereichen bereits überdurchschnittlich hohen und teils über rein gesetzliche Erfordernisse weit hinausgehenden Standards (insbesondere bei Umweltverträglichkeit, Ressourceneffizienz und in den Beziehungen gegenüber Mitarbeitern und Geschäftspartnern) im globalen Umfeld aufrechterhalten bzw. – wo möglich – sogar noch weiter verbessert werden können.
Wir tun dies durchaus im Bewusstsein, dass der voestalpine-Konzern für die kommenden Herausforderungen insgesamt sehr gut positioniert ist, und blicken auch mit einem gewissen Stolz auf unsere Mitarbeiter in aller Welt, die den erfolgreichen Weg ihres Unternehmens erst möglich gemacht haben. Insofern soll Ihnen der vorliegende Bericht – neben der reinen Information – auch einen Einblick in die „Welt der voestalpine“ und der Menschen, die sie prägen, vermitteln.
Diese Authentizität stellt übrigens nicht nur in inhaltlicher, sondern auch in gestalterischer Hinsicht einen wesentlichen Aspekt des CR-Reports dar: Zwölf Lehrlinge, die am Konzernstandort Linz ihre Ausbildung absolvieren, haben zu den einzelnen Themenbereichen des Berichts individuelle Symbole entworfen und diese Werkstücke auch selbst hergestellt. Dies symbolisiert einen gerade für Corporate Responsibility ganz wesentlichen Gedanken: Verantwortung mit dem entscheidenden „Mehr“ über das notwendige Maß hinaus muss von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tagtäglich gelebt, wahrgenommen und verinnerlicht werden.
Diese Identifikation mit dem Unternehmen und seinen Werten zeichnet unseren Konzern über alle Standort- und Landesgrenzen hinweg aus. An dieser Stelle gilt mein besonderer Dank daher all jenen, die an diesem ersten Corporate-Responsibility-Report „ihrer“ voestalpine beteiligt waren und ihn mit viel Engagement und Fachwissen ermöglicht haben.
Dr. Wolfgang Eder
CEO und Vorsitzender des Vorstandes der voestalpine AG