Abfall- und Kreislaufwirtschaft

      Die Nachhaltigkeit des Werkstoffs Stahl betrifft nicht nur die Produktionsprozesse, sondern wird zunehmend auch in Bezug auf die daraus hergestellten Produkte und Anwendungen bewertet (mehr dazu im Kapitel „Product Sustainability“). Stahl gilt als permanentes Material („Permanent Material“) aufgrund seiner Eigenschaften wie Langlebigkeit, leichte Reparierbarkeit und die Möglichkeit, ihn als Schrott immer wieder zu neuen Stahlprodukten zu verarbeiten (Multirecycling von Stahl). Damit kann Stahl zur Kreislaufwirtschaft, die von der EU bis 2050 angestrebt wird, schon heute einen wesentlichen Beitrag leisten.

      Andererseits ist es für eine ressourcenschonende Produktion unerlässlich, auch die Lebensdauer der Produkte zu erhöhen sowie ihre Wiederverwend- und ‑verwertbarkeit kontinuierlich zu verbessern. So bilden Eigen- und Fremdschrott eine wesentliche Rohstoffbasis für die voestalpine, sowohl für die herkömmliche Technologie (Einsatz vor allem im Stahlwerk) als auch für die angestrebte Umstellung auf Elektroöfen.

      Schrott wird neben der Hochofen-/Stahlwerksroute in Linz und Donawitz bereits jetzt zur Herstellung spezieller Edelstahlqualitäten in den Elektroöfen der High Performance Metals Division eingesetzt. Die Recyclingrate gemessen am Produktoutput lag 2020 bei 26,5 %. Der Wert bezieht sich auf den Eisenanteil im Produkt, der aus Sekundärrohstoffen, wie z.B. Eisenschrott, stammt.

      Recyclingrate

      in %

      Recyclingrate (Balkendiagramm)

      Die voestalpine setzt zahlreiche Maßnahmen, um die interne Kreislaufwirtschaft sowie die externe Verwertung von Reststoffen und Abfällen aus den Produktionsanlagen und nachgeschalteten Aggregaten zu fördern. Zum einen wird die Prozessführung in den integrierten Hüttenwerken laufend verbessert. Zum anderen werden intern und extern anfallende Produkte, Reststoffe und Abfälle wie Schrott oder Altkunststoffe in den Produktionsanlagen (wieder)verwertet. Nebenprodukte wie Stahlwerksstäube oder Schlacken werden in der Zinkindustrie oder zur Zementherstellung eingesetzt.

      Im Kalenderjahr 2020 lag die spezifische Menge an gefährlichen Abfällen bei 28 kg/t Produkt und jene an nicht gefährlichen Abfällen bei 173 kg/t Produkt. Die Steigerung der Abfallmengen ist auf Umbau- und Abbrucharbeiten zurückzuführen.

      Menge an Abfällen

      kt

      Menge an Abfällen (Balkendiagramm)

      Spezifische Menge an Abfällen

      kg/t Produkt

      Spezifische Menge an Abfällen (Balkendiagramm)