Die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft ist nicht nur für die Europäische Union ein wichtiges umweltpolitisches Ziel, sondern auch in der Nachhaltigkeitsstrategie der voestalpine verankert. Der Werkstoff Stahl ist zu 100 % rezyklierbar, da alle daraus hergestellten Produkte am Ende ihrer Lebensdauer als Schrott komplett und beliebig oft wiederverwertet werden können. Darüber hinaus gibt es zahllose Einsatzgebiete, in denen Produkte aus Stahl die Nachhaltigkeitsanstrengungen bei den Kunden der voestalpine unterstützen.
So ermöglichen die hoch- und höchstfesten Stähle der voestalpine den Leichtbau von Autokarosserien. Hochleistungswerkstoffe wie Titanlegierungen kommen in leichteren Bauteilen für die Luftfahrtindustrie zum Einsatz. Das geringere Gewicht der Fahrzeuge und Flugzeuge resultiert in geringeren spezifischen Emissionen und größeren Reichweiten im Betrieb.
Die hochqualitativen Werkzeugstähle werden immer weiterentwickelt und sorgen für wesentlich längere Standzeiten der Werkzeuge, weniger Ausschussproduktion und somit bessere Effizienz im Ressourceneinsatz.
Der Stahl-Spalierpfahl leova®UNUM wurde speziell für den Weinbau an steilen Hängen entwickelt. Leova hat gegenüber Alternativen aus Holz oder Beton über den gesamten Lebenszyklus das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis und ist am Lebensende komplett rezyklierbar. Auch bei Bauteilen zur Aufständerung von Photovoltaik-Anlagen wurden von der voestalpine leichtere und damit ressourcenschonende Stahlunterkonstruktionen entwickelt.
Als „tailormade functional steel“ (tfs) bezeichnet man digitale Produkte, in denen der Werkstoff Stahl mit Funktionalitäten kombiniert wird. Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten tragen oft wesentlich zur Nachhaltigkeit im Einsatz beim Kunden bei. Eine Anwendung sind etwa Bauteile, bei denen in eine spezielle Lackschicht Leiterbahnen und die jeweils gewünschte Sensorik integriert werden. Die Einsatzgebiete sind vielfältig, es können beispielsweise Oberflächen beheizt, das Beladungsgewicht von Regalen angezeigt oder der Füllstand in einem Tank gemessen werden.
Um die Auslastung und Sicherheit im Schienenverkehr zu erhöhen, gewinnt das digitale Monitoring immer mehr an Bedeutung. Überwachungs- und Diagnosesysteme von rollendem Material, ortsfesten Anlagen und Umweltbedingungen ermöglichen das rechtzeitige Erkennen von veränderten Zuständen, erlauben eine vorausschauende Wartung und damit hohe Sicherheit und Verfügbarkeit im Bahnverkehr. Im von der voestalpine entwickelten Monitoring-System PHOENIXMDS werden die von verschiedenen Sensoren erfassten Daten ausgewertet und somit wichtige Erkenntnisse gesammelt, um Stehzeiten, Verzögerungen und Ausfälle von Zügen weiter zu minimieren.
Die additive Fertigung ermöglicht die Herstellung komplexer Geometrien ohne Materialverlust. Sie wird beispielsweise für hochkomplexe Temperier- und Leichtbaulösungen, im Werkzeugbau für die Automobil- und Konsumgüterindustrie und für Anwendungen in der Medizintechnik eingesetzt. In den sieben Additive Manufacturing-Zentren der voestalpine werden aktuell mit 15 3D-Druckanlagen technisch anspruchsvolle Spezialanfertigungen produziert. Das höchstqualitative Metallpulver, das als Vormaterial zum Einsatz kommt, wird innerhalb des Konzerns an den Standorten in Kapfenberg und im schwedischen Hagfors hergestellt. Bauteilkonstruktion und Bauteilsimulation werden ebenfalls von der voestalpine nach den Kundenbedarfen bzw. in Zusammenarbeit mit den Kunden erstellt.