Risikomanagement

      Aktives Risikomanagement, wie es die voestalpine seit vielen Jahren anwendet, sichert langfristig den Bestand des Unternehmens und die Wertsteigerung und stellt somit einen wesentlichen Erfolgsfaktor für den gesamten Konzern dar. Durch den einheitlichen Risikomanagementprozess, den alle operativen und strategischen Konzerneinheiten mehrfach jährlich durchlaufen, und die internen Kontrollsysteme, die ebenfalls integrale Bestandteile der Aufbau- und Ablauforganisation sind, werden wesentliche Risiken systematisch und frühzeitig erfasst, analysiert und bewertet. Ein permanentes Monitoring überwacht die Prozesse. Wo nötig, werden umgehend risikominimierende Maßnahmen ergriffen.

      Eine detaillierte Beschreibung des Risikomanagements der voestalpine findet sich im Geschäftsbericht 2020/21.

      Risiken, die beobachtet werden, sind unter anderem:

      • Rohstoffverfügbarkeit und Energieversorgung
      • Risiken des Klimawandels
      • Ausfall von Produktionsanlagen
      • Ausfall von IT-Systemen
      • Compliance-Risiken
      • Datenschutzrechtliche Risiken
      • Risiken aus dem Finanzbereich

      Physische Risiken des Klimawandels

      Für Risiken aus Elementarereignissen – etwa Hoch- oder Niederwasser, Schneelast, Trockenheit, Stürme und starke Winde oder Temperatur­schwankungen – wurden im voestalpine-Konzern umfassende Vorsorgemaßnahmen getroffen. Dazu zählen regelmäßige Übungen sowie Begehungen und Risk Surveys mit Versicherungsunternehmen. An einigen Standorten, vor allem jenen, die am Meer (Texas) oder an Flüssen (Linz) liegen, gibt es auch Risiken durch sich verändernde Wasserpegel. Die voestalpine beobachtet diese und auch andere physische Risiken regelmäßig und prüft, ob die vorhandenen Notfallpläne und baulichen Maßnahmen wie z.B. Brandmelder, Sprinkleranlagen und Hochwasserschutz weiterhin einen adäquaten Schutz bieten.

      Der regelmäßige Austausch mit internen und externen Versicherungsgesellschaften trägt in Ergänzung zu den intern gesetzten Maßnahmen dazu bei, die Auswirkungen solcher Risiken für das Unternehmen so gering wie möglich zu halten. Im Bereich der Versorgung mit Rohstoffen (z.B. Zulieferungen per Schiff am Standort Linz) werden etwaige klimabedingte Pegel-Schwankungen und eine sich daraus abzeichnende erschwerte Schiffbarkeit von Flüssen (z.B. der Donau) situativ bei der Anzahl der eingesetzten Schiffe und der Frachtmengen berücksichtigt.

      Andere wesentliche Nachhaltigkeitsrisiken

      Risiken aus den Themenbereichen Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption werden auf allen Ebenen berücksichtigt. Nähere Informationen finden sich dazu in den jeweiligen Abschnitten dieses CR Reports.

      Risiken aufgrund der Corona-Pandemie

      Auch das Geschäftsjahr 2020/21 war von der Corona-Pandemie und dem damit einhergehenden medizinischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ausnahmezustand geprägt. Im Rahmen des Krisenmanagements hat die voestalpine bereits zu Beginn der Pandemie Krisenteams auf drei Entscheidungsebenen (Konzern, Divisionen, Gesellschaften) eingerichtet, die ein rasches und koordiniertes Vorgehen angesichts der komplexen Herausforderungen und Risiken an allen Konzernstandorten sicherstellen.

      Die Krisenteams konnten rasch Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter und des Geschäftsbetriebs setzen. Wo immer möglich, wechselten Mitarbeiter ins Home Office, wofür kurzfristig die nötige Ausrüstung und Infrastruktur zur Verfügung gestellt wurde. All jenen, die weiterhin an den Betriebsstätten tätig waren, wurden Schutz­ausrüstung, Informationen und Material für die nötige Hygiene bereitgestellt. Ergänzende Maßnahmen zur wirtschaftlichen Krisenbewältigung betrafen die Sicherung der Liquidität, die Einführung von Kurzarbeit bzw. den Abbau von Zeitguthaben oder vorgezogene Betriebsurlaube. Die Produktionsaktivitäten wurden an die vorherrschenden Lieferketten angepasst und wo erforderlich eingeschränkt, in manchen Fällen waren auch vorübergehende Produktionsstilllegungen nötig. Dies wurde begleitet von regelmäßigem Informationsaustausch mit den wesentlichen Kunden und Lieferanten. Notfall- und Krisenpläne kamen zur Anwendung und werden gemeinsam mit den getroffenen Maßnahmen weiterhin regelmäßig bewertet und im Bedarfsfall an neue Erfordernisse angepasst bzw. erweitert.

      So gelang es dem Konzern, sich rasch an die neue Situation anzupassen und in diesem schwierigen Geschäftsjahr den Betrieb und die Stabilität der Organisation zu schützen.