Vorwort

      Sehr geehrte Damen und Herren,
      liebe Leserinnen und Leser!

      Als internationaler Konzern tragen wir Verantwortung für eine Welt, in der wir produzieren, und für die Menschen, die diesen Weg mit uns gehen. Daher beschäftigt sich die voestalpine seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit. Wir agieren also schon lange im Sinne unserer ökologischen und sozialen Verantwortung und sichern damit auch den langfristigen Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens. In unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir alle quantitativen und qualitativen Ziele für unseren Beitrag zu einer besseren und sicheren Zukunft definiert. Über unsere Schwerpunkte im Geschäftsjahr 2022/2023 dürfen wir Sie im vorliegenden Corporate Responsibility Report informieren.

      So haben wir im letzten Geschäftsjahr intensiv an greentec steel weitergearbeitet. Im März 2023 hat der Aufsichtsrat der voestalpine 1,5 Milliarden Euro für die notwendigen Investitionen für die weitere Dekarbonisierung unserer Stahlproduktion genehmigt. Wir planen – in einem ersten Schritt – ab 2027 in Linz und Donawitz je einen Hochofen durch je einen Elektrolichtbogenofen zu ersetzen. Mit diesem teilweisen Umstieg von der Hochofen- auf die Elektrostahlroute können wir unsere CO2-Emissionen bereits ab 2027 um bis zu 30 % reduzieren und damit 4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Das sind fast 5 % der CO2-Emissionen Österreichs. Der Bau der beiden Elektrolichtbogenöfen soll 2024 starten. Der genaue Beginn der Umsetzung ist noch von der Klärung offener Förderfragen in Österreich abhängig. Um das Ziel der CO2-Neutralität bis 2050 zu erreichen, forschen wir darüber hinaus bereits an mehreren neuen Verfahren und investieren in Pilotprojekte, die neue Wege in der Stahlerzeugung aufzeigen.

      Als Umwelt- und Effizienzbenchmark der Branche setzen wir auch beim Thema Photovoltaik neue Maßstäbe. Konzernweit wurden bereits PV-Anlagen mit einer Fläche von 760.000 Quadratmetern und einer Leistung von 138 MWp errichtet. Weitere Projekte sind geplant. Diese Investitionen tragen dazu bei, unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren.

      Die voestalpine ist global tätig und verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte auf allen fünf Kontinenten. Aus dieser weltweiten Tätigkeit erwächst die Verantwortung, den Grundregeln des menschlichen Zusammenlebens besondere Beachtung zu schenken. Die Achtung der Rechte aller Menschen stellt ein wesentliches Prinzip des Handelns aller unserer Gesellschaften dar. Seit 2013 unterstützt die voestalpine den UN Global Compact (UNGC), der in seinen zehn Prinzipien grundlegende Pflichten in den Bereichen Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Korruptionsbekämpfung vorsieht. Im März 2023 hat der Vorstand der voestalpine die neue Human Rights Policy genehmigt, in der unter anderem klar formuliert ist, dass die voestalpine weder im eigenen Konzern noch in ihrer Lieferkette Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Menschenhandel oder moderne Sklaverei duldet. Darüber hinaus bekennen wir uns zu Vielfalt und Chancengleichheit und tolerieren keine Form der Diskriminierung.

      Alle Mitarbeiter:innen der voestalpine sind verpflichtet, E-Learnings zum Thema Menschenrechte im Arbeitsalltag und in der Lieferkette zu absolvieren.

      Unsere Arbeitskultur, unser Fokus auf Diversität und unsere Werte spiegeln sich auch im neuen Genderleitfaden wider, den wir im letzten Geschäftsjahr implementiert haben. Die Sprache ist ein wirkungsvolles Werkzeug, um Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern zu fördern. Wie wir uns ausdrücken – in Worten und in Bildern – beeinflusst, wie wir denken und handeln.

      Unsere Mitarbeiter:innen bündeln Tag für Tag ihre Kräfte, um einen Beitrag zum Erfolg der voestalpine zu leisten. Das Engagement reicht dankenswerterweise weit über die Arbeit hinaus: Ein Beispiel ist der voestalpine cares run. Dabei vereinen die Mitarbeiter:innen ihre sportliche Energie, um beim Laufen, Gehen, Wandern, Rollstuhlfahren oder Handbiken digitale Punkte zu sammeln. Diese werden von der voestalpine in Spendengelder für karitative Zwecke umgewandelt. Der voestalpine cares run fördert damit nicht nur das Gesundheitsbewusstsein der Mitarbeiter:innen, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl über die Standort- und Ländergrenzen hinaus. Die Spendengelder gehen an ausgewählte internationale Hilfsprojekte.

      Im vorigen Geschäftsjahr haben wir das Jubiläum einer besonderen Institution gefeiert: Die Stahlstiftung unterstützt seit 35 Jahren Menschen, die aufgrund wirtschaftlicher oder struktureller Veränderungen ihre Arbeitsplätze verloren haben. Dieses wertvolle arbeitsmarktpolitische Instrument hat sich in den vergangenen Jahrzehnten insbesondere – aber nicht nur – in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten sehr gut bewährt und gilt auch außerhalb von Österreich als Vorzeigemodell. Der immer schneller fortschreitende Wandel in der Berufswelt erfordert ausreichende Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, um für die Anforderungen am Arbeitsmarkt gut vorbereitet zu sein. Die Erfolgsquote der Stahlstiftung liegt bei 90 %, das heißt, fast alle, die mithilfe der Stiftung auf Jobsuche waren, fanden einen neuen Arbeitsplatz.

      Der aktuelle Corporate Responsibility Report zeigt auf sehr anschauliche Weise, wie wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie Tag für Tag umsetzen – nicht mit Überschriften, sondern mit konkreten Projekten, die Substanz haben und wirken. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei unseren Mitarbeiter:innen rund um den Globus für ihr Engagement. Ohne ihre Begeisterung für unsere Werte und ihre tägliche Arbeit wäre es nicht möglich, unsere ambitionierten Ziele zu erreichen. Wir werden auch in Zukunft alles daransetzen, dass unsere Mitarbeiter:innen fair behandelt und gefördert werden und stets die Wertschätzung erhalten, die sie verdienen.

      Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre unseres Corporate Responsibility Reports 2022/2023!

      Ihr Herbert Eibensteiner
      CEO der voestalpine AG