Umweltinvestitionen

      Die Investitionen in umweltrelevante Anlagen lagen 2022/23 mit 28,9 Mio. EUR etwas über dem Niveau des vorangegangenen Geschäftsjahres (26,7 Mio. EUR). Sie flossen überwiegend in den Ausbau erneuerbarer Eigenenergieerzeugung, in die Steigerung der Energieeffizienz sowie in die weitere Verringerung von Emissionen.

      Umweltinvestitionen

      in Mio. EUR

      Umweltinvestitionen (Balkendiagramm)

      Bereits im Geschäftsjahr 2021/22 hat die voestalpine konzernweit eine Ausbauoffensive für erneuerbare Eigenenergieerzeugung gestartet. Zum einen werden dort, wo es technisch möglich ist, auf Gebäudedächern und Freiflächen PV-Anlagen errichtet. Zum anderen wird in Wind- und Wasserkrafterzeugung investiert. Zusätzlich wird an europäischen Standorten die Errichtung von E-Ladestationen weiter forciert.

      Neben dem starken Ausbau regenerativer Eigenerzeugung steht weiterhin die Einsparung von Energie im Mittelpunkt divisionaler Umweltprojekte. In der High Performance Metals Division werden laufend Projekte zur Verbesserung der Energieeffizienz umgesetzt. Wie in anderen Konzerndivisionen wurden zudem Maßnahmen implementiert, um den Einsatz fossiler Energieträger zu verringern. So wurden in Schweden 30 % des gesamten Erdgasverbrauchs durch den Einsatz von Biogas substituiert und Anlagen wie etwa Öfen von Erdgas auf Strom umgestellt. Damit verfolgt die voestalpine an ihrem schwedischen Standort das ambitionierte Ziel, die CO2-Emissionen bis 2027/28 um 80 % zu verringern, konsequent weiter. Auch die brasilianische Divisionsgesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr wichtige Energieeffizienzmaßnahmen im Schmelz- und Schmiedebereich sowie beim Elektroofen umgesetzt.

      Naturgemäß schwieriger ist das Heben noch vorhandener Energieeinsparungspotenziale an den „konventionell“ Rohstahl produzierenden Standorten. Am österreichischen Standort Donawitz (Metal Engineering Division) wurde die Wärmerückgewinnung verbessert, was zu einer Energieeinsparung von 1.700 MWh pro Jahr führt. Weitere 2.000 MWh jährliche Einsparung kommen seit der Einsatzoptimierung von Abwärme im eigenen Hüttenkraftwerk durch den verbesserten Wirkungsgrad hinzu. Darüber hinaus wurde mit einer Vielzahl von Maßnahmen die erneuerbare Eigenstromerzeugung am Standort deutlich erhöht. So wurde auf einer externen Deponie eine PV-Anlage mit einer Leistung von 1,36 MWp errichtet, die seit Oktober 2022 per Direktleitung grünen Strom in das Werksnetz einspeist. Die 2.520 Module sollen künftig mithilfe von zehn Wechselrichtern jährlich rund 1,5 Mio. kWh Sonnenstrom für die am Standort Donawitz tätigen Produktions- und Verarbeitungsgesellschaften liefern.

      Weiters wurde auf dem Hallendach des Nahtlosrohrwalzwerks der Metal Engineering Division in Kindberg, Österreich, eine PV-Anlage mit einer installierten Gesamtleistung von 8 MWp errichtet, weitere Anlagen auf anderen Betriebsgebäuden sind in Planung. Zudem wurden, wie auch in anderen Divisionen, betriebliche bzw. prozesstechnische Maßnahmen für den Ersatz von Erdgas durch Strom gesetzt.

      In der Metal Forming Division wurden an unterschiedlichen Standorten, insbesondere in Österreich, Deutschland und den Niederlanden, PV-Anlagen errichtet. Dabei kamen vielfach Aufständerungen („iFIX“) aus Eigenproduktion zum Einsatz.

      Neben den im Kapitel „Klimaschutz“ dargestellten Vorarbeiten für greentec steel standen in der Steel Division die Bereiche Energieeffizienz, Eigenerzeugung erneuerbarer Energien durch den Ausbau von Photovoltaikanlagen sowie Erhöhung des E-Mobilitätsanteils – sowohl im werkseigenen Verkehr als auch bei Ladeinfrastruktur für voestalpine-Beschäftigte – im Mittelpunkt.

      Ein wesentlicher Schwerpunkt lag auf dem weiteren Ausbau des CO2-reduzierten Produktportfolios. Bereits seit 2021 bietet die voestalpine alle Flachstahl- und Grobblechprodukte, die am Standort Linz produziert werden, auch in einer greentec steel Edition an. Durch Optimierungsmaßnahmen in der Prozessführung, etwa bei Schrotteinsatz und Reduktionsmitteln, und den Einsatz erneuerbaren Stroms weisen diese Produkte einen um rund 10 % geringeren CO2-Fußabdruck auf. Neben der Automobilindustrie wird so erzeugter Stahl u. a. bereits auch bei Kund:innen im Fassadenbau, in der Gebäudetechnik, im Kranbau oder in der Heizungs- und Wärmepumpenindustrie eingesetzt.

      Im Geschäftsjahr 2022/23 wurde schließlich das 2012 begonnene Projekt „Altlast O76 – Kokerei Linz“ erfolgreich abgeschlossen. Es stellt das bisher größte Altlastensanierungsprojekt Österreichs dar.