Stahl gilt aufgrund seiner Langlebigkeit und leichten Reparierbarkeit sowie der Möglichkeit, ihn als Schrott immer wieder zu neuen Stahlprodukten zu verarbeiten, als permanentes Material („permanent material“). Als solches kann Stahl schon heute einen wichtigen Beitrag zur in der EU bis 2050 angestrebten Kreislaufwirtschaft leisten.
Um die Wirtschaft vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln, gilt es die Lebensdauer der Erzeugnisse zu erhöhen und sie am Ende der Nutzenphase einer erneuten Verwendung oder Verwertung zuzuführen. Die voestalpine stellt sich dieser Herausforderung. So bilden Eigen- und Fremdschrott eine wesentliche Rohstoffbasis für den Konzern, sowohl für die herkömmliche Technologie, in der Schrott in Linz und Donawitz vor allem im Stahlwerk eingesetzt wird, als auch für die an diesen Standorten angestrebte Umstellung auf Elektroöfen (siehe auch Kapitel „Klimaschutz“).
Daneben wird Schrott zur Herstellung spezieller Edelstahlqualitäten in den Elektroöfen der High Performance Metals Division eingesetzt.
Insgesamt lag die Recyclingrate gemessen am Produktoutput 2022 bei 27,7 % (2021: 27,4 %). Der Wert bezieht sich auf den Eisenanteil im Produkt, der aus Sekundärrohstoffen, wie z.B. Eisenschrott, stammt.
Die voestalpine setzt zahlreiche Maßnahmen, um die interne Kreislaufwirtschaft sowie die externe Verwertung von Reststoffen und Abfällen aus den Produktionsanlagen und nachgeschalteten Aggregaten zu fördern. Zum einen wird die Prozessführung in den integrierten Hüttenwerken laufend verbessert. Zum anderen werden intern und extern anfallende Produkte, Reststoffe und Abfälle wie Schrott oder Altkunststoffe in den Produktionsanlagen (wieder)verwertet.
Nebenprodukte wie Stahlwerksstäube oder Schlacken kommen in der Zinkindustrie oder der Zementherstellung zum Einsatz.
Bei der Übergabe von Abfällen an Dritte wird mittels Vereinbarungen die fachgerechte und nach dem Stand der Technik konforme Weiterverarbeitung sichergestellt. Die Überwachung und Bilanzierung der Abfallströme erfolgen dabei gemäß den gesetzlichen Vorgaben und auf elektronischer Basis.
2022 lag die spezifische Menge an gefährlichen Abfällen bei 29 kg pro Tonne Produkt (2021: 24 kg/t) und jene an nicht gefährlichen Abfällen bei 184 kg pro Tonne Produkt (2021: 138 kg/t). Der Anstieg ist auf ein vermehrtes Abfallaufkommen bei Umbau- und Abbrucharbeiten zurückzuführen.