Für die strategischen Handlungsfelder wurden Leitsätze und Ziele definiert, die in der Folge angeführt und beschrieben sind.
Klima- und Umweltschutz
SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen SDG 6 – Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen SDG 7 – Bezahlbare und saubere Energie SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden SDG 12 – Nachhaltiger Konsum und Produktion SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz SDG 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Wir verbessern unseren CO2 Fußabdruck weiter durch unser Bekenntnis zur Low Carbon-Produktion.
Wir stellen uns der langfristig angestrebten Dekarbonisierung des Wirtschaftssystems vor allem durch umfangreiche Forschung und Entwicklung neuer Technologien, oftmals in sektorübergreifenden Kooperationen und Projekten. Zudem führen wir einen offenen und konstruktiven Dialog mit Stakeholdern, etwa mit politischen Entscheidungsträgern, der Wissenschaft, Hochschulen und Umweltorganisationen.
Prozessbedingte Emissionen lassen sich aufgrund chemisch-physikalischer Besonderheiten der Herstellverfahren nicht gänzlich vermeiden. Wir betreiben unsere Produktionsanlagen nach wirtschaftlich vertretbarer Anwendung der jeweils besten verfügbaren Technologien und entwickeln darüber hinaus neue Ansätze, um umweltrelevante Auswirkungen auf Luft, Boden und Wasser so weit wie möglich zu minimieren und den Ressourceneinsatz zu optimieren. Weiters behaupten wir unsere führende Position in der umweltfreundlichen Stahlproduktion und heben weitere Potenziale im Bereich der Kreislaufwirtschaft.
Für den spezifischen Gesamtenergieverbrauch legen wir den Zielkorridor auf 4 bis 4,5 MWh pro Tonne Produkt fest; der Zielkorridor für die Recyclingrate liegt zwischen 27 und 30 %. Bis 2025 sollen alle relevanten Produktionsstandorte ein standardisiertes Umweltmanagementsystem implementiert haben und nach ISO 14001 oder EMAS zertifiziert sein.
Wir bekennen uns zu den globalen Klimazielen, verfolgen mit greentec steel einen klaren Plan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion und besitzen ein Patent für CO2-neutrales Vormaterial zur grünen Stahlherstellung. Konkret umfasst das Patent die Herstellung von Eisenschwamm (DRI oder HBI) im Direktreduktionsprozess mittels grünem Wasserstoff und Biogas. Wir werden Lizenzen zum Patent des CO2-neutralen Vormaterials zur Stahlerzeugung vergeben und planen einen Know-how-Transfer mit den Lizenznehmern.
Die voestalpine wird bis 2050 klimaneutral.
Die Scope 1 CO2-Emissionen für die Rohstahlproduktion in Linz und Donawitz werden bis 2030 um 30 % produktionsabhängig auf eine Größenordnung von 8,5 Mio. Tonnen reduziert.
Die High Performance Metals Division betreibt bereits einen Stahlproduktionsprozess, der auf der EAF-Produktionsroute basiert. Die CO2-Emissionen (Scope 1 & Scope 2) werden bis 2030 um 50 % reduziert.
Die Metal Forming Division, das Kompetenzzentrum für hochentwickelte Profil-, Rohr- und Präzisionsbandstahlprodukte sowie einbaufertige Systemkomponenten aus Press-, Stanz- und rollprofilierten Teilen, wird bis 2035 klimaneutral produzieren.
Nachhaltigkeit in der Lieferkette
SDG 4 – Hochwertige Bildung SDG 12 – Nachhaltiger Konsum und Produktion SDG 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen SDG 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Wir achten auf Transparenz in der Lieferkette und setzen uns für eine verantwortungsvolle Beschaffung ein.
Allgemeine Beschaffung
Wir achten bei der Auswahl unserer Lieferanten auf die Einhaltung ökologischer und sozialer Grundsätze. Wir haben nachhaltiges Lieferantenmanagement im Sinne langfristiger Partnerschaften in unsere Beschaffungsprozesse integriert.
Durch Informationsveranstaltungen wie den Purchasing Power Day sowie durch die selbst entwickelte dreistufige Purchasing Power Academy stellt die voestalpine die laufende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter im Einkauf sicher.
Der Beschaffungsprozess wird im Hinblick auf die Sicherung der Compliance-Konformität kontinuierlich optimiert. Der Verhaltenskodex bildet dabei die Grundlage für unsere Handlungen und Entscheidungen.
Rohstoffbeschaffung
Die Anwendung von Kreislaufkonzepten („Closed Loop“) gemeinsam mit unseren Kunden garantiert uns höchste Effizienz im Recyclingprozess unserer Roh- und Wertstoffe.
Wir stellen uns gemeinsam mit unseren Lieferanten den Herausforderungen einer permanenten Optimierung unserer Lieferketten. Regelmäßige Besuche der Rohstoff- und Vormaterialquellen, insbesondere Minen und Lagerstätten, sind ein fixer Bestandteil dieses Prozesses. Gemeinsam werden Methoden erarbeitet, um die Lieferkette effizient zu gestalten. Neue Lieferanten werden unter den Aspekten Corporate Responsibility, Qualität und Performance überprüft und je nach Ergebnis in das Portfolio aufgenommen. Die Lieferkette unserer Rohstoffe wurde im Projekt SSCM („Sustainable Supply Chain Management“) vollständig aufgerollt und auf wesentliche Faktoren im Zusammenhang mit Corporate Responsibility überprüft. Die voestalpine stellt sicher, dass sämtliche Rohstoffe diesem Prozess unterliegen und somit nachhaltig Risiken minimiert werden.
Die langfristige, wettbewerbsfähige Versorgung mit Rohstoffen und Energie ist zentrale Aufgabe des Rohstoffbeschaffungsmanagements. Hohe Integration in vor- und nachgelagerte Prozesse, Szenarienplanung und adaptive Versorgungskonzepte minimieren Risikopotenziale.
70 % des gesamten Konzerneinkaufsvolumens, insbesondere 100 % aller maßgeblichen Rohstofflieferungen, sind bis 2025 auf die ESG (Environmental, Social und Governance)-Kriterien der voestalpine „Compliance und Corporate Responsibility Checklist“ geprüft und nach einem definierten Regelwerk beurteilt.
Forschung und Entwicklung
SDG 4 – Hochwertige Bildung SDG 7 – Bezahlbare und saubere Energie SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden SDG 12 – Nachhaltiger Konsum und Produktion SDG 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Wir entwickeln innovative Lösungen für unsere Kunden und stellen sicher, dass Nachhaltigkeit in der Produkt- und Prozessentwicklung einen hohen Stellenwert einnimmt.
Wir forschen kontinuierlich an innovativen Produkten und Prozessen und entwickeln neuartige Technologien, um weiterhin der Maßstab hinsichtlich Ressourceneffizienz und Umweltstandards zu sein.
Wir betreiben aktives Know-how-Management nach innen und außen und sehen dies als Schlüssel zum Erfolg in der F&E. Wir nehmen die Aus- und Weiterbildung unserer Forscher selbst in die Hand, teilen unser Wissen innerhalb des Konzerns und nutzen durch diesen fachlichen Austausch Synergieeffekte.
Wir legen auch im Forschungsbereich Wert auf langfristige und vertrauensvolle Beziehungen mit unseren Kunden und Lieferanten und arbeiten eng mit Universitäten und wissenschaftlichen Instituten zusammen.
Nachhaltigkeitskriterien werden bei großen F&E-Projekten im Innovationsprozess und bei Investitionsentscheidungen berücksichtigt. Unser Anspruch ist es, dass 100 % aller F&E-Projekte in der Produkt- und Prozessentwicklung einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.
Nachhaltige Produkte und Services
SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur SDG 12 – Nachhaltiger Konsum und Produktion SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz
Wir bieten unseren Kunden nachhaltige Produkte und Dienstleistungen an. Zertifizierte Lebenszyklusanalysen unserer Produkte tragen dazu bei, den CO2-Fußabdruck unserer Kunden zu reduzieren.
Wir unterstützen die ganzheitliche, umfassende und integrierte Betrachtung und Bewertung von Werkstoffen (Lebenszyklusbetrachtung oder Life Cycle Assessment) sowie aller Prozess- und Wertschöpfungsketten im Rahmen der Kreislaufwirtschaft.
Für die wesentlichen Produktgruppen werden bis 2025 Life Cycle Assessments unter Einbeziehung aller Phasen der Wertschöpfung zur Erhebung der Umweltauswirkungen durchgeführt.
Mitarbeiter
SDG 4 – Hochwertige Bildung SDG 5 – Geschlechtergleichheit SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum SDG 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Hohes Engagement und überdurchschnittliche Mitarbeiterbindung sind wesentliche Säulen unseres Erfolgs. Wir setzen auf eine Kultur der Diversität und Wertschätzung und auf eine fundierte Aus- und Weiterbildung für alle Mitarbeitergruppen.
Unternehmenskultur: Wir schaffen eine wertschätzende Unternehmenskultur, in der wir Vertrauen, Vielfalt, Selbstbestimmung und die Übernahme von Verantwortung fordern und fördern. Die voestalpine-Kultur wird als Zeichen einer konzernweiten Identität in diesem Sinne ständig weiterentwickelt.
Diversity: Wir schätzen die Individualität aller unserer Mitarbeiter und ihrer Fähigkeiten, unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Religion, sexueller Orientierung oder einer eventuellen Beeinträchtigung und schaffen die Voraussetzungen für Chancengleichheit, gesundheitserhaltendes und lebensphasenorientiertes Arbeiten.
Aus- und Weiterbildung: voestalpine-Mitarbeiter werden durch zielgerichtete Maßnahmen in ihrer Qualifikation gefördert und ihre beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten dadurch erweitert. Darüber hinaus sehen wir die Ausbildung von jungen Menschen genauso wie lebenslanges Lernen als nachhaltig erfolgsbestimmenden Faktor für das Unternehmen.
Mitarbeiterbindung: Um unsere Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden, erheben wir in regelmäßigen Abständen den Engagement-Wert im Rahmen einer weltweiten Mitarbeiterbefragung. Dieser Engagement-Wert beschreibt den Bindungsgrad der Mitarbeiter ans Unternehmen. Damit dieser Wert langfristig gesteigert werden kann, leiten wir in der Aufarbeitung der Befragungsergebnisse geeignete Maßnahmen ab und verfolgen kontinuierlich deren Umsetzung und Zielerreichung.
Wir schaffen die Rahmenbedingungen für Chancengleichheit und setzen uns für die Steigerung des Frauenanteils im technischen Bereich bzw. bei technischen Lehrlingen ein. Wir tragen dazu bei, die Attraktivität von MINT-Fächern für Frauen zu steigern.
Bei Aus- und Weiterbildungen sorgen wir für ein vielfältiges Angebot, erhöhen kontinuierlich den Anteil an Lehrlingen und Auszubildenden und bieten interne Führungskräfteschulungen an.
Wir führen in regelmäßigen Abständen Mitarbeiterbefragungen durch. Die Zielsetzung dabei ist, langfristig den Engagement-Wert weiter zu steigern und die Mitarbeiterbindung zu stärken.
health & safety
SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen
Wir fördern die Gesundheit unserer Mitarbeiter und erhöhen laufend die Sicherheit am Arbeitsplatz.
Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter sind für die voestalpine zentrale Grundwerte und haben oberste Priorität.
Wir arbeiten an einer weiteren Verminderung der Unfallhäufigkeit und einer Erhöhung der Gesundheitsquote aller Mitarbeiter des voestalpine-Konzerns, wo und in welcher Funktion auch immer sie beschäftigt sind.
Wir sehen konzernweite Sicherheitsmindeststandards als Fundament einer erfolgreichen health & safety-Unternehmenskultur.
Zero Accidents: Todesfälle und Arbeitsunfälle mit schweren Verletzungen sind zu vermeiden.
Wir arbeiten weiter an der Reduktion der Unfallhäufigkeitsquote (LTIFR), die bis 2025 um 30 % gegenüber 2020 sinken soll.
Compliance und Corporate Governance
SDG 5 – Geschlechtergleichheit SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum SDG 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Wir haben ein effizientes Compliance Management-System mit den Säulen „Risikoanalyse/Prävention“, „Aufdeckung“ sowie „Reaktion“ implementiert und erfüllen sämtliche Regeln des österreichischen Corporate Governance Kodex.
Compliance: Wir bekennen uns zur Einhaltung sämtlicher Gesetze in allen Ländern, in denen die voestalpine tätig ist. Für uns ist Compliance Ausdruck einer Kultur, die auf ethischen und moralischen Grundsätzen aufbaut.
Integre Unternehmensführung: Im Sinne einer verantwortlichen, auf nachhaltige und langfristige Wertschaffung ausgerichteten Leitung und Kontrolle des Konzerns haben sich Vorstand und Aufsichtsrat bereits 2003 zur Einhaltung des österreichischen Corporate Governance Kodex bekannt.
Menschenrechte: Wir verpflichten uns zur Wahrung der Menschenrechte gemäß UN-Charta und der Europäischen Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten und unterstützen den UN Global Compact.
Compliance-Verstöße müssen vermieden werden. Ziel ist es daher, dass alle Mitarbeiter sensibilisiert sind und die Richtlinien des Konzerns kennen.
Stakeholder Management
SDG 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Wir stehen in Kontakt mit allen relevanten Stakeholdern und gestalten den Dialog mit ihnen verantwortungsvoll, lösungsorientiert und transparent. Unser Stakeholder Management orientiert sich an etablierten Nachhaltigkeitskriterien und ‑standards.
Wir stehen durch Vorstand, Führungskräfte und Mitarbeiter in regelmäßigem Austausch mit den unterschiedlichsten Stakeholdergruppen. Dazu dienen zahlreiche Formate wie Fachgespräche und Expertenrunden, Konferenzen und Messen sowie Analysten- und Investorenmeetings. Zudem ist die voestalpine in den verschiedensten Gremien von Interessenvertretungen, Branchenverbänden und ‑initiativen aktiv und bringt dort auch die Anliegen des Unternehmens ein. Wir unterstützen darüber hinaus internationale und lokale Plattformen und Initiativen zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung.
Gesellschaft
SDG 17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Wir nehmen unsere Rolle als verantwortungsbewusstes Unternehmen wahr und unterstützen ausgewählte soziale Projekte.
Als weltweit tätiges Unternehmen mit knapp 49.000 Mitarbeitern nimmt die voestalpine bewusst auch eine aktive Rolle in der Gesellschaft an den Standorten wahr. Die langfristig gewachsenen Beziehungen zu wesentlichen lokalen Stakeholdern ermöglichen einen Einblick in soziale, kulturelle und ökologische Fragestellungen der jeweiligen Kommunen. Wir prüfen konkrete Handlungsmöglichkeiten, um den sozialen Zusammenhalt und das Wohlergehen von Mensch und Natur im Umfeld unserer Aktivitäten zu stärken. Daraus ergeben sich kurz- bis mittelfristige Unterstützungsprojekte in den Bereichen Sport, Kultur und Naturschutz. Wir setzen dabei auf Kontinuität, Vertrauen und Kooperation.