Wertminderungen und Wertaufholungen

Als Reaktion auf die wirtschaftlichen Unsicherheiten aufgrund der COVID-19-Krise wurde das Budgetjahr bereits anlässlich der Konzernabschlusserstellung 2019/20 angepasst. Darüber hinaus wurde zum 30. September 2020 der Mittelfristplanungszeitraum bei jenen Einheiten, bei denen ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung identifiziert wurde, neu evaluiert.

Die allgemeinen Planungs- und Modellbeschreibungen wie im Geschäftsbericht 2019/20 unter Punkt 11. Wertminderungen und Wertaufholungen angeführt, haben nach wie vor Gültigkeit.

Impairmenttest von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten oder Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit Firmenwerten

Wertminderungen
Im 1. Halbjahr 2020/21 wurde in der Metal Engineering Division bei der firmenwerttragenden Einheit Tubulars, welche hochqualitative Nahtlosrohre herstellt, eine Wertminderung des Firmenwerts in Höhe von 25,0 Mio. EUR (31. März 2020: 16,8 Mio. EUR) – in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen – erfasst. Negative absatzmarktseitige Entwicklungen, insbesondere die stark gesunkenen Ölpreise und Ölfördermengen, deren Entwicklung sich infolge der COVID-19-Krise weiter verschärfte, führten zu deutlich reduzierten Umsatz- und Ergebniseinschätzungen. Die erwarteten zukünftigen Cashflows – insbesondere im Detailplanungszeitraum – werden daher unter jenen liegen, die dem Impairmenttest zum 31. März 2020 zugrunde gelegt wurden. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) für 100 % dieser Einheit beträgt 249,7 Mio. EUR (31. März 2020: 341,1 Mio. EUR).

Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das fünfte Planjahr als Basis herangezogen. Es wird in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,33 % (31. März 2020: 1,36 %) gerechnet. Der WACC beträgt 6,21 % (31. März 2020: 6,19 %) nach Steuern, vor Steuern 7,58 % (31. März 2020: 7,68 %).

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sind Abzinsungssatz und Cashflows. Eine Änderung dieser Annahmen birgt ein Risiko, dass in Zukunft eine wesentliche Anpassung der Buchwerte erforderlich werden könnte. Eine Erhöhung des Abzinsungssatzes nach Steuern um einen Prozentpunkt bzw. eine Reduktion der Cashflows um 10 % würde folgende Buchwertrückgänge nach sich ziehen:

 

 

Buchwert­überdeckung

 

Abzinsungssatz Änderung +1 %-Punkt

 

Cashflow Änderung –10 %

 

 

 

 

 

 

 

30.09.2020

 

 

 

 

 

 

Tubulars

 

0,0

 

–31,6

 

–12,5

 

 

 

 

 

 

 

31.03.2020

 

 

 

 

 

 

Tubulars

 

0,0

 

–32,8

 

–17,0

 

 

 

 

 

 

 

  Mio. EUR

In der HPM Production werden sieben Produktionsstandorte weltweit zusammengefasst. Die Produktion umfasst ein hochkomplexes, höchst anspruchsvolles Produktionsspektrum. Die Herstellung der Produkte erstreckt sich vom Erschmelzen bis hin zur Wärmebehandlung und Bearbeitung. In den weiterverarbeitenden Gesellschaften werden Bleche, Profile und Spezialschmiedeteile aus Titanlegierungen, Nickelbasislegierungen und hoch-, mittel- und niedriglegierten Stählen hergestellt.

Für die HPM Production, die den wesentlichsten Firmenwert am Gesamtfirmenwert des voestalpine-Konzerns aufweist, werden analog zum letzten veröffentlichten Konzernabschluss die Sensitivitäten dargestellt. Für alle anderen Angaben im Zusammenhang mit zahlungsmittelgenerierenden Einheiten mit Firmenwerten verweisen wir auf den Konzernabschluss zum 31. März 2020.

Bei der Ermittlung der ewigen Rente wurde das letzte Planjahr als Basis herangezogen. Es wird in der ewigen Rente mit einer Wachstumsrate von 1,50 % (31. März 2020: 1,61 %) gerechnet. Der WACC beträgt 7,03 % nach Steuern (31. März 2020: 6,97 %), vor Steuern 8,99 % (31. März 2020: 9,10 %).

Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwertüberdeckung sowie den Betrag, um den sich die beiden wesentlichen Annahmen ändern müssten, damit der geschätzte erzielbare Betrag gleich dem Buchwert ist, sowie den Buchwertrückgang bei einer Erhöhung des Abzinsungssatzes nach Steuern um einen Prozentpunkt bzw. einer Reduktion der Cashflows um 10 %:

 

 

Break-even-Analyse

 

Allgemeine Sensitivitätsanalyse

 

 

Buchwert­überdeckung

 

Abzinsungssatz in %-Punkten

 

Cashflow in %

 

Abzinsungssatz Änderung +1 %-Punkt

 

Cashflow Änderung –10 %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

30.09.2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

HPM Production

 

138,1

 

0,3

 

–6,5

 

–228,5

 

–75,5

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

31.03.2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

HPM Production

 

58,6

 

0,1

 

–2,8

 

–302,1

 

–154,3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mio. EUR

Impairmenttest von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ohne Firmenwert und sonstigen Vermögenswerten
Im 1. Halbjahr 2020/21 wurden in der Steel Division bei der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Texas (bestehend aus einem Werk), welche sich mit der Herstellung von Hot Briquetted Iron (HBI) beschäftigt, Wertminderungen in den Bereichen „Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten“ sowie „Technische Anlagen und Maschinen“ in Höhe von insgesamt 167,6 Mio. EUR (31. März 2020: 209,1 Mio. EUR) – in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen – erfasst. Die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung, geprägt durch die COVID-19-Krise, führte zu einer im Vergleich zum 31. März 2020 darüber hinausgehenden Anpassung der kurzfristigen Ertragserwartungen. Aufgrund des verschlechterten Schrott-/Erzpreisverhältnisses verfiel der HBI-Spotmarktpreis in wesentlich stärkerem Ausmaß als erwartet. Diese hohe Preissensitivität der HBI-Spotmarktpreise sowie die Erwartung weiterhin bestehender Rohstoffpreisvolatilitäten führten auch zu einer Rücknahme insbesondere der mittelfristigen Ertragserwartungen sowie der Cashflows für die Einheit Texas. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) für diese Einheit beträgt 447,8 Mio. EUR (31. März 2020: 666,2 Mio. EUR). Der angewendete Abzinsungssatz liegt bei 6,79 % (31. März 2020: 6,34 %) nach Steuern, vor Steuern bei 7,98 % (31. März 2020: 7,85 %).

Im 1. Halbjahr 2020/21 wurden in der Metal Engineering Division bei der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Special Wire (bestehend aus einem Werk), welche sich mit der Herstellung von Spezialdrähten (Feinstdrähten) beschäftigt, Wertminderungen in den Bereichen „Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten“ sowie „Technische Anlagen und Maschinen“ in Höhe von insgesamt 5,9 Mio. EUR – in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen – erfasst. Grund für diese Wertminderung war zunächst der ab dem Frühjahr 2020 bemerkbare – zum Teil auch COVID-19-bedingte – Rückgang der Abnahmemengen durch den Hauptkunden. Dies bedingte auch eine geringere Auslastung bzw. einen erhöhten Preisdruck. Diese Umstände führten zu einer Rücknahme der Ertragserwartungen für die Einheit Special Wire. Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) für diese Einheit beträgt 20,3 Mio. EUR. Der angewendete Abzinsungssatz liegt bei 6,11 % nach Steuern, vor Steuern bei 7,00 %.

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sind Abzinsungssatz und Cashflows. Eine Änderung dieser Annahmen birgt ein Risiko, dass in Zukunft eine wesentliche Anpassung der Buchwerte erforderlich werden könnte. Eine Erhöhung des Abzinsungssatzes nach Steuern um einen Prozentpunkt bzw. Reduktion der Cashflows um 10 % würde folgende Buchwertrückgänge nach sich ziehen:

 

 

Buchwert­überdeckung

 

Abzinsungs­satz Änderung +1 %-Punkt

 

Cashflow Änderung –10 %

 

 

 

 

 

 

 

30.09.2020

 

 

 

 

 

 

Texas

 

0,0

 

–62,8

 

–46,1

Special Wire

 

0,0

 

–2,4

 

–2,0

 

 

 

 

 

 

 

31.03.2020

 

 

 

 

 

 

Texas

 

0,0

 

–85,1

 

–65,7

 

 

 

 

 

 

 

  Mio. EUR


Über voestalpine

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und arbeitet intensiv an Technologien zur Dekarbonisierung und langfristigen Reduktion ihrer CO2-Emissionen. Im Geschäftsjahr 2019/20 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 12,7 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,2 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit rund 49.000 Mitarbeiter.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
49.000 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2019/20

€ 12,7 Mrd.

Umsatz

€ 1,2 Mrd.

EBITDA

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