Auswirkungen auf das Halbjahresergebnis und die Liquidität
Das 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2020/21 war weltweit und gesamtwirtschaftlich massiv von den Folgen der COVID-19-Pandemie geprägt. Die Branchen Luftfahrt, Öl- und Gasindustrie sowie Automotive wurden durch den eingeschränkten Flugverkehr, den global gesunkenen Energiebedarf und aufgrund der Produktionsstillstände der Automobilhersteller im Lockdown deutlich von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie getroffen. Während die Branchen Luftfahrt sowie Öl- und Gasindustrie nach wie vor besonders stark von der COVID-19-Pandemie beeinträchtigt sind, ist im Bereich Automotive bereits eine deutliche Erholung spürbar. Aufgrund der Produktionsunterbrechungen und -reduktionen vor allem in den oben beschriebenen Bereichen reduzierte sich der Umsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Neben der konsequenten Umsetzung von Kostensenkungsprogrammen wurden im Moment nicht unbedingt notwendige Investitionen verschoben. Diese Verschiebungen haben keine negative Auswirkung auf das laufende Geschäft des voestalpine-Konzerns. Aus den oben beschriebenen Maßnahmen ergibt sich zum 30. September 2020 eine sehr positive Liquiditätssituation (siehe dazu Kapitel Erläuterung der Kapitalflussrechnung).
Als Folge der weltweiten COVID-19-Krise wurden diverse Unterstützungsmaßnahmen im 1. Halbjahr 2020/21 in Anspruch genommen. In Österreich ist in vielen Konzerngesellschaften ein Kurzarbeitsmodell im Einsatz und auch an diversen Standorten von Tochtergesellschaften im Ausland werden für einen Teil der Mitarbeiter der österreichischen Kurzarbeitsregelung vergleichbare Programme in Anspruch genommen. Daraus resultierende Vergütungen wurden zum 30. September 2020 in der Gewinn- und Verlustrechnung als Ertrag erfasst (siehe dazu Kapitel Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung). Seit Ende des Lockdowns konnte die Anzahl der Mitarbeiter in Kurzarbeit sukzessive verringert werden. Weiters wurden in in- und ausländischen Tochtergesellschaften Stundungen von Sozialversicherungsbeiträgen, Lohnnebenkosten und Steuern zum 30. September 2020 ausgenutzt, die voraussichtlich noch im Geschäftsjahr 2020/21 zur Gänze beglichen werden. Weitere Informationen sind im Kapitel Erläuterung der Kapitalflussrechnung angeführt.
An den österreichischen Standorten Kapfenberg und Kindberg sowie in einigen deutschen Gesellschaften wurden Sozialpläne im Zusammenhang mit Personalreduktionen vereinbart. Details hierzu siehe unter Kapitel Erläuterung der Bilanz.
Auswirkungen auf Unsicherheiten bei Ermessensbeurteilungen und Annahmen
Die im Konzernabschluss zum 31. März 2020 angeführten möglichen Auswirkungen von COVID-19 hinsichtlich Unsicherheiten bei Ermessensbeurteilungen und Annahmen wurden im Zuge der Erstellung des Konzernzwischenabschlusses wiederholt untersucht und haben bis auf die untenstehenden Veränderungen weiterhin Gültigkeit.
- Ein Wertminderungstest wurde für alle zahlungsmittelgenerierenden und firmenwerttragenden Einheiten durchgeführt, bei denen ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung identifiziert wurde. Siehe dazu Kapitel Wertminderungen und Wertaufholungen.
- Im Bereich Aerospace gab es zum 30. September 2020 trotz der herausfordernden Situation keine Zahlungsschwierigkeiten von Kunden. Allerdings wurden bereits getätigte Bestellungen seitens der Flugzeughersteller teilweise verschoben, die jedoch keine Auswirkungen auf die bisherige Erlöserfassung nach IFRS 15 hatten.
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