Der voestalpine-Konzern konnte in den vergangenen Jahren eine Reihe von strategisch relevanten Investitionen erfolgreich umsetzen. Darunter Weichenstellungen zur Festigung der Qualitäts- und Technologieführerschaft, notwendige Ersatzinvestitionen und nicht zuletzt ausgewählte Projekte, um zu expandieren. Mit diesen Wachstumskonzepten in technologisch anspruchsvollen Kundensegmenten ging eine verstärkte regionale Diversifikation einher, womit der voestalpine-Konzern in globaler Hinsicht heute breiter aufgestellt ist. Das Geschäftsjahr 2019/20 hat eine Konsolidierungsphase eingeleitet. Sie dient zum einen der Optimierung der bestehenden Anlagen im täglichen Betrieb, zum anderen richtet sich damit der Fokus auf die Cashflow-Generierung in einem herausfordernden Umfeld. Es ist das erklärte Ziel, die Investitionshöhe im Geschäftsjahr 2020/21 im Vorjahresvergleich nochmals deutlich zu senken. Dabei weicht der voestalpine-Konzern auch künftig nicht von der Kernstrategie ab, seine technologische Vorreiterrolle zu behaupten. Weitreichende und zukunftsweisende Maßnahmen kommen schon in naher Zukunft weiterhin zur Realisierung. Vor diesem Hintergrund beläuft sich das Investitionsvolumen des voestalpine-Konzerns im 1. Halbjahr 2020/21 auf 244,9 Mio. EUR. Damit wurden um 27,4 % weniger Aktivierungen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Beteiligungen getätigt als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (337,5 Mio. EUR).
Der Investitionsaufwand der Steel Division verminderte sich im Vorjahresvergleich um 17,6 % von 72,2 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2019/20 auf 59,5 Mio. EUR im aktuellen Berichtszeitraum. Das in der Relation zur laufenden Abschreibung geringe Investitionsniveau erklärt sich dadurch, dass in den vergangenen Geschäftsjahren zahlreiche bedeutende Anlagen erneuert und damit auch technologische Maßstäbe gesetzt wurden. Diese Aggregate der neuesten Generation erlauben die Herstellung eines hochqualitativen Gütenspektrums. Die ersten sechs Monate des aktuellen Geschäftsjahres standen im Zeichen von volumensmäßig überschaubareren Vorhaben. Unter anderem investiert die Steel Division aktuell in ein Prüfzentrum zur Bestimmung der mechanischen Eigenschaften von kaltgewalzten Stahlbändern. Darüber hinaus ging im 1. Halbjahr 2020/21 im Segment Grobblech eine neue Richtmaschine in Betrieb. Beim Steel Service Center auf dem Werksgelände in Linz, Österreich, steht eine Längsteilanlage kurz vor der Inbetriebnahme.
Das Investitionsvolumen in der High Performance Metals Division fiel mit 97,9 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2020/21 (Vorjahr 114,3 Mio. EUR) moderat höher aus als in den anderen drei Divisionen. Ungeachtet COVID-19 wurde die Errichtung des neuen Edelstahlwerkes in Kapfenberg, Österreich, vorangetrieben. Allerdings hat die Pandemie zu gewissen zeitlichen Verzögerungen in der Bauphase geführt. Nachdem im Geschäftsjahr 2019/20 die Konstruktion der Stahlwerkshalle abgeschlossen werden konnte, konzentriert sich die Projektleitung aktuell auf die Anlagenmontage für mechanische Komponenten, auf die Medienversorgung wie Wasser, Gase etc. sowie die Elektrik.
Die Investitionshöhe in der Metal Engineering Division lag im 1. Halbjahr 2020/21 mit 42,1 Mio. EUR um 31,3 % unter dem Vorjahreswert von 61,3 Mio. EUR. Infolge des verringerten Bedarfs der Weiterverarbeitungsbetriebe vor dem Hintergrund von COVID-19 wurden die geplanten Instandhaltungsaktivitäten bei einem der beiden Hochöfen am Standort Donawitz, Österreich, um einige Wochen vorgezogen. Die Arbeiten wurden routinemäßig über den Sommer erledigt. Am 22. September 2020 hat die Metal Engineering Division die weltweit modernste Stranggießanlage (CC4) am Standort Donawitz, Österreich, eröffnet. Mit der Inbetriebnahme des vollautomatisierten Aggregats wird künftig eine zusätzliche Qualitätssteigerung bei der Herstellung von Stahlgüten für die weiterverarbeitenden Bereiche der Division erzielt.
Auch die Metal Forming Division hat im aktuellen Geschäftsjahr mit 42,0 Mio. EUR ihre Investitionen im Vorjahresvergleich (81,0 Mio. EUR) signifikant vermindert. Bereits im vergangenen Jahr hat die Division die Vorhaben in Verbindung mit der Internationalisierung im Bereich Automotive Components zurückgefahren, um sich auf die Optimierung der bestehenden Anlagen zu konzentrieren. Das im Geschäftsjahr 2020/21 bedeutendste Vorhaben betrifft nunmehr den Bau der bereits vierten „phs-ultraform®“-Linie in China, die der Abdeckung zusätzlicher Bedarfe seitens renommierter Automobilkunden dient. Erst im Herbst 2019 wurde die Hochlaufphase der dritten Anlage zur Produktion presshärtender Stähle in China gestartet.
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