Online Geschäftsbericht   
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Umsatzrückgang um 27,1 % auf 8.550,0 Mio. EUR


Umsatz des voestalpine-Konzerns (Balkendiagramm)

Die Umsatzerlöse des voestalpine-Konzerns reduzierten sich 2009/10 gegenüber dem Geschäftsjahr 2008/09 um 3.174,9 Mio. EUR (–27,1 %) von 11.724,9 Mio. EUR auf 8.550,0 Mio. EUR. Mit einem Rückgang um 1.229,8 Mio. EUR (–28,4 %) weist dabei die Division Stahl die absolut betrachtet stärkste Verringerung aus, da vor allem das 1. Halbjahr von sehr geringer Nachfrage und einem extrem niedrigen Preisniveau gegenüber dem Rekordhalbjahr 2008/09 gekennzeichnet war. Relativ gesehen am schwersten betroffen war die Division Profilform, die ihre Umsätze, bedingt durch einen Einbruch der Nachfrage vor allem in der Bau- und Bauzulieferindustrie sowie der Nutzfahrzeugindustrie, um 36,9 % von 1.147,1 Mio. EUR auf 724,0 Mio. EUR reduzierte. Eine im 1. Halbjahr 2009/10 nahezu alle Länder und Branchen betreffende schwache Nachfrage und ein massiver, sich bis in den Herbst 2009 erstreckender, die gesamte Wertschöpfungskette betreffender Lagerabbau führten in der Division Edelstahl zu starken Mengen- und Erlösrückgängen, die dadurch mit 2.358,4 Mio. EUR einen um 33,2 % niedrigeren Umsatz als im Vorjahr (3.530,6 Mio. EUR) ausweist. Krisenresistenter zeigte sich die Division Bahnsysteme, deren Umsatzrückgang mit 18,8 % von 2.351,0 Mio. EUR auf 1.908,5 Mio. EUR vergleichsweise überschaubar blieb. Diese relative Stabilität ist im Wesentlichen auf das sehr gute Marktumfeld im Segment Eisenbahninfrastruktur im 1. Halbjahr sowie die Erholung der Segmente Draht und Nahtlosrohre beginnend mit dem 2. Halbjahr 2009/10 zurückzuführen. Sowohl absolut als auch relativ weist die Division Automotive mit einem Rückgang um 153,2 Mio. EUR (–15,5 %) von 988,6 Mio. EUR auf 835,4 Mio. EUR den geringsten Umsatzeinbruch aus, da der Direktumsatz mit den Automobilherstellern trotz schwierigem Umfeld nahezu konstant gehalten und somit auch Marktanteile gewonnen werden konnten. Der Umsatzrückgang resultiert im Wesentlichen aus geringeren Lieferungen an Systemlieferanten („Tier 1-Kunden“).

Umsatz nach Divisionen (Tortendiagramm)

In der Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung kommt aber dem Quartalsvergleich im Jahresverlauf eine wesentlich größere Aussagekraft als dem Gesamtjahresvergleich zu. Konnte in Bezug auf die Ergebnisentwicklung bereits im 2. Quartal 2009/10 die Trendumkehr zum Positiven eingeleitet werden, so fand diese Wende beim Umsatz nach fünf aufeinanderfolgenden Quartalen rückläufiger Erlöse erst mit dem 3. Quartal 2009/10 statt. Im 4. Quartal 2009/10 lag der Umsatz mit 2.261,7 Mio. EUR bzw. +7,4 % Erhöhung erstmals wieder deutlich über dem Wert des direkten Vorquartals (2.106,6 Mio. EUR). Dabei konnten alle Divisionen zur Umsatzsteigerung beitragen, die Bandbreite der Umsatzveränderung lag zwischen +12,9 % (Division Edelstahl) und +3,7 % (Division Stahl).

Umsatz nach Branchen (Tortendiagramm)

Bezogen auf die einzelnen Divisionen profitierte die Division Stahl ab dem 3. Quartal 2009/10 vor allem von der schrittweisen wirtschaftlichen Erholung der Automobilindustrie, die – abgesehen von gewissen Einschränkungen durch die (geplante) Großreparatur an einem der beiden kleinen Hochöfen – in der 2. Hälfte des Geschäftsjahres für eine Vollauslastung der Kapazitäten sorgte.

In der Division Edelstahl wirkten sich vor allem die zunehmend geringeren Bestände über die gesamte Wertschöpfungskette, die wirtschaftliche Erholung Asiens und eine an Dynamik gewinnende Aufwärtsentwicklung in Südamerika im Jahresverlauf positiv auf die Geschäftsentwicklung aus. Branchenbezogen kam der stärkste Anstieg der Nachfrage aus dem Automobil- und Konsumgüterbereich. Die Division Automotive profitierte vor allem von den ab Herbst 2009 einsetzenden Erholungstendenzen in der europäischen Mittel-, Ober- und Luxusklasse, welche zuvor im Vergleich zum Kleinwagensegment nicht nennenswert von den staatlich initiierten Anreizprogrammen profitiert hatten. Eine positive Entwicklung im Logistiksegment, starkes Wachstum in der Solarenergie und gegen Ende des Geschäftsjahres eine wieder leicht steigende Nachfrage bei den Nutzfahrzeugen – allerdings ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau – waren der Grund für im Jahresvergleich zunehmende Umsätze in der Division Profilform. In der Division Bahnsysteme konnte die deutliche Erholung und damit steigende Auslastung in den Segmenten Draht und Nahtlosrohr während der 2. Jahreshälfte die gegen Ende des Geschäftsjahres zunehmende Wettbewerbsintensität in den Segmenten Schiene und Weiche kompensieren.

Umsatz nach Regionen (Tortendiagramm)