Entwicklung von F&E-Kennzahlen
Die Aufwendungen des voestalpine-Konzerns für Forschung und Entwicklung blieben – trotz Wirtschaftskrise – unverändert auf sehr hohem Niveau. Das F&E-Budget, das für das abgelaufene Geschäftsjahr bei 111,9 Mio. EUR lag (und damit exakt dem bisher höchsten Istwert aus 2008/09 entsprach), wurde dank der kontinuierlichen Effizienzsteigerung auch dieses Bereichs jedoch nicht zur Gänze ausgeschöpft, sodass sich bei den tatsächlichen F&E-Aufwendungen mit 108,8 Mio. EUR ein leichter Rückgang um 2,8 % ergab. Die für das laufende Geschäftsjahr veranschlagten F&E-Mittel betragen 111 Mio. EUR, womit der voestalpine-Konzern seine Innovationsaufwendungen – nach einer Vervierfachung in den letzten zehn Jahren – nun selbst nach Ausbruch der Wirtschaftskrise bereits drei Jahre lang auf dem Niveau des All-time-High hält.
Hervorzuheben ist darüber hinaus die Entwicklung der Forschungsquote (Anteil der F&E-Aufwendungen am Gesamtumsatz), die sich im abgelaufenen Geschäftsjahr von 0,96 % auf 1,27 % erhöhte, und des F&E-Koeffizienten (Mittel gemessen an der Wertschöpfung), der gegenüber dem Vorjahr nicht minder deutlich von 2,58 % auf 3,42 % erhöht werden konnte.
Weitere Steigerung bei voestalpine-Patenten
Ähnlich erfreulich stellt sich nicht zuletzt auch die Tendenz bei Patenten dar: Entgegen der weltweit krisenbedingt rückläufigen Entwicklung bei Neuanmeldungen1 im Kalenderjahr 2009 (global um mehr als 4 %, in Europa um über 8 %) konnte der voestalpine-Konzern die Anzahl seiner Patente sogar weiter erhöhen. Trotz einer umfassenden Bereinigung des Patentportfolios um etwa 260 Schutzrechte stieg die Gesamtzahl im vergangenen Jahr um knapp 200 oder rund 6 % auf nunmehr 3.470 (erteilte und angemeldete) Patente an.
Ausbau des F&E-Netzwerks
Internationale Technologie- und Qualitätsführerschaft in anspruchsvollen Segmenten erfordert als Basis eine entsprechend intensive (anwendungsorientierte) Grundlagenforschung. Die voestalpine als forschungsintensivstes heimisches Industrieunternehmen ist – weit über Österreich hinaus – zugleich ein wichtiger industrieller Partner von derzeit rund 80 Universitäten und universitären Forschungseinrichtungen. Darüber hinaus ist der Konzern an zehn Projekten des österreichischen Kompetenzzentrenprogramms COMET und an 15 Christian-Doppler-Labors beteiligt.
Den universitären F&E-Partnern kommt im Wege der Kooperationen mit dem voestalpine-Konzern jährlich ein Volumen von mehr als 10 % von dessen Forschungs- und Entwicklungsbudgets zugute.
Schwerpunkte der F&E-Strategie
Die Grundlage der Innovationsführerschaft besteht darin, dass sich der Konzern in seiner Forschungstätigkeit nicht nur mit laufenden Produkt- und Prozessverbesserungen befasst, sondern auch sehr langfristige globale Entwicklungen möglichst frühzeitig identifiziert, analysiert und in konkrete Arbeitsschwerpunkte umsetzt. Der langfristige F&E-Fokus liegt hier insbesondere auf werkstoffrelevanten Aspekten der Bereiche Energie, Mobilität und Ressourcen, die auch bereits im Mittelpunkt der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Geschäftsjahres 2009/10 standen.
So wurde beispielsweise die Entwicklung von Komponenten aus innovativen Hochtemperaturwerkstoffen sowie von speziellen Anwendungen für die Bereiche Solarenergie, Windkraft und thermische Energiegewinnung forciert. Ein wettbewerbsmitentscheidender Aspekt ist dabei die divisionsübergreifende, d. h. konsequente konzernale, Zusammenarbeit, die neben der Werkstoffkompetenz auch Schlüssel-Know-how in der Verarbeitung, einschließlich der Verbindung von Materialien etwa durch neu entwickelte Schweißtechnologien, beinhaltet.
-
Für Details zu jenen Innovationen, die im abgelaufenen Jahr erfolgreich realisiert werden konnten (wie zum Beispiel neue Leichtbautechnologien für den Automobilbau oder die weitere Optimierung anspruchsvollster Hochgeschwindigkeitsweichen), wird auf die ausführliche Darstellung in der Quartalsberichterstattung des Geschäftsjahres 2009/10 verwiesen.
1 Quellen: Nationale und internationale Patentbehörden.