Insgesamt waren die globale Wirtschaft und die internationalen Kapitalmärkte im 1. Halbjahr 2023/24 mit großen Herausforderungen und Unsicherheiten konfrontiert – von der Inflation über die Geldpolitik bis zur Konjunktur. So stand in Europa die Diskussion im Mittelpunkt, ob es zu einem „hard landing“ oder „soft landing“ kommt, also zu einer Rezession oder einem nur verringerten Wachstum. Die Wachstumsprognosen für Europa wurden im Berichtszeitraum jedenfalls nach unten korrigiert. Darüber hinaus reduzierten zahlreiche Unternehmen ihre Gewinnprognosen. Zusätzlich drückte die Vorhersage, dass das Wachstum der größten europäischen Volkswirtschaft Deutschland zurückgeht, auf die Entwicklung der Märkte.
Das prägende Thema auf den Kapitalmärkten blieb im 1. Halbjahr 2023/24 die Zinspolitik der Federal Reserve (FED) in den USA und der Europäischen Zentralbank (EZB) in Europa. Ziel der EZB und der FED ist es, die hohe Inflation in den Griff zu bekommen, da diese die Kaufkraft und damit den Konsum massiv dämpft. Entgegen den Vorhersagen von Expert:innen erhöhte die EZB die Leitzinsen im September 2023 zum zehnten Mal in Folge seit Juli 2022. Diese Entscheidung wurde trotz schwächerer Konjunkturaussichten getroffen und sorgte für Diskussionen und Unsicherheiten unter den Investor:innen, da die hohen Zinsen die Kapitalbeschaffung massiv erschweren und die Konsumausgaben von Privaten sowie die Investitionstätigkeit von Unternehmen bremsen.
Der Aktienkurs der voestalpine war noch im 2. Halbjahr des vorangegangenen Geschäftsjahres durch eine signifikante Aufwärtsentwicklung gekennzeichnet. Im 1. Quartal 2023/24 folgte eine weitgehend stabile Entwicklung. Wie alle konjunktursensitiven Aktien kam auch die voestalpine-Aktie im Sommer 2023 unter Druck – ausgelöst durch externe Entwicklungen wie die negativen wirtschaftlichen Prognosen und entsprechende Vorlaufindikatoren. Konkret hat sich der voestalpine-Kurs von 31,28 EUR zu Beginn des Geschäftsjahres auf 25,84 EUR zum Ende des 1. Halbjahres 2023/24 vermindert. Das ist ein Rückgang um 17,4 %. Vergleichsindizes wie der ATX, STOXX Index Europe oder der Dow Jones Industrial Index verzeichneten im gleichen Zeitraum eine weitgehend stabile Entwicklung.