Bericht über die finanziellen Leistungsindikatoren
      des voestalpine-Konzerns

      Nachdem der voestalpine-Konzern im 1. Halbjahr 2022/23 Rekordwerte beim Umsatz und in den wesentlichen Ergebniskategorien erzielt hat, schwächten sich die finanziellen Leistungsindikatoren im 1. Halbjahr 2023/24 ab. Konkret nahmen die Umsatzerlöse im 1. Halbjahr 2023/24 im Jahresvergleich um 8,4 % von 9.295,2 Mio. EUR auf 8.512,8 Mio. EUR ab. Die vier Divisionen haben sich dabei heterogen entwickelt: Während die Metal Engineering Division die Umsatzerlöse erhöht hat, verzeichneten die Steel Division, die High Performance Metals Divison und die Metal Forming Division Rückgänge.

      Ein uneinheitliches Bild ergab sich bei den wesentlichen Treibern auf der Umsatzseite: So haben sich die Absatzmengen in der Steel Division erhöht. Die Metal Engineering Divison und die High Performance Metals Division verbuchten hingegen sinkende Versandmengen. Differenziert war die Lage auch bei den Preisen: Bei der Lieferung von Schienen und Nahtlosrohren in der Metal Engineering Division hat sich das Preisniveau verbessert. Das gleiche galt für Werkzeugstahl und Sonderwerkstoffe in der High Performance Metals Division. Im Gegensatz dazu war die Steel Division mit rückläufigen Preisen für Flachstahlprodukte konfrontiert.

      Auch beim operativen Ergebnis gab es im 1. Halbjahr 2023/24 Rückgänge. Das EBITDA reduzierte sich um 36,7 % von 1.445,7 Mio. EUR (Marge 15,6 %) auf 914,6 Mio. EUR (Marge 10,7 %). Beim operativen Ergebnis war die Situation ähnlich wie bei den Umsatzerlösen. Gestützt auf die starke Performance des Geschäftsbereichs Railway Systems und des Produktsegments Tubulars (Nahtlosrohre) konnte die Metal Engineering Division das EBITDA steigern. Die drei anderen Divisionen melden für den Berichtszeitraum eine schwächere Entwicklung.

      Das EBIT verringerte sich im 1. Halbjahr 2023/24 um 40,9 % von 898,1 Mio. EUR (Marge 9,7 %) auf 531,1 Mio. EUR (Marge 6,2 %). Auf das EBIT wirkten sich im 1. Halbjahr 2022/23 die außerplanmäßigen Abschreibungen von insgesamt 173 Mio. EUR in der High Performance Metals Division negativ aus.

      Das Nettofinanzergebnis (Finanzerträge reduziert um Finanzaufwendungen) sank von –51,8 Mio. EUR auf –91,5 Mio. EUR. Dadurch verminderte sich das Ergebnis vor Steuern um 48,1 % von 846,3 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2022/23 auf 439,6 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2023/24. Basierend auf einer Steuerquote von 23,9 % im 1. Halbjahr 2023/24 (Vorjahr: 25,9 %) ging das Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten um 46,6 % von 626,9 Mio. EUR auf 334,5 Mio. EUR zurück.

      Das Ergebnis nach Steuern aus nicht fortgeführten Aktivitäten fiel von 88,2 Mio. EUR im Vorjahr auf –2,0 Mio. EUR im aktuellen Berichtszeitraum. In dieser Ergebniskategorie erfolgte im Vorjahr der Ausweis der voestalpine Texas-Gruppe bis zum Abschluss der Transaktion Ende Juni 2022.

      In Summe erzielte der voestalpine-Konzern im 1. Halbjahr 2023/24 ein Ergebnis nach Steuern von 332,5 Mio. EUR. Das entspricht einem Rückgang von 53,5 % verglichen mit dem Vorjahreswert von 715,1 Mio. EUR.

      Die Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung in % des Eigenkapitals) ging im Jahresvergleich von 32,7 % per 30. September 2022 auf 26,6 % per 30. September 2023 zurück. Konkret konnte der voestalpine-Konzern die Nettofinanzverschuldung in diesem Zeitraum um 15,6 % von 2.464,9 Mio. EUR auf 2.080,1 Mio. EUR abbauen. Beim Eigenkapital verbuchte der voestalpine-Konzern im Jahresvergleich eine leichte Steigerung: Dieses legte von 7.532,9 Mio. EUR per 30. September 2022 auf 7.824,6 Mio. EUR per 30. September 2023 zu. Das ist ein Plus von 3,9 %.

      Gegenüber dem Bilanzstichtag 31. März 2023 erhöhte sich die Gearing Ratio hingegen von 21,4 % auf 26,6 %. Im Einzelnen nahm die Nettofinanzverschuldung gegenüber dem Bilanzstichtag 31. März 2023 um 25,2 % von 1.661,0 Mio. EUR auf 2.080,1 Mio. EUR zu. Das Eigenkapital hat sich im Vergleich zum Bilanzstichtag 31. März 2023 trotz der Dividendenzahlung um 0,7 % von 7.769,4 Mio. EUR auf 7.824,6 Mio. EUR per 30. September 2023 verbessert.

      Die Anzahl der Beschäftigten (FTE, Vollzeitäquivalent) lag mit 30. September 2023 bei 51.212 Mitarbeiter:innen. Im Vergleich zum 30. September 2022 (50.374 Mitarbeiter:innen) ist das ein Plus von 1,7 %. Den größten Zuwachs bei den Beschäftigten verzeichnete dabei die Metal Engineering Division. Gegenüber dem Bilanzstichtag 31. März 2023 (51.202) blieb die Beschäftigtenzahl des voestalpine-Konzerns nahezu stabil.

      Quartals- und Halbjahresentwicklung des voestalpine-Konzerns

      Mio. EUR

       

      1 Q

       

      2 Q

       

      1 H

       

       

       

       

      2022/23

       

      2023/24

       

      2022/23

       

      2023/24

       

      2022/23

       

      2023/24

       

      Verände­rung in %

       

       

      01.04.–
      30.06.2022

       

      01.04.–
      30.06.2023

       

      01.07.–
      30.09.2022

       

      01.07.–
      30.09.2023

       

      01.04.–
      30.09.2022

       

      01.04.–
      30.09.2023

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Umsatzerlöse

       

      4.645,4

       

      4.445,7

       

      4.649,8

       

      4.067,1

       

      9.295,2

       

      8.512,8

       

      –8,4

      EBITDA

       

      879,1

       

      504,5

       

      566,6

       

      410,1

       

      1.445,7

       

      914,6

       

      –36,7

      EBITDA-Marge

       

      18,9 %

       

      11,3 %

       

      12,2 %

       

      10,1 %

       

      15,6 %

       

      10,7 %

       

       

      EBIT

       

      692,7

       

      316,2

       

      205,4

       

      214,9

       

      898,1

       

      531,1

       

      –40,9

      EBIT-Marge

       

      14,9 %

       

      7,1 %

       

      4,4 %

       

      5,3 %

       

      9,7 %

       

      6,2 %

       

       

      Ergebnis vor Steuern

       

      670,3

       

      278,4

       

      176,0

       

      161,2

       

      846,3

       

      439,6

       

      –48,1

      Ergebnis nach Steuern1

       

      614,5

       

      218,2

       

      100,6

       

      114,3

       

      715,1

       

      332,5

       

      –53,5

      Beschäftigte (Vollzeitäquivalent) Ende der Periode

       

      49.900

       

      51.164

       

      50.374

       

      51.212

       

      50.374

       

      51.212

       

      1,7

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      1

      Vor Abzug von nicht beherrschenden Anteilen.

      Die Nettofinanzverschuldung lässt sich wie folgt überleiten:

      Nettofinanzverschuldung

      Mio. EUR

       

      30.09.2022

       

      30.09.2023

       

       

       

       

       

      Finanzielle Verbindlichkeiten langfristig

       

      2.455,5

       

      1.868,8

      Finanzielle Verbindlichkeiten kurzfristig

       

      756,0

       

      1.478,5

      Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

       

      –649,3

       

      –835,1

      Andere Finanzanlagen

       

      –70,3

       

      –412,8

      Ausleihungen und sonstige Forderungen Finanzierung

       

      –27,0

       

      –19,3

      Nettofinanzverschuldung

       

      2.464,9

       

      2.080,1