MARKTUMFELD UND GESCHÄFTSVERLAUF
Die Entwicklung der Steel Division verlief im 1. Halbjahr 2023/24 überaus positiv, wobei der europäische Stahlmarkt insgesamt in diesem Zeitraum ein sehr schwieriges Umfeld bot. Speziell jene Branchen, welche sich durch einen hohen Stahlbedarf auszeichnen, waren von der gesamtkonjunkturellen Eintrübung besonders betroffen. Dazu zählen die Bauindustrie, der Maschinenbausektor und die Hausgeräteindustrie. Positiv stellte sich hingegen die Nachfrage der Automobilindustrie und des Energiebereichs dar und damit jener Märkte, auf welche die Steel Division ihren strategischen Fokus legt.
In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres bestand eine sehr gute Nachfrage aus der Automobilindustrie – dem größten Marktsegment im Portfolio der Steel Division. Die Abarbeitung der hohen Auftragsstände nach der zunehmenden Auflösung der Lieferkettenprobleme während und nach der Pandemie führte zu einer hohen Automobilproduktion. Darüber hinaus konnte die Steel Division auch durch aktive Akquisitionen im 1. Halbjahr 2023/24 wachsen und ihre Marktanteile in diesem Segment weiter ausbauen.
Der Stahlbedarf der Konsumgüter- und Hausgeräteindustrie blieb weiterhin schwach. Der Boom während der COVID-19-Lockdowns führte dazu, dass aktuell deutlich weniger Haushaltsgeräte gekauft werden. Auch die schwache Bauindustrie trug zum gebremsten Kaufverhalten der Konsument:innen bei. Diese Situation bedeutet aber keine weitere Verschlechterung im Zeitablauf, sondern eine stabile Fortschreibung der schon bisher schwachen Nachfragesituation.
Die Nachfrage im Maschinenbau begann sich zu Beginn des 1. Halbjahres 2023/24 abzukühlen und wurde im weiteren Verlauf der Berichtsperiode noch schwächer.
Die Bauindustrie ist eine der wichtigsten Abnehmer:innen für den Stahlmarkt insgesamt, vergleichsweise jedoch nur ein kleines Marktsegment für die Steel Division. Die Entwicklung der Bauindustrie war bereits zu Beginn des 1. Halbjahres von den steigenden Zinsen und Finanzierungskosten geprägt und schwächte sich im Verlauf weiter ab.
Der Energiebereich wird durch die Business Units Grobblech und Gießerei bedient. Insbesondere eine gute Projektlandschaft bei Öl- und Gas-Pipelines führte zu guten Auftragseingängen bei Grobblech und einer insgesamt positiven Entwicklung in diesem Bereich.
Zu Beginn des Geschäftsjahres kam es zu Preisrückgängen bei den wesentlichen Rohstoffen zur Stahlherstellung wie Eisenerz und metallurgischer Kohle. Über die Berichtsperiode hinweg tendierten die Preise seitwärts, bis es am Ende des 1. Halbjahres 2023/24 wieder zu einem Anstieg der Rohstoffpreise kam. Das traf vor allem auf metallurgische Kohle zu.
Die generelle Entwicklung der Stahlpreise am europäischen Stahlmarkt (Spotmarkt) war über das gesamte 1. Halbjahr 2023/24 von sinkenden Preisen gekennzeichnet, wobei über den Sommer eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau stattfand. Da die Steel Division ihre Stahlprodukte ausschließlich über Kontraktgeschäfte verkauft und nicht am Spotmarkt, blieb die Preisentwicklung insgesamt vergleichsweise stabiler. Allerdings mussten auch hier bei den kürzer laufenden Kontrakten Preissenkungen im Verlauf des 1. Halbjahres realisiert werden.
FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN
Mio. EUR |
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1 Q |
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2 Q |
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1 H |
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2022/23 |
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2023/24 |
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2022/23 |
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2023/24 |
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2022/23 |
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2023/24 |
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Veränderung in % |
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01.04.– |
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01.04.– |
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01.07.– |
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01.07.– |
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01.04.– |
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01.04.– |
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Umsatzerlöse |
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1.826,2 |
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1.643,6 |
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1.611,3 |
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1.484,7 |
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3.437,5 |
|
3.128,3 |
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–9,0 |
EBITDA |
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526,8 |
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174,2 |
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269,5 |
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181,1 |
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796,3 |
|
355,3 |
|
–55,4 |
EBITDA-Marge |
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28,8 % |
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10,6 % |
|
16,7 % |
|
12,2 % |
|
23,2 % |
|
11,4 % |
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EBIT |
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461,8 |
|
110,0 |
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204,4 |
|
116,7 |
|
666,2 |
|
226,7 |
|
–66,0 |
EBIT-Marge |
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25,3 % |
|
6,7 % |
|
12,7 % |
|
7,9 % |
|
19,4 % |
|
7,2 % |
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Beschäftigte (Vollzeitäquivalent) Ende der Periode |
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10.366 |
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10.657 |
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10.446 |
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10.748 |
|
10.446 |
|
10.748 |
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2,9 |
Im Vorjahr kam es im Zuge des Ukraine-Kriegs neben starken Anstiegen bei Rohstoff- und Energiekosten auch zu einer signifikanten Ausweitung des Preisniveaus bei Flachstahlprodukten. Im 1. Halbjahr 2023/24 hat sich diese Entwicklung auf der Preisseite wieder etwas abgeschwächt, was sich auch in den finanziellen Leistungsindikatoren der Steel Division bemerkbar machte. So sanken die Umsatzerlöse im 1. Halbjahr 2023/24 um 9,0 % auf 3.128,3 Mio. EUR (1. Halbjahr 2022/23: 3.437,5 Mio. EUR). Ausgeweitet werden konnten hingegen die Versandmengen. Auslöser war hier die verbesserte Nachfrage aus der Automobilindustrie.
Beim operativen Ergebnis drückten die niedrigeren Verkaufserlöse bei weiterhin hoher Kostenbelastung bei Rohstoffen und Energien auf die Entwicklung. So verminderte sich das EBITDA um 55,4 % von 796,3 Mio. EUR im Vorjahr auf 355,3 Mio. EUR im aktuellen Berichtszeitraum. Die EBITDA-Marge lag im 1. Halbjahr 2023/24 bei 11,4 %. Im 1. Halbjahr 2022/23 erreichte die EBITDA-Marge noch 23,2 %. Das EBIT ging im gleichen Zeitraum um beinahe zwei Drittel von 666,2 Mio. EUR (Marge 19,4 %) auf 226,7 Mio. EUR (Marge 7,2 %) zurück.
Zweigeteilt entwickelten sich die finanziellen Leistungsindikatoren im unmittelbaren Quartalsvergleich. So wirkten sich die saisonal bedingt geringeren Liefermengen im Sommerquartal und die ebenfalls etwas schwächeren Preise negativ auf die Umsatzerlöse aus. Diese verminderten sich im 2. Quartal 2023/24 im Vergleich zum 1. Quartal 2023/24 um 9,7 % auf 1.484,7 Mio. EUR (1. Quartal 2023/24: 1.643,6 Mio. EUR). Leicht verbessert hat sich im direkten Quartalsvergleich hingegen das EBITDA, das um 4,0 % auf 181,2 Mio. EUR (Marge: 12,2 %) angestiegen ist (1. Quartal 2023/24: 174,2 Mio. EUR bei einer Marge von 10,6 %). Die Grundlage dafür bildete die Steigerung der Bruttomarge, da geringere Rohstoff- und Energiekosten das niedrigere Preisniveau mehr als wettmachten.
Das EBIT der Steel Division legte im 2. Quartal 2023/24 um 6,1 % auf 116,7 Mio. EUR zu (Marge: 7,9 %). Im 1. Quartal 2023/24 erzielte die Steel Division ein EBIT von 110,0 Mio. EUR bei einer Marge von 6,7 %.
Die Anzahl der Beschäftigten (FTE) in der Steel Division lag mit 30. September 2023 bei 10.748. Das ist eine Steigerung um 2,9 % im Vergleich zum Vorjahr mit 10.446 Beschäftigten.