Das konjunkturelle Umfeld der Division Edelstahl entwickelte sich über den gesamten Verlauf des Geschäftsjahres 2010/11 anhaltend positiv. Auftragseingänge auf hohem Niveau ermöglichten ab der 2. Jahreshälfte eine Vollauslastung der Produktionsbetriebe. War zu Beginn des Geschäftsjahres noch insbesondere der Lageraufbau bei den Kunden die treibende Kraft der Belebung, so bildete in weiterer Folge der überraschend starke Wirtschaftsaufschwung in vielen Kernregionen der Division ein günstiges und solide abgesichertes Wachstumsumfeld.
Die gegenüber dem schwierigen Geschäftsjahr 2009/10 markant gestiegene Nachfrage nach Edelstahl und Edelstahlprodukten wurde insbesondere vom höheren Bedarf aus den Abnehmersektoren Automobil, Elektronik, Konsumgüter sowie Öl- und Gasexploration getragen. Der Bereich Energieerzeugung schwächte sich hingegen im Verlauf des Jahres sogar noch etwas ab, ausgenommen das Segment der Alternativenergie (vor allem Windkraft), in dem ein Nachfrageanstieg zu verzeichnen war. Auch im Flugzeugbau war der Bedarf während des größeren Teiles des letzten Geschäftsjahres eher verhalten, obgleich im Jahresverlauf auch hier erste Anzeichen einer Entspannung erkennbar waren.
Regional betrachtet bildeten weiterhin die Märkte in Asien (China, Indien) und Südamerika (Brasilien) die wesentlichen Treiber des Wachstums. Das Konjunkturklima in Nordamerika hellte sich im Lauf des Geschäftsjahres zwar auf, blieb aber von einer insgesamt volatilen Entwicklung geprägt.
In Europa verfestigte sich der uneinheitliche Trend im abgelaufenen Jahr weiter: Während der nord- und zentraleuropäische Raum – insbesondere dank der Exportstärke der deutschen Volkswirtschaft als maßgeblichem Konjunkturtreiber – eine substanzielle Nachfragebelebung aufwies und Osteuropa erste Erholungstendenzen zeigte, war in den südeuropäischen Märkten noch keine Aufwärtsentwicklung erkennbar.
In Bezug auf die einzelnen Produktgruppen der Division Edelstahl wiesen primär Werkzeugstahl, Schnellarbeitsstahl, Ventilstahl und teilweise auch Edelbaustahl die stärksten Nachfragesteigerungen gegenüber dem Vorjahr auf. Diese Segmente profitierten von einem soliden Bedarf aus der Automobil- und Automobilzulieferindustrie, der Konsumgüterproduktion sowie dem Maschinen- und Anlagenbau. Eine erhöhte Nachfrage aus der Elektronikindustrie steigerte zudem den Absatz pulvermetallurgisch hergestellter Edelstähle. Zulegen konnten auch höchstwertige Spezialstähle wie etwa antimagnetische Schwerstangen, die im Zuge der weltweit forcierten Öl- und Gasförderung massiv nachgefragt werden.
Bezogen auf die beiden Geschäftsbereiche der Division profitierten die High Performance Metals insbesondere von der durch zahlreiche Modellwechsel belebten Konjunktur in der Automobilindustrie. Generell setzte sich der Aufschwung mit Ausnahme der Flugzeugindustrie und des Energiemaschinenbaus – auch regional gesehen – auf breiter Front durch.
Nach einem noch schwierigen Start in das Geschäftsjahr 2010/11 registrierte der Geschäftsbereich Special Forgings im weiteren Verlauf eine konjunkturelle Trendumkehr in wesentlichen Abnehmersegmenten, allen voran im europäischen Nutzfahrzeugbau, und wies im Jahresverlauf insgesamt einen deutlichen Anstieg der Auftragseingänge aus.