Investitionen

Die Investitionen des voestalpine-Konzerns betrugen im Geschäftsjahr 2010/11 422,7 Mio. EUR. Davon entfielen 412,3 Mio. EUR auf Sachanlagen, 8,1 Mio. EUR auf immaterielle Vermögensgegenstände und 2,3 Mio. EUR auf Beteiligungen. Gegenüber dem Vorjahr (542,5 Mio. EUR) ergibt sich damit ein nochmals um 119,8 Mio. EUR bzw. um 22,1 % reduzierter Investitionsaufwand. Dies ist auf eine anhaltend restriktive Investitionspolitik als Reaktion auf die globale Wirtschafts- und Finanzkrise zurückzuführen. Als Folge des Streichens, der Redimensionierung, der zeitlichen Streckung und des Verschiebens von Vorhaben hat der Konzern im Geschäftsjahr 2010/11 auch deutlich unter den Abschreibungen (620,8 Mio. EUR) investiert. Hervorzuheben ist aber, dass jene Investitionsvorhaben mit Nachdruck weiterverfolgt werden, bei denen der Ausbau der Technologie- und Qualitätsführerschaft im Zentrum der Überlegungen steht.

Mit 152,6 Mio. EUR entfielen 36,1 % der konzernalen Investitionen auf die Division Stahl, dies entspricht gegenüber dem Vorjahr (240,8 Mio. EUR) einer nochmaligen Verringerung um 36,6 %. Den Schwerpunkt bildete dabei die Realisierung der letzten Vorhaben des Investitionsprogramms „L6“, in dessen Rahmen im Geschäftsjahr 2010/11 mit dem Bau eines neuen Tiegelgasgasometers (Inbetriebnahme Frühjahr 2012) begonnen und die Errichtung einer weiteren Stranggießanlage (Inbetriebnahme Herbst 2011) fortgesetzt wurde. Der Stahlstandort Linz wird damit ab dem Geschäftsjahr 2012/13 über eine jährliche Produktionskapazität von 6 Mio. Tonnen verfügen (bisher 5,5 Mio. Tonnen). Darüber hinaus wurde im Sommer 2010 die Errichtung eines neuen Stahl Service Centers (SSC) in Rumänien in Angriff genommen, das über modernste Längs- und Querteilanlagen verfügen und im 4. Kalenderquartal 2011 in Betrieb gehen wird.

Die Division Edelstahl wies 2010/11 Investitionen von 87,9 Mio. EUR aus, sie lagen damit um 40,9 % unter jenen des Vorjahres (148,8 Mio. EUR). Im Fokus standen dabei vor allem Investitionsvorhaben zur Kapazitätserweiterung im Schmiedebereich, die auch so rechtzeitig abgeschlossen werden konnten, dass das jüngste Hochlaufen der Konjunktur kapazitätsmäßig bereits begleitet werden kann. So wurden an den Standorten Wetzlar (Deutschland) und Hagfors (Schweden) jeweils neue, modernste Schmiedepressen und am österreichischen Standort Kapfenberg eine neue Langschmiedemaschine in Betrieb genommen. Die Standorte verfügen nach Realisierung dieser Erweiterungsvorhaben nunmehr über ausreichend Kapazität, um den (strukturellen) Nachfrageanstieg im Bereich der Freiformschmieden begleiten zu können. Daneben standen im abgelaufenen Geschäftsjahr hauptsächlich Investitionen in die Rationalisierung, Modernisierung und Instandhaltung von Anlagen im Vordergrund.

Die Investitionen der Division Bahnsysteme beliefen sich im Geschäftsjahr 2010/11 auf insgesamt 96,1 Mio. EUR und lagen damit um 23,0 % über denen des Vorjahres (78,1 Mio. EUR). Die größten Einzelvorhaben bildeten die im Zeitraum von Juli bis Oktober 2010 planmäßig erfolgte Großreparatur eines der beiden Hochöfen am Standort Donawitz sowie die Inbetriebnahme einer zweiten Vakuumpumpe am gleichen Standort, mit der eine Erhöhung der sekundärmetallurgischen Kapazität um bis zu 100.000 Tonnen pro Jahr möglich wird.

In der Division Profilform lag das Investitionsvolumen im Geschäftsjahr 2010/11 mit 52,3 Mio. EUR um 9,9 % über dem Vergleichswert des Vorjahres (47,6 Mio. EUR). Das bereits 2009/10 begonnene Investitionsvorhaben in ein Säge- und Walzzentrum für den Geschäftsbereich Precision Strip in Kematen, Niederösterreich, wurde im laufenden Geschäftsjahr mit der erfolgreichen Inbetriebnahme abgeschlossen. Auf Grund der außerordentlich positiven Marktentwicklung und der gut abgesicherten Nachfrage wurde auch bereits der zweite Teil des Investitionsvorhabens (Bandfertigung, insbesondere für vergütete Sägebänder) mit einem Präliminare von 45 Mio. EUR in Angriff genommen.

In der Division Automotive standen während des Geschäftsjahres 2010/11 vorrangig kleinere auftragsbezogene bzw. betriebsbedingt zwingend erforderliche Investitionen im Mittelpunkt. Sie wies auf Grund des bereits sehr niedrigen Investitionsaufkommens im Vorjahr (22,5 Mio. EUR) einen Aufwandszuwachs um 24,4 % auf 28,0 Mio. EUR aus.

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