Das Investitionsvolumen des voestalpine-Konzerns betrug im 1. Halbjahr 2024/25 500,7 Mio. EUR, womit der Vorjahreswert von 484,8 Mio. EUR um etwa 3,3 % übertroffen wurde. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Umsetzung von greentec steel, dem ambitionierten Stufenplan für eine grüne Stahlproduktion. Dabei wird in einem ersten Schritt an den Standorten Linz und Donawitz je ein Hochofen durch einen grünstrombetriebenen Elektrolichtbogenofen (EAF) ersetzt.
Die Steel Division investierte im 1. Halbjahr 2024/25 insgesamt 229,0 Mio. EUR und damit um 8,7 % weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (250,7 Mio. EUR). Wichtige Umsetzungsschritte wurden bei der Transformation der Stahlerzeugung am Standort Linz, Österreich, realisiert. Mit der rechtskräftigen Genehmigung des Bescheids der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) im Juni 2024 durch das Bundesverwaltungsgericht können die Bauarbeiten für die 220-kV-Stromleitung gestartet werden. Als Betreiberin des österreichweiten Stromübertragungsnetzes schafft die Austrian Power Grid (APG) damit die Voraussetzungen für die zukünftige Stromversorgung des Elektrolichtbogenofens. Darüber hinaus hat die APG die Errichtung des Umspannwerks am Werksgelände der voestalpine plangemäß fortgesetzt, während die Steel Division parallel dazu die Arbeiten am unterirdischen Microtunnel für die Stromversorgung des zukünftigen Elektrolichtbogenofens startete. Um zukünftig den steigenden Bedarf der Kapazitäten zur Nachbehandlung von hochqualitativen Stahlsorten abzudecken, wird mit dem Bau der Sekundärmetallurgie 5 eine Schlüsseltechnologie umgesetzt. Die Reparatur des Hochofens 6 (8-Meter-Ofen) wurde plangemäß im August 2024 gestartet, nachdem im Vorjahr mit dem Hochofen 5 bereits der zweite der beiden kleineren Hochöfen erneuert wurde. Beim Hochofen A wurden Vorbereitungsmaßnahmen für eine neue Windmaschine getätigt. Diese wird zukünftig Strom anstelle von Dampf aus Hüttengasen verwenden und damit Verbesserungen bei Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit bringen.
Das Investitionsvolumen der High Performance Metals Division lag im Geschäftsjahr bei 56,9 Mio. EUR und somit um 14,9 % unter dem Niveau des Vorjahres (66,9 Mio. EUR). Villares Metals investiert am Standort Sumaré, Brasilien, in die Erweiterung der Umschmelzkapazitäten, im Einklang mit der Strategie, die steigende Nachfrage nach hochqualitativen Materialien für die Luftfahrtindustrie zu begleiten. Die Fertigstellung der neuen Anlage zum Umschmelzen mittels Vakuum-Lichtbogens ist im Laufe des aktuellen Geschäftsjahres geplant. Beim hochmodernen Edelstahlwerk in Kapfenberg, das im vergangenen Geschäftsjahr fertiggestellt wurde, konnte der Zertifizierungsprozess für die Herstellung der Produkte im neuen Werk weiter vorangetrieben werden. Der Geschäftsbereich Value Added Services stärkte seine Marktstellung bei Bearbeitungs-, Wärmebehandlungs- sowie Beschichtungsprozessen mit Investitionen zum weiteren Ausbau des Serviceangebots.
Die Metal Engineering Division investierte im 1. Halbjahr 2024/25 153,0 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (91,3 Mio. EUR) ist das ein Plus von 67,6 %. Plangemäß startete mit Ende August 2024 die Zwischenreparatur des Hochofens 4 am Standort Donawitz, Österreich. Dieser Hochofen wird 2027 durch einen Elektrolichtbogenofen ersetzt werden. Im Hinblick auf die Technologieumstellung von kohlebasierter auf elektrische Stahlerzeugung konnten die Vorbereitungsmaßnahmen für die Anbindung der Stromversorgung an das neu zu errichtende Umspannwerk abgeschlossen und konnte das Baufeld an die APG übergeben werden. Weiters befinden sich die Fundamentarbeiten sowie der Bau des Schrotttransfertunnels in Umsetzung. Die Errichtung des Hochwasserschutzes, insbesondere zur Absicherung des Hightech-Drahtwalzwerks in Donawitz vor Überflutungen, konnte im 1. Halbjahr 2024/25 abgeschlossen werden.
Die Metal Forming Division tätigte im 1. Halbjahr 2024/25 Investitionen in Höhe von 64,5 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (68,1 Mio. EUR) ist das eine Verringerung um 5,3 %. Die voestalpine Rollforming Corporation (Geschäftsbereich Tubes & Sections) erweitert die Produktionskapazität am Standort Jeffersonville, USA, auf Basis langfristiger Kundenverträge namhafter globaler Lkw-Hersteller. Das Investitionsvolumen für die zusätzlichen Profilier- und Weiterverarbeitungsanlagen mit einer Kapazität von etwa 40.000 Tonnen pro Jahr beläuft sich auf rund 70 Mio. EUR. In Betrieb gehen soll die Fertigung von Längsträgern im Frühjahr 2026. Ein Jahr später soll dann die volle Kapazität erreicht werden. Am Standort Caxia do Sul investiert die voestalpine Meincol neben einem Hallenbau in Schlitz- und Werkzeugmaschinen. Aktuelle Investitionsprojekte bei Automotive Components betreffen angesichts der Reorganisation des Geschäftsbereiches in erster Linie Ersatzinvestitionen.