Steel Division

      MARKTUMFELD UND GESCHÄFTSVERLAUF

      Die Steel Division behauptete sich im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 in einem insgesamt herausfordernden konjunkturellen Umfeld. Während das 1. Quartal gegen den Trend am europäischen Stahlmarkt zufriedenstellend verlief, zeigte sich gegen Ende des 2. Quartals eine Eintrübung der Nachfrage.

      Wie im vorherigen Geschäftsjahr 2023/24 blieb die Nachfrage nach Stahl und Stahlprodukten am europäischen Markt in der Berichtsperiode insgesamt zurückhaltend. Trotz der Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank im Juni und September war keine Erholung in der Bauindustrie, die einen der größten Stahlverbraucher darstellt, bemerkbar. Auch andere wesentliche Abnehmer wie der Maschinenbau- und der Konsumgütersektor verharrten auf niedrigem Niveau. Dementsprechend entwickelten sich die Stahlpreise am europäischen Spotmarkt im 1. Halbjahr 2024/25 fortlaufend nach unten.

      Durch den Fokus auf höchstqualitative Stahlbleche im technologisch anspruchsvollsten Segment konnte sich die Steel Division diesem insgesamt schwierigen Umfeld im 1. Halbjahr 2024/25 weitgehend entziehen. Langfristige Kundenpartnerschaften mit einer entsprechenden Kontraktstruktur sowie der Fokus auf Nischenprodukte in Top-Segmenten halfen dem Druck der Spotmärkte auf der Preisseite entgegenzuwirken. Die Division sah sich in den ersten Monaten zudem einer zufriedenstellenden Mengensituation gegenüber, die jedoch nach den Sommermonaten an Dynamik verlor.

      Insbesondere die Automobilindustrie, die über den größten Teil der Berichtsperiode eine überwiegend stabile Nachfrageentwicklung zeigte, trübte sich nach dem Sommer merkbar ein. Die Steel Division konnte dank einer hervorragenden Lieferperformance und einer aktiven Marktbearbeitung den schon länger bestehenden strukturellen Abwärtstrend in der europäischen Automobilproduktion bislang relativ gut kompensieren. Die Gewinnwarnungen namhafter Automobilhersteller im September 2024 signalisierten eine unerwartete weitere Abschwächung der Automobilkonjunktur, die gegen Ende des 1. Halbjahres 2024/25 auch in der Steel Division spürbar wurde.

      Auf niedrigem Niveau verblieb die Bauindustrie, die aus den Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank in der Berichtsperiode noch keinen Gewinn ziehen konnte.

      In weiterer Folge waren aus der Konsumgüter- und Hausgeräteindustrie keine maßgeblichen Erholungstendenzen zu vernehmen.

      Unverändert zurückhaltend blieb die Nachfrage aus dem Maschinenbausektor. Die geringe Investitionstätigkeit der europäischen Industrie sorgte auch im 1. Halbjahr für keine nennenswerte Aufwärtsbewegung. Von einer guten Projektlandschaft profitierte der Energiebereich, der vor allem in der Business Unit Grobblech eine fortlaufend positive Entwicklung zeigte. Hier führte die starke Position im Hightech-Sektor bei komplexen Pipeline-Projekten zu einer sehr erfreulichen Nachfragesituation in der aktuellen Berichtsperiode.

      Die für die Stahlherstellung relevanten Rohstoffe wie Eisenerz und metallurgische Kohle präsentierten sich im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 im Großen und Ganzen stabil, wohingegen die Preise am Weltmarkt im 2. Quartal 2024/25 rückläufig waren.

      Die Projektumsetzung zur Transformation der Stahlerzeugung in Linz verlief im 1. Halbjahr 2024/25 sowohl zeitlich als auch budgetär nach Plan. In der Berichtsperiode stand die Energieversorgung des zukünftigen Elektrolichtbogenofens, der im ersten Schritt 2027 einen Hochofen ersetzen wird, im Zentrum der Aktivitäten.

      FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

      Quartalsentwicklung der Steel Division

      Mio. EUR

       

      1 Q

       

      2 Q

       

      1 H

       

       

       

       

      2023/24

       

      2024/25

       

      2023/24

       

      2024/25

       

      2023/24

       

      2024/25

       

      Verände­rung in %

       

       

      01.04.–
      30.06.2023

       

      01.04.–
      30.06.2024

       

      01.07.–
      30.09.2023

       

      01.07.–
      30.09.2024

       

      01.04.–
      30.09.2023

       

      01.04.–
      30.09.2024

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Umsatzerlöse

       

      1.643,6

       

      1.566,1

       

      1.484,7

       

      1.352,0

       

      3.128,3

       

      2.918,1

       

      –6,7

      EBITDA

       

      174,2

       

      229,7

       

      181,1

       

      165,5

       

      355,3

       

      395,2

       

      11,2

      EBITDA-Marge

       

      10,6 %

       

      14,7 %

       

      12,2 %

       

      12,2 %

       

      11,4 %

       

      13,5 %

       

       

      EBIT

       

      110,0

       

      164,2

       

      116,7

       

      100,1

       

      226,7

       

      264,3

       

      16,6

      EBIT-Marge

       

      6,7 %

       

      10,5 %

       

      7,9 %

       

      7,4 %

       

      7,2 %

       

      9,1 %

       

       

      Beschäftigte (Vollzeitäquivalent) Ende der Periode

       

      10.657

       

      10.816

       

      10.748

       

      10.924

       

      10.748

       

      10.924

       

      1,6

      Die Umsatzerlöse der Steel Division schwächten sich im 1. Halbjahr 2024/25 mit 2.918,1 Mio. EUR um 6,7 % gegenüber dem Vorjahreswert von 3.128,3 Mio. EUR ab. Verantwortlich dafür war primär der Rückgang der Versandmengen. Das etwas niedrigere Preisniveau im aktuellen Berichtszeitraum konnte durch einen besseren Produktmix weitgehend kompensiert werden. Auf der Ergebnisseite verzeichnete die Steel Division eine positive Entwicklung. So konnte die Division das EBITDA um 11,2 % von 355,3 Mio. EUR (Marge 11,4 %) im 1. Halbjahr 2023/24 auf 395,2 Mio. EUR (Marge 13,5 %) im 1. Halbjahr 2024/25 anheben. Geringere Preise auf der Absatzseite waren begleitet von rückläufigen Rohstoffkosten. Der vorteilhafte Produkt-Mix in Form von hohen Auslieferungsmengen bei plattierten Grobblechen unterstützte das ansprechende Ergebnisniveau der Steel Division. Beim EBIT erreichte die Division eine Steigerung um 16,6 % von 226,7 Mio. EUR (Marge 7,2 %) im 1. Halbjahr 2023/24 auf 264,3 Mio. EUR (Marge 9,1 %) im 1. Halbjahr 2024/25.

      Im unterjährigen Vergleich bewegten sich die finanziellen Leistungsindikatoren des 2. Quartals 2024/25 unter dem Niveau des 1. Quartals 2024/25. Die Umsatzerlöse gingen um 13,7 % von 1.566,1 Mio. EUR auf 1.352,0 Mio. EUR zurück. Vor allem rückläufige Versandmengen bei einem etwas schwächeren Preisniveau führten zu dieser Entwicklung. Das operative Ergebnis (EBITDA) fiel um 27,9 % von 229,7 Mio. EUR im 1. Quartal 2024/25 auf 165,5 Mio. EUR im 2. Quartal 2024/25 und damit die EBITDA-Marge von 14,7 % auf 12,2 %. Die Bruttomarge schmälerte sich infolge des gesunkenen Preisniveaus bei einem stabilen Trend der Rohstoffkosten im direkten Quartalsvergleich leicht. Das Absatzniveau entwickelte sich vor allem aufgrund saisonaler Einflüsse schwächer. Das Betriebsergebnis (EBIT) fiel im gleichen Zeitraum um 39,0 % von 164,2 Mio. EUR (Marge 10,5 %) auf 100,1 Mio. EUR (Marge 7,4 %).

      Die Anzahl der Beschäftigten (FTE) in der Steel Division lag mit 30. September 2024 bei 10.924. Das ist eine Steigerung um 1,6 % im Vergleich zum Vorjahr mit 10.748 Beschäftigten.