Risikomanagement

      Aktives Risikomanagement, so wie es im voest­alpine-Konzern verstanden und seit vielen Jahren angewandt wird, dient sowohl der langfristigen Sicherung des Fortbestandes des Unternehmens als auch der Wertsteigerung und stellt somit einen wesentlichen Erfolgsfaktor für die gesamte voest­alpine-Gruppe dar. Im Zuge des systematischen Risikomanagementprozesses, welcher mehrfach jährlich und konzernweit einheitlich durchlaufen wird, und im Rahmen interner Kontrollsysteme, die ebenfalls integrale Bestandteile der Aufbau- und Ablauforganisation sind, werden wesentliche Risiken systematisch und frühzeitig erfasst, analysiert, bewertet. Das permanente Risikomonitoring stellt sicher, dass zeitgerecht geeignete risikominimierende Maßnahmen ergriffen werden können.

      Das 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2021/22 war weiterhin von der globalen COVID-19-Krise und den damit verbundenen Auswirkungen geprägt. Die im Zuge des konzernalen Krisenmanagements eingerichteten und seit Beginn der Pandemie auf drei Entscheidungsebenen (Konzern, Divisionen, Gesellschaften) agierenden Krisenteams stellen in der nach wie vor schwierigen Zeit weiterhin ein rasches und koordiniertes Vorgehen an allen Konzernstandorten sicher und tragen so zur Stabilität der Organisation bei. Der voestalpine-Konzern konnte sich in den letzten eineinhalb Jahren gut an die völlig neuen Gegebenheiten anpassen. Angewandte Notfall- und Krisenpläne sowie Maßnahmen werden weiterhin regelmäßig bewertet und im Bedarfsfall an neue ­Erkenntnisse angepasst.

      Darüber hinaus blieb das operative Risikoumfeld des voestalpine-Konzerns in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres und auch im Vergleich zu den Vorjahren nahezu un­ver­ändert. Wesentliche Risikofelder (wie etwa Rohstoffverfügbarkeit und Energieversorgung, Aus­fall von kritischen Produktionsanlagen bzw. Ausfall kritischer IT-Systeme, CO2-Thematik, Wissensmanagement oder Risiken im Finanzbereich) und deren Vorsorgemaßnahmen sind somit weitestgehend ident geblieben. Die wesentlichen Risikofelder und die entsprechenden risikominimierenden Maßnahmen, welche ausführlich im Geschäftsbericht 2020/21 des voestalpine-Konzerns dargestellt und beschrieben sind (Geschäftsbericht 2020/21 – „Bericht über die Risiken des Unternehmens“), haben somit auch zum Halbjahreslagebericht nach wie vor ihre Gültigkeit.

      Basierend auf den Erkenntnissen aus Wirtschafts- und Finanzkrisen der Vergangenheit bzw. deren Auswirkungen auf den voestalpine-Konzern und insbesondere aus der COVID-19-Krise wurden zusätzliche – vor allem unternehmerische – Maßnahmen zur Risikominimierung gesetzt, die ebenfalls ausführlich im Geschäftsbericht 2020/21 beschrieben sind und auch im laufenden Geschäftsjahr konsequent weiterverfolgt wurden und werden. Globale Handelskonflikte werden laufend beobachtet und etwaige Konsequenzen wie z. B. (Straf-)Zölle laufend neuen Bewertungen unterzogen. Die seit Jahreswechsel bestehenden Lieferprobleme aus der Halbleiterindustrie und deren mögliche Auswirkungen auf den voest­alpine-Konzern werden in enger Abstimmung mit unseren Kunden ebenfalls permanent evaluiert. Durch die COVID-19-Pandemie bzw. durch deren weiteren Verlauf können unterschiedliche gesetzliche Maßnahmen der jeweiligen Jurisdiktionen gesetzt werden, die Einfluss auf die Produktionsbedingungen und die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit der jeweiligen Konzernunternehmen haben können.

      Für die in der Vergangenheit im voestalpine-Konzern identifizierten Risiken wurden konkrete Absicherungsmaßnahmen erarbeitet und umgesetzt. Diese Maßnahmen zielen auf eine Senkung der potenziellen Schadenshöhe und/oder auf eine Verringerung der Eintrittswahrscheinlichkeit ab. Es ist festzuhalten, dass auch zum Halbjahres­lagebericht die operativen Risiken des voest­alpine-Konzerns – abgesehen von globalen Krisen und deren Auswirkungen – aus heutiger Sicht begrenzt und überschaubar sind. Hinsichtlich der COVID-19-Krise und den damit verbundenen Auswirkungen wird der voestalpine-Konzern auch künftig alles daransetzen, diese für jeden Einzelnen und für das Unternehmen sehr schwierige Situation bestmöglich zu bewältigen.