Eine Nachfragesituation auf gewohnt hohem Niveau kennzeichnete den Geschäftsverlauf in den Downstream-Bereichen der Metal Engineering Division in den ersten neun Monaten 2014/15. Auf Basis dieser guten Bedarfsentwicklung konnten die Kapazitäten der Stahlbasis in Donawitz, Österreich, voll ausgelastet werden.
Der Geschäftsbereich Rail Technology (Schienentechnik) war in den ersten drei Quartalen 2014/15 mit sich verändernden Rahmenbedingungen konfrontiert. Nach Jahren unterdurchschnittlicher Investitionen in die europäische Bahninfrastruktur sowohl bei Neuprojekten als auch in der Instandhaltung kam es im Jahresverlauf 2014/15 in Europa zu einer auf breiter Front steigenden Nachfrage bei gleichzeitiger Abschwächung der in der jüngeren Vergangenheit boomenden internationalen Märkte. Das Wiedererstarken der europäischen Märkte sichert eine permanent hohe Auslastung der Schienenproduktion, wobei allerdings das hohe Preisniveau der Vorjahre zuletzt nicht mehr ganz erreicht werden konnte. Aufgrund der anhaltend positiven Auftragslage wird daher im kommenden Geschäftsjahr in der Schienenfertigung erstmals von einem 3-Schicht- auf einen 4-Schicht-Betrieb umgestellt werden.
Neben anspruchsvollsten technischen Systemlösungen sichert vor allem die globale Aufstellung bei Turnout Systems (Weichensysteme) die exzellente Performance des Geschäftsbereiches ab. Die weltweite Ausrichtung hat sich im laufenden Geschäftsjahr einmal mehr bewährt, wobei sich der Bereich vor allem auf eine dynamische Entwicklung in Nordamerika stützen konnte. Positive Impulse kamen aber auch aus Europa, Asien und Indien. Während die Projekte im Bergbau rückläufig waren, konnte das Segment Nahverkehr auftragsmäßig zulegen. Durch die jüngst erfolgte Akquisition von Bathurst Rail Fabrication Center (siehe Kapitel „Akquisitionen“) wurde die Marktführerschaft im Weichensegment in Australien weiter ausgebaut.
Der Geschäftsbereich Wire Technology (Draht) profitierte in den ersten drei Quartalen 2014/15 von einer soliden Autokonjunktur, die die Nachfrage sowohl nach gezogenem Draht als auch Walzdraht positiv beeinflusste. Eine rückläufige Bedarfsentwicklung war demgegenüber im Jahresverlauf im Öl- und Gassektor zu erkennen. Da die Stimmung in der europäischen Automobilindustrie, dem wichtigsten Abnehmer des Geschäftsbereiches Wire Technology, aber unverändert gut ist, sollte es in den kommenden Quartalen zu einer Fortsetzung der stabilen Entwicklung kommen.
Trotz eines rapiden Verfalls des Erdölpreises in den vergangenen Monaten gewährleistete das solide Auftragsniveau im Geschäftsbereich Seamless Tubes (Nahtlosrohre) bisher eine weitgehende Vollauslastung der Produktion. Der massive Rückgang der Aktivitäten in der Ölexploration aufgrund der derzeitigen Überversorgung wird jedoch voraussichtlich im Geschäftsjahr 2015/16 Auswirkungen auf die Auslastungssituation bei der Produktion von Nahtlosrohren haben.
Der Geschäftsbereich Welding Technology (Schweißtechnik) war im bisherigen Geschäftsverlauf mit einer Eintrübung der Nachfrage in Deutschland vor allem infolge eines rückläufigen Bedarfs im Maschinen- und Anlagenbau – hervorgerufen nicht zuletzt durch einen starken Rückgang der Exporte nach Russland – konfrontiert. Während auch der brasilianische Markt in diesem Segment schwächer tendierte, stellten sich die Marktbedingungen für Schweißzusatzstoffe in Nordamerika, Indien und Südostasien deutlich besser dar.