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Bericht über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage

Die konjunkturelle Entwicklung im aktuellen Geschäftsjahr 2014/15 war nach einem relativ optimistischen Start ab dem vergangenen Sommer durch zunehmende Ernüchterung geprägt. Von den weltweit maßgeblichen Volkswirtschaften blieb im Jahresverlauf lediglich Nordamerika stabil auf dem eingeschlagenen Wachstumskurs. China muss zunehmend um die Erhaltung seines bisherigen Konjunkturniveaus kämpfen, Brasilien bleibt weiter von strukturellen Problemen geprägt, Russland leidet immer stärker unter den Sanktionen des Westens und in Europa musste der für 2014 angekündigte Aufschwung um (zumindest) ein weiteres Jahr verschoben werden.

In der Europäischen Union war der Beginn des laufenden Geschäftsjahres einmal mehr von konjunkturellem Optimismus geprägt, allerdings wurde bereits zur Jahresmitte klar, dass die tatsächliche wirtschaftliche Dynamik auch 2014 bei Weitem nicht an die hochgesteckten Erwartungen des Jahresanfangs heranreichen wird. Maßgeblich für die enttäuschende Entwicklung war neben den „alten“ ungelösten Strukturproblemen vor allem – aber nicht nur – in Südeuropa auch eine etwas schwächere Konjunkturentwicklung in Deutschland und seinen Nachbarländern während der Sommermonate, verursacht vor allem durch die politischen Spannungen im Gefolge des Russland-Ukraine-Konflikts. Die jüngsten Signale aus der deutschen Wirtschaft deuten allerdings wieder auf eine gewisse konjunkturelle Belebung hin. Bereits seit Längerem positiv entwickelt sich die wirtschaftliche Lage in England, Polen und zuletzt auch in Spanien, dort jedoch von einer extrem niedrigen Ausgangsbasis kommend. Wie weit aus diesen Ansätzen mit Unterstützung durch die Konjunkturbelebungsmaßnahmen der neuen EU-Kommission sowie der Europäischen Zentralbank mehr als nur eine vorübergehende konjunkturelle Entspannung entsteht, werden die nächsten Monate weisen.

Anders als in Europa wurden in Nordamerika die Wachstumsprognosen nach dem Sommer weiter angehoben, getrieben von positiven Trends sowohl auf der Konsum- als auch der Investitionsseite. Neben der anhaltenden Aufwärtsentwicklung von diversen makroökonomischen Frühindikatoren wie etwa dem Purchasing Manager Index (PMI), der gegen Jahresende 2014 ein Mehrjahreshoch erreichte, sind es vor allem die enorme Anzahl an neugeschaffenen Arbeitsplätzen und eine damit stark rückläufige Arbeitslosigkeit, die das Vertrauen in den wirtschaftlichen Aufschwung unterstützen und die US-Notenbank im weiteren Jahresverlauf wohl zu einer Zinsanpassung veranlassen werden.

In China wurden im Laufe des aktuellen Geschäftsjahres die Sorgen über eine breitere konjunkturelle Abschwächung zunehmend lauter. Ausgelöst von einer Korrektur im Immobilienbereich, fiel der Frühindikator PMI erstmals seit Längerem unter die kritische 50-Punkte-Marke. Die Zentralregierung reagierte auf diese Situation mit Lockerungen in der Geldmarktpolitik einerseits sowie mit einem umfassenden Konjunkturprogramm im Ausmaß von rund 1,3 Billionen EUR, wovon der Löwenanteil von rund 900 Mrd. EUR in Infrastrukturprojekte fließen soll, um weiterhin ein jährliches Mindestwachstum von 7 % zu gewährleisten.

Die Dramatik der wirtschaftlichen Entwicklung Russlands wird allein schon durch eine Inflationsrate gegen Jahresende von etwa 9 % und einen Zinssatz im Dezember 2014 von ca. 17 % ausreichend deutlich. Der gleichzeitige massive Verfall des Rubels unterstreicht die Dimensionen der rezessiven Entwicklung.

Brasilien ist zwar im Sommer 2014 finanztechnisch von einer rezessiven Phase in eine „bloße“ Stagnation zurückgekehrt, der Verfall des Ölpreises, aber auch anderer Rohstoffpreise lässt in Verbindung mit einer sehr überschaubaren politischen Reformdynamik allerdings eine schnelle Rückkehr zu Wachstumsraten einer Emerging Economy wenig wahrscheinlich erscheinen.

Die voestalpine-Gruppe behauptete sich in diesem konjunkturell sehr inhomogenen Umfeld aufgrund der breiten Aufstellung und des anspruchsvollen Portfolios weiterhin erfolgreich und konnte im 12-Monats-Vergleich bei stabilen Umsätzen einmal mehr Verbesserungen in allen Ergebniskategorien erzielen.

Die Steel Division, (bisher noch) hauptsächlich auf den europäischen Markt fokussiert, war in den ersten drei Quartalen des aktuellen Geschäftsjahres insofern mit einem differenzierten ökonomischen Szenario konfrontiert, als einem insgesamt durchaus auskömmlichen Nachfrageniveau ein ungebrochen schwieriges preisliches Umfeld gegenüberstand. Trotz deflationärer Rahmenbedingungen – sinkende Rohstoff- und Stahlpreise – konnte die Division die Umsätze im Jahresvergleich stabil halten und das Ergebnis deutlich steigern.

Die Special Steel Division profitierte von ihrer geografisch breiten Aufstellung und konnte sowohl den Umsatz als auch die Ergebnisse deutlich ausweiten. Vor allem die Märkte für Werkzeugstahl und Sonderwerkstoffe in Nordamerika und Asien trugen in den vergangenen drei Quartalen maßgeblich zur guten Performance der Division bei, wobei insgesamt gesehen auch der europäische Markt nach einer eher volatilen Phase über den Sommer zuletzt wieder günstigere Rahmenbedingungen bot.

Die Metal Engineering Division erzielte einmal mehr hervorragende Ergebnisse, wenngleich das durch überdurchschnittlich profitable Projektgeschäfte im Bereich Eisenbahninfrastruktur geprägte außergewöhnliche Niveau des Vorjahres nicht mehr ganz erreicht werden konnte. Insgesamt bewegt sich der Bereich Eisenbahninfrastruktur aber auf ungebrochen hohem Niveau und auch die übrigen Geschäftsbereiche Draht, Nahtlosrohr und Schweißtechnik erfreuen sich stabil guter Nachfrage.

Die ungewöhnlich gute Ergebnisperformance der Metal Forming Division im bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2014/15 ist vor allem auf Einmaleffekte aus Portfoliobereinigungen zurückzuführen. Auf operativer Ebene ist der Geschäftsverlauf im Bereich Automotive Parts and Components von anhaltend starker Nachfrage gekennzeichnet. Der Geschäftsbereich Tubes & Sections entwickelte sich dagegen regional sehr unterschiedlich, generell unter verstärktem Wettbewerbsdruck stand der Geschäftsbereich Precision Strip, wohingegen der Geschäftsbereich Warehouse & Rack Solutions seine schon bisher sehr ansprechende Performance fortsetzen konnte.

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Über voestalpine

Die weltweit tätige voestalpine-Gruppe ist ein stahlbasierter Technologie- und Industriegüterkonzern. Der Konzern ist mit seinen qualitativ höchstwertigen Produkten einer der führenden Partner der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Öl- und Gasindustrie.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
46.461 Mitarbeiter (FTE, 31.12.2014)

Ergebnis GJ 2013/14

€ 11,2 Mrd.

Umsatz

€ 1,4 Mrd.

EBITDA

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