Investitionen
Ein Schwerpunkt der Investitionen des voestalpine-Konzerns im 1. Halbjahr 2025/26 lag – wie bereits in den Vorjahren – auf der Umsetzung der 1. Stufe des Transformationsprojekts „greentec steel“. Die Maßnahmen an den beiden Stahlstandorten in Linz und Donawitz, Österreich, verliefen weiterhin planmäßig und entsprechen den Zeit- und Budgetvorgaben. Darüber hinaus wurden erfolgreich Wachstumskonzepte umgesetzt, Programme zur Festigung der technologischen Vorreiterrolle vorangetrieben sowie notwendige Ersatzinvestitionen getätigt. Insgesamt belief sich das Investitionsvolumen des voestalpine-Konzerns im aktuellen Berichtszeitraum auf 409,6 Mio. EUR, was einem Rückgang um 18,2 % gegenüber dem Vorjahreswert von 500,7 Mio. EUR entspricht.
Die Steel Division tätigte im 1. Halbjahr 2025/26 Investitionen in Höhe von 215,3 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (229,0 Mio. EUR) entspricht dies einer Verringerung um 6,0 %. Im Rahmen der 1. Phase des Transformationsprojekts „greentec steel“ konnte die Division weitere wichtige Meilensteine erreichen. So wurde zu Beginn des Geschäftsjahres mit der Erweiterung des Schrottlagerplatzes begonnen. Die Massivbau- und Stahlbauarbeiten für die Errichtung der Halle, in der künftig das neue Elektrostahlwerk untergebracht sein wird, verliefen planmäßig. Zudem wurde im aktuellen Berichtszeitraum der Vergabeprozess für wesentliche Komponenten der neuen Sekundärmetallurgie abgeschlossen. Diese Anlage dient zukünftig der Nachbehandlung von hochqualitativen Stahlsorten. Ende September 2025 startete der Bau der Hy4Smelt-Anlage. Dabei handelt es sich um die weltweit erste industrielle Demonstrationsanlage, die zwei innovative Verfahren kombiniert: die wasserstoffbasierte Direktreduktion für ultrafeine Eisenerze und den elektrischen Schmelzprozess. An dem Projekt sind neben der voestalpine auch der internationale Anlagenbauer Primetals Technologies sowie Rio Tinto, einer der weltweit größten Bergbaukonzerne, beteiligt. Die Inbetriebnahme der Anlage mit geschätzten Gesamtkosten von rund 170 Mio. EUR ist für Ende des Kalenderjahres 2027 geplant. Die Generalüberholung der Feuerverzinkung 4 konnte im 1. Halbjahr 2025/26 erfolgreich abgeschlossen werden. Der Neubau von Block 8 für das unternehmenseigene Kraftwerk verlief ebenfalls programmgemäß.
Die Investitionstätigkeit der High Performance Metals Division im 1. Halbjahr 2025/26 war geprägt von weitreichenden Kostensenkungsmaßnahmen. Vor diesem Hintergrund wurden lediglich überschaubare Instandhaltungsaktivitäten sowie punktuell Projekte zur weiteren Verbesserung der Produktqualität vorgenommen. Insgesamt investierte die Division 27,7 Mio. EUR, was im Vergleich zum Vorjahr (56,9 Mio. EUR) eine Veränderung von –51,3 % bedeutet. Im Rahmen der Konsolidierung der Distributionslager in Europa konzentriert sich die High Performance Metals Division derzeit auf den Ausbau der beiden vollautomatisierten Hochregallagersysteme am Standort Kapfenberg, Österreich. Das 1. Halbjahr 2025/26 stand dabei ganz im Zeichen der Detailplanung für die Hallenerweiterung. Am Produktionsstandort von Villares in Sumaré, Brasilien wurden zudem Vorbereitungsmaßnahmen für die Investition in eine Anlage zur Entkohlung des Edelstahls mittels Argon und Sauerstoff durchgeführt.
Das Investitionsvolumen der Metal Engineering Division belief sich im 1. Halbjahr 2025/26 auf 106,3 Mio. EUR und lag damit um 30,5 % unter dem Vorjahresniveau von 153,0 Mio. EUR. Der Projektfortschritt bei der Umstellung der Stahlerzeugung von Hochofentechnologie auf Elektroofentechnologie wurde im Berichtszeitraum weiter vorangetrieben und befindet sich damit im geplanten Zeit- und Kostenrahmen. Durch den planmäßigen Fortschritt bei den Bau- und Stahlbauarbeiten wurde die Grundlage geschaffen, im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2025/26 mit der Montage der 1. Anlagenbauteile für das Kernaggregat des Elektrolichtbogenofens zu beginnen. Anschließend folgen die Verrohrung der Bauteile sowie die Elektroverkabelung. Beim Investitionsvorhaben Umspannwerk Ost, welches das Umspannwerk Süd ersetzen wird, sind die Bauarbeiten am Gebäude bereits weit fortgeschritten. Die nächsten Schritte umfassen die elektrotechnische Ausstattung sowie die Kabelumlegung. Der Geschäftsbereich Railway Systems investierte im 1. Halbjahr 2025/26 in die Erweiterung des Weichenstandorts Knoxville, Tennessee, USA, der im vergangenen Geschäftsjahr im Rahmen eines Asset Deals erworben wurde. Im Geschäftsbereich Industrial Systems konzentrierten sich die Investitionen unter anderem auf den Kapazitätsausbau des italienischen Premium-Schweißdrahtherstellers Italfil.
Die Investitionen der Metal Forming Division beliefen sich im 1. Halbjahr 2025/26 auf 55,7 Mio. EUR und lagen damit um 13,6 % unter dem Vorjahreswert von 64,5 Mio. EUR. Im Geschäftsbereich Automotive Components konzentrierte man sich vor allem auf Reorganisationsmaßnahmen, weshalb die Investitionstätigkeit hier moderat ausfiel. Im Gegensatz dazu setzte der Geschäftsbereich Tubes & Sections gezielt Wachstumsprojekte um. Das Unternehmen Meincol in Caxias do Sul, Brasilien, erweiterte seine Kapazitäten durch den Bau einer zusätzlichen Halle sowie die Investition in eine neue Längsteilanlage. Die voestalpine Sadef verbesserte ihre Produktionskompetenzen in Frankreich mit der Anschaffung einer neuen Beschichtungsanlage. Das umfangreichste Projekt betrifft den Ausbau der Rollforming Corporation in Jeffersonville, Indiana, USA. Basierend auf langfristigen Verträgen mit namhaften globalen LKW-Herstellern erweitert der Standort derzeit seine Produktion um den Bereich Längsträger.