High Performance Metals Division

MARKTUMFELD UND GESCHÄFTSVERLAUF

Das Marktumfeld der global agierenden High Performance Metals Division war im 1. Halbjahr 2025/26 weitgehend von den Unsicherheiten, ausgelöst durch die restriktive Zollpolitik der neuen US-Administration, geprägt. Dieser Entwicklung begegnet das Management mit gezieltem Kostenmanagement sowie einer konsequent am Markt ausgerichteten Organisation. Die einzelnen Marktsegmente entwickelten sich wie folgt:

Im Marktsegment Tooling, das Lieferungen von Werkzeugstahl umfasst und mengen- sowie wertmäßig das größte Segment der Division darstellt, herrschte im 1. Halbjahr 2025/26 anhaltend hoher Wettbewerbs- und Preisdruck. Die Division konzentriert sich gezielt auf die oberen Qualitätssegmente ihres Produktportfolios und baut konsequent Value Added Services aus, wie beispielsweise Wärme- und Oberflächenbehandlungen von Werkzeugteilen. Damit richtet sie ihren Fokus auf erfolgversprechende Marktbereiche.

Regional betrachtet zeigte sich der Bedarf im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2025/26 in Europa weitgehend stabil, jedoch auf einem sehr verhaltenen Niveau. Zusätzlich belasteten hohe Importe von Werkzeugstählen aus China den Markt. In Nordamerika verhielten sich die Kund:innen aufgrund der noch nicht vollständig einschätzbaren Auswirkungen der neu eingeführten Zölle abwartend und bestellten daher zurückhaltend. In Brasilien, dem wichtigsten Markt Südamerikas für die voestalpine, ging die Nachfrage im Verlauf der Berichtsperiode spürbar zurück. Während der brasilianische Markt bereits in der Vergangenheit durch Importe aus China belastet war, verschärften die neu eingeführten US-Zölle diese Problematik zusätzlich. Die Nachfrage in China und Indien blieb im 1. Halbjahr 2025/26 unverändert robust.

Das Marktsegment Industrials umfasst überwiegend die Lieferung von Spezialstählen sowie bearbeiteten Komponenten an verschiedene Industriezweige weltweit. Im Unterschied zum Segment Tooling fließen diese Produkte direkt in die Endprodukte der Kunden ein. Im 1. Halbjahr 2025/26 blieb die Nachfrage in der Automobilbranche, insbesondere im Bereich der Ventilstähle und Motorkomponenten, weiterhin zurückhaltend. Dagegen zeigte die Branche Food & Beverage (Nahrungsmittel) eine überwiegend positive Entwicklung, wie auch die Bereiche MedTech (Medizintechnik) und Mining (Bergbau).

Im Marktsegment Aerospace and Power Industries (Luftfahrtindustrie und Energiemaschinenbau) beliefert die High Performance Metals Division internationale Kunden mit Sonderwerkstoffen sowie geschmiedeten Teilen und Komponenten. Die positive Marktentwicklung setzte sich im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2025/26 fort. Die europäische Flugzeugindustrie blieb dabei der wichtigste Wachstumstreiber. Auch die nordamerikanische Flugzeugindustrie konnte ihre Auslieferungen in der Berichtsperiode schrittweise erhöhen und trug somit maßgeblich zur insgesamt guten Entwicklung des Segments bei.

Das Marktsegment Oil & Gas, CPI & Renewables (Öl und Gas, chemische Prozessindustrie sowie erneuerbare Energien) umfasst Lieferungen an die Erdöl- und Erdgasexploration, die petrochemische Industrie und den Bereich der erneuerbaren Energien. Im 1. Halbjahr 2025/26 war das Marktumfeld von globaler wirtschaftlicher Unsicherheit, niedrigem Ölpreis, Handelshemmnissen und Zollmaßnahmen geprägt. Vor diesem Hintergrund wurden die Explorationsaktivitäten in der Berichtsperiode weiter zurückgefahren. Die Nachfrage aus der petrochemischen Industrie blieb hingegen weitgehend stabil.

FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Bei den Umsatzerlösen zeigt die High Performance Metals Division mit einem Minus um 16,8 % von 1.619,7 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2024/25 auf 1.347,6 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2025/26 eine rückläufige Tendenz. Dabei ist die Abschwächung auf der Umsatzseite neben herausfordernden Marktbedingungen vor allem auf das wegfallende Geschäftsvolumen durch den Verkauf des deutschen Werkes Buderus Edelstahl im 4. Quartal 2024/25 zurückzuführen.

Das operative Ergebnis (EBITDA) verbesserte sich im Jahresvergleich deutlich: von 15,8 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2024/25 (Marge 1,0 %) auf 103,0 Mio. EUR (Marge 7,6 %) im aktuellen 1. Halbjahr 2025/26. Dabei müssen jedoch negative Einmaleffekte in der Höhe von 81 Mio. EUR im EBITDA der Vorjahresperiode berücksichtigt werden. Diese ergaben sich durch Abwertungen von kurzfristigen Vermögenswerten im Zuge des Verkaufsprozesses von Buderus Edelstahl. Das Betriebsergebnis (EBIT) erreichte im aktuellen Halbjahr 2025/26 einen Wert von 25,7 Mio. EUR (Marge 1,9 %) wohingegen in der Vergleichsperiode des Vorjahres infolge des Abwertungsbedarfs ein negativer Wert von –62,5 Mio. EUR (Marge –3,9 %) ausgewiesen wurde.

Im direkten Quartalsvergleich ergibt sich bei der High Performance Metals Division ein leichter Rückgang bei den Kennziffern, der im Wesentlichen saisonal bedingt ist. Die Umsatzerlöse verminderten sich dabei um 1,4 % von 678,5 Mio. EUR im 1. Quartal 2025/26 auf 669,1 Mio. EUR im 2. Quartal 2025/26 infolge von etwas niedrigeren Absatzmengen. Entsprechend schwächte sich das EBITDA um 8,6 % von 53,8 Mio. EUR (Marge 7,9 %) auf 49,2 Mio. EUR (Marge 7,4 %) ab. Das EBIT liegt im 2. Quartal mit 10,8 Mio. EUR (Marge 1,6 %) um 27,5 % unter dem Wert des unmittelbaren Vorquartals (14,9 Mio. EUR, Marge 2,2 %).

Durch den Verkauf von Buderus Edelstahl sowie Reorganisationsmaßnahmen in Produktions- und Vertriebsbereichen verringerte sich der Beschäftigtenstand (FTE) der High Performance Metals Division per 30. September 2025 um 12,8 % auf 11.506 (13.202 per 30. September 2024).