Die konjunkturelle Entwicklung war im Verlauf der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2018/19 in einigen Wirtschaftsregionen durch eine gegen Ende der Periode fragiler werdende Wachstumsdynamik geprägt, in Europa zunehmend verstärkt durch eine wachsende Preisvolatilität im Energiebereich und nicht zuletzt auch bei CO2-Emissionszertifikaten.
Hauptursache für steigende Konjunkturbedenken sind aktuell jedoch sich mehrende negative Effekte aus Verwerfungen der internationalen Handelsströme infolge von protektionistischen handelspolitischen Maßnahmen seitens einer wachsenden Zahl an Staaten, aber auch Nachfrageschwächen in einzelnen Industriesegmenten und Wirtschaftsregionen. So führte – und führt – das in Europa seit 1. September dieses Jahres geltende Abgasemissionstestverfahren (WLTP) zu erheblichen Unsicherheiten sowohl auf Seiten der Automobilproduzenten als auch bei potenziellen Käufern mit entsprechenden Marktauswirkungen. Regional betrachtet hat sich außerhalb der Europäischen Union vor allem das Wirtschaftswachstum in China zuletzt spürbar verlangsamt.
In operativer Hinsicht kam es im Laufe der Sommermonate in Europa insofern zu erheblichen zusätzlichen Erschwernissen, als extremes Niedrigwasser auf praktisch allen wichtigen Schifffahrtsstraßen zu zunehmenden logistischen Herausforderungen sowohl bei Zu- als auch Ablauffrachten führte und zum Teil auch nach wie vor führt. voestalpine-spezifisch ergaben sich aktuell zusätzliche Ergebnisbelastungen aus über Budget liegenden Hochlaufkosten an nordamerikanischen Automotive-Standorten und ungeplanten Stillständen der HBI-Anlage in Texas, USA, infolge von Hochwasser und eines Gasrohrgebrechens.
Wie schon in der Ad-hoc-Meldung vom 24. Oktober 2018 („voestalpine mit 2. Quartal unter Markterwartung, Korrektur der Ergebniserwartung für das Geschäftsjahr 2018/19“) dargestellt, wird vor diesem Hintergrund auf Basis der vorliegenden Halbjahresziffern eine Wiederholung des Rekordergebnisses von 2017/18 entgegen den Erwartungen noch zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres nicht möglich sein. Dies vor allem im Hinblick auf die Ergebnisbelastung aus der über die Sommermonate erfolgten, umfassenden Erneuerung des größten Schmelzaggregats im Konzern. Die ursprünglich angestrebte überwiegende Kompensation durch anderweitige positive Effekte wird unter den gegebenen internen und externen Voraussetzungen nicht mehr realisierbar sein.
Es ist daher auf Basis der aktuellen Entwicklung für das Geschäftsjahr 2018/19 nunmehr von einem Betriebsergebnis (EBIT) von etwas unter einer Milliarde Euro bzw. einem operativen Ergebnis (EBITDA) von knapp 1,8 Mrd. EUR auszugehen.
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