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Änderungen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

IFRS 15 Revenue from Contracts with Customers wird im voestalpine-Konzern seit 1. April 2018 angewendet, wobei die Erstanwendung nach der modifizierten retrospektiven Methode erfolgte. Dementsprechend erfolgte keine Anpassung der Vorjahreswerte. Der Standard fasst die Regelungen zur Umsatzrealisierung zusammen und ersetzt IAS 18 und IAS 11 sowie die damit im Zusammenhang stehenden Interpretationen. IFRS 15 folgend, ist nicht mehr die Übertragung wesentlicher Chancen und Risiken maßgeblich, sondern jener Zeitpunkt, in dem der Übergang der Verfügungsmacht über die Güter und Dienstleistungen erfolgt und dadurch Nutzen aus diesen gezogen werden kann. Mittels des neu eingeführten 5-Schritte-Modells werden Ausmaß und zeitliche Lagerung der Umsatzrealisierung festgestellt.

Aufgrund der Neuregelungen im Bereich von kundenspezifischer Serienfertigung im Anwendungsbereich des IFRS 15.35c kommt es im Gegensatz zu IAS 11 zu einer vorgezogenen Umsatzrealisierung, da der Kontrollübergang bereits bei Produktion erfolgt. Die Umsatzrealisierung hat bei diesen kundenspezifischen Produkten ohne alternative Nutzungsmöglichkeit zeitraumbezogen zu erfolgen, da voestalpine einen durchsetzbaren Zahlungsanspruch gegenüber dem Kunden hat. Der daraus resultierende Eigenkapitaleffekt nach Steuern beträgt rund 7,0 Mio. EUR und resultiert im Wesentlichen aus den Bereichen Aerospace und Automotive.

Der zweite wesentliche Eigenkapitaleffekt nach Steuern iHv rund –15,0 Mio. EUR stammt aus der Auflösung bisher aktivierter Vorserienverluste im Bereich Automotive, welche durch die Vorschriften des IFRS 15 zukünftig in der Periode des Anfalls ergebniswirksam zu erfassen sind.

Neben dem Erstanwendungseffekt nach Steuern iHv –7,4 Mio. EUR ergeben sich u. a. Umgliederungen von Vorräten und bestehenden PoC-Forderungen zu Vertragsvermögenswerten.

Die Übrigen Geschäftsbereiche des Konzerns sind von den Änderungen des IFRS 15 nicht oder nur im unwesentlichen Ausmaß betroffen.

IFRS 9 Financial Instruments wird im voestalpine-Konzern seit 1. April 2018 erstmalig angewendet, wobei vom Wahlrecht zur vereinfachten Erstanwendung Gebrauch gemacht wurde. Dementsprechend erfolgte keine Anpassung der Vorjahreswerte. Im Bereich der Einstufung und Bewertung ergaben sich keine Buchwertunterschiede aufgrund der Erstanwendung. Die Bilanzierungsvorschriften für Sicherungsgeschäfte werden prospektiv angewendet. Der Standard führt zu Neuerungen im Bereich von Finanzinstrumenten und ersetzt weitestgehend IAS 39.

Um den Vorschriften des IFRS 9 hinsichtlich des Wertminderungsmodells Rechnung zu tragen, wurde im voestalpine-Konzern ein Berechnungsmodell aufgesetzt. Als Grundlage für die geschätzten erwarteten Kreditausfälle dienen Erfahrungswerte von tatsächlichen historischen Kreditausfällen der letzten fünf Jahre. Aufgrund der bestehenden Kreditausfallsversicherungen und einem durch sehr gute bis gute Bonität dominierten und diversifizierten Kundenportfolio besteht keine signifikante Konzentration von Ausfallrisiken. Die Anwendung der neuen Wertminderungsmethodik führt aufgrund der geringen historischen und erwarteten Forderungsausfälle zu keinen wesentlichen Auswirkungen bei den Wertberichtigungen.

Für die weiteren Angaben zur erstmaligen Anwendung von IFRS 9 wird auf die Ausführungen im Punkt Erläuterung zu Finanzinstrumenten verwiesen. Den Ausführungen folgend, ergaben sich durch die Erstanwendung des IFRS 9 im voestalpine-Konzern keine Auswirkungen.

Die nachfolgende Tabelle stellt daher lediglich die Auswirkungen der Erstanwendung von IFRS 15 Revenue from Contracts with Customers auf die Eröffnungsbilanz per 1. April 2018 dar:

Geänderte Darstellung in der Konzernbilanz

 

 

31.03.2018

 

Anpassungen gemäß IFRS 15

 

01.04.2018

 

 

 

 

 

 

 

Aktiva

 

 

 

 

 

 

Aktive latente Steuern

 

196,1

 

4,7

 

200,8

Vorräte

 

3.998,4

 

–99,3

 

3.899,1

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

 

1.773,1

 

104,4

 

1.877,5

Summe Aktiva

 

15.455,0

 

9,8

 

15.464,8

 

 

 

 

 

 

 

Passiva

 

 

 

 

 

 

Gewinnrücklagen und andere Rücklagen

 

4.957,9

 

–7,4

 

4.950,5

Passive latente Steuern

 

107,6

 

2,7

 

110,3

Rückstellungen

 

615,2

 

–0,5

 

614,7

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

 

2.647,1

 

15,0

 

2.662,1

Summe Passiva

 

15.455,0

 

9,8

 

15.464,8

 

 

 

 

 

 

 

Mio. EUR

In den nachfolgenden Tabellen sind die Auswirkungen aus der Anwendung des IFRS 15 auf den Zwischenabschluss per 30. September 2018 dargestellt. Die Auswirkungen auf das Konzern-Cashflow- Statement sind per 30. September 2018 unwesentlich.

Geänderte Darstellung in der Konzernbilanz

30.09.2018

 

Berichtet

 

Anpassungen gemäß IFRS 15

 

Ohne Anwendung von IFRS 15

 

 

 

 

 

 

 

Aktiva

 

 

 

 

 

 

Aktive latente Steuern

 

207,8

 

–4,0

 

203,8

Vorräte

 

4.030,0

 

107,4

 

4.137,4

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

 

1.884,3

 

–117,5

 

1.766,8

Summe Aktiva

 

15.171,0

 

–14,1

 

15.156,9

 

 

 

 

 

 

 

Passiva

 

 

 

 

 

 

Gewinnrücklagen und andere Rücklagen

 

4.971,7

 

5,11

 

4.976,8

Passive latente Steuern

 

106,6

 

–3,1

 

103,5

Rückstellungen

 

574,0

 

0,5

 

574,5

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

 

2.313,8

 

–16,6

 

2.297,2

Summe Passiva

 

15.171,0

 

–14,1

 

15.156,9

 

 

 

 

 

 

 

1
Inkl. Währungsumrechnung in Höhe von 1,0 Mio. EUR.

Mio. EUR

Geänderte Darstellung in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

01.04.–30.09.2018

 

Berichtet

 

Anpassungen gemäß IFRS 15

 

Ohne Anwendung von IFRS 15

 

 

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

6.674,0

 

–28,6

 

6.645,4

Umsatzkosten

 

–5.268,4

 

23,6

 

–5.244,8

Bruttoergebnis

 

1.405,6

 

–5,0

 

1.400,6

 

 

 

 

 

 

 

EBIT

 

479,5

 

–5,0

 

474,5

 

 

 

 

 

 

 

Ergebnis vor Steuern

 

421,5

 

–5,0

 

416,5

 

 

 

 

 

 

 

Ertragsteuern

 

–105,3

 

1,7

 

–103,6

Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss)

 

316,2

 

–3,3

 

312,9

 

 

 

 

 

 

 

Mio. EUR


Über voestalpine

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologie- und Industriegüterkonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zählt sie zu den führenden Partnern der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Luftfahrt-, Öl- und Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
51.600 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2017/18

€ 13 Mrd.

Umsatz

€ 2 Mrd.

EBITDA

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