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Metal Engineering Division

Marktumfeld und Geschäftsverlauf

In der 1. Hälfte des Geschäftsjahres 2018/19 wurde die Metal Engineering Division organisatorisch neu aufgestellt, um sich am Markt noch stärker als bisher als Anbieter von kompletten Systemlösungen in anspruchsvollen Industriesegmenten zu präsentieren. So kam es einerseits zu einer Bündelung der Kompetenzen in der Schienen-, Weichen- und Signaltechnik im Rahmen des neuen Geschäftsbereiches „Railway Systems“, während andererseits die bisher getrennt geführten Geschäftsbereiche Wire Technology (Draht), Tubulars (Nahtlosrohre) sowie Welding Consumables (Schweißtechnik) im neuen Geschäftsbereich „Industrial Systems“ zusammengeführt wurden.

Im Geschäftsbereich Railway Systems hat sich die Marktnachfrage in Europa im Verlauf des Kalenderjahres 2018 nach zwei schwierigen Jahren etwas erholt. Hintergrund dafür ist in erster Linie ein Nachholbedarf bei Erhaltungsinvestitionen, wohingegen die Projekttätigkeit bei neuen Eisenbahntrassen weiterhin nur auf einem moderaten Niveau liegt. Dennoch gelingt es dem Produktbereich Schienen, im aktuellen Geschäftsjahr seine Aggregate voll auszulasten. Verbunden mit der verbesserten Marktsituation ist auch ein leicht steigendes Preisniveau, das bei der Abarbeitung von Aufträgen im Verlauf der nächsten Quartale wirksam werden sollte. Ebenfalls von der zunehmenden Erholung in Europa profitiert der Bereich Turnout Systems (Weichentechnik). Auch in China wird nach Projektverschiebungen noch zu Jahresbeginn seitens der Regierung zuletzt wieder deutlich mehr in Hochgeschwindigkeitsstrecken investiert. Unterstützt durch ein stabiles Rohstoffpreisniveau verstärkten sich auch die Aktivitäten in die Eisenbahninfrastruktur in den Minenregionen Australiens und Brasiliens. Darüber hinaus zeigt der Schwerlastverkehr in den USA ebenfalls eine weiter wachsende Dynamik, wohingegen das Marktumfeld in Südafrika sehr volatil blieb. Der Bereich Signaltechnik, der sich als Komplettanbieter am Markt positioniert und Bahnbetreibern digitalisierte Sensoriksysteme zur Verfügung stellt, ist dabei, sein Geschäftsmodell von Europa aus weltweit auszurollen.

Als Folge der globalen protektionistischen Tendenzen einerseits sowie einer Abschwächung der europäischen Autokonjunktur andererseits liegt der Geschäftsbereich Industrial Systems etwas hinter den Erwartungen zu Geschäftsjahresbeginn zurück. Der stark im Automobilsektor verankerte Produktbereich Wire Technology war im 2. Quartal mit einer deutlich gedämpften Nachfragesituation der europäischen Autohersteller im Zusammenhang mit den neuen Abgasvorschriften WLTP konfrontiert. Auch die Dynamik im Öl- und Gassektor stellte sich vor allem bei Tiefseeprojekten in dieser Division unverändert verhalten dar.

Obwohl sich der Bedarf nach OCTG-Produkten im wichtigen Markt USA im bisherigen Verlauf des Kalenderjahres 2018 sehr zufriedenstellend entwickelte, war der Geschäftsbereich Seamless Tubes durch die Einführung von Schutzzöllen („Section 232“) bei Einfuhren in die USA im Vergleich zu den lokalen Anbietern mit deutlich verschärften Wettbewerbsbedingungen konfrontiert. Dies insbesondere dadurch, dass der 25%ige Einfuhrzoll nicht zur Gänze durch Preiserhöhungen ausgeglichen werden konnte, u. a. auch deshalb, weil sich die großen Distributoren im Öl- und Gasbereich noch vor Inkrafttreten der Schutzzölle mit ausreichenden Mengen an OCTG-Produkten eingedeckt haben.

Der Bereich Welding Consumables nahm im 1. Halbjahr 2018/19 eine bloß durchschnittliche Entwicklung. Während die Nachfrage nach Schweißzusatzstoffen in China ein anhaltend solides Niveau aufweist, ist die Situation in Europa durch eine weiterhin gedämpfte Erwartung geprägt. Vor diesem Hintergrund verstärkt der Geschäftsbereich seine Projekte zur Kostenoptimierung und forciert die interne Zusammenarbeit mit anderen voestalpine-Gesellschaften zur Erschließung neuer Geschäftsmöglichkeiten.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Quartalsentwicklung der Metal Engineering Division

Mio. EUR

 

1 Q

 

2 Q

 

1 H

 

 

 

 

2017/18

 

2018/19

 

2017/18

 

2018/19

 

2017/18

 

2018/19

 

Verän­derung

 

 

01.04.–30.06.2017

 

01.04.–30.06.2018

 

01.07.–30.09.2017

 

01.07.–30.09.2018

 

01.04.–30.09.2017

 

01.04.–30.09.2018

 

in %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

770,0

 

799,8

 

741,2

 

747,6

 

1.511,2

 

1.547,4

 

2,4

EBITDA

 

87,2

 

98,5

 

90,5

 

85,3

 

177,7

 

183,8

 

3,4

EBITDA-Marge

 

11,3 %

 

12,3 %

 

12,2 %

 

11,4 %

 

11,8 %

 

11,9 %

 

 

EBIT

 

47,0

 

56,3

 

34,4

 

44,4

 

81,4

 

100,7

 

23,7

EBIT-Marge

 

6,1 %

 

7,0 %

 

4,6 %

 

5,9 %

 

5,4 %

 

6,5 %

 

 

Beschäftigte (Vollzeitäquivalent)

 

13.274

 

13.577

 

13.450

 

13.512

 

13.450

 

13.512

 

0,5

Die Metal Engineering Division weist im Jahresvergleich in der Entwicklung der Umsatzerlöse einen Anstieg um 2,4 % von 1.511,2 Mio. EUR auf 1.547,4 Mio. EUR aus. Positiv auf die Umsatzerlöse wirkten insbesondere die heuer höheren Versandmengen bei Nahtlosrohren (Seamless Tubes) sowie ein verbessertes Preisniveau bei Drahtprodukten (Wire Technology). Darüber hinaus konnte auch der Bereich Welding Consumables seine Geschäftstätigkeit gegenüber dem Vorjahr etwas ausweiten. Demgegenüber entwickelten sich die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Railway Systems im Vorjahresvergleich insgesamt nach wie vor verhalten. Auf der Ergebnisseite verzeichnete die Division in den ersten sechs Monaten 2018/19 eine Steigerung gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die stärkste Verbesserung gelang dabei dem Bereich Wire Technology, da im vergangenen Jahr die Hochlaufphase des neuen Drahtwalzwerkes noch belastend auf die Ergebnisentwicklung wirkte. In Summe konnte die Metal Engineering Division mit 183,8 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2018/19 das Vergleichs-EBITDA des Vorjahres von 177,7 Mio. EUR um 3,4 % übertreffen. Die EBITDA-Marge verbesserte sich mit 11,9 % nur marginal (Vorjahr 11,8 %). Als Resultat einer außerordentlichen Abschreibung im Bereich Wire Technology von 15 Mio. EUR im 2. Quartal des Vorjahres liegt das EBIT im 1. Halbjahr 2018/19 mit 100,7 Mio. EUR (Marge 6,5 %) verglichen mit dem korrespondierenden Zeitraum des vergangenen Jahres (81,4 Mio. EUR, Marge 5,4 %) deutlich höher.

Im unmittelbaren Quartalsvergleich schwächten sich die wichtigsten Kennziffern der Division vor allem saisonal bedingt etwas ab. So fielen die Umsatzerlöse von 799,8 Mio. EUR im 1. Quartal um 6,5 % auf 747,6 Mio. EUR im 2. Quartal 2018/19. Zusätzlich war die Division im Sommerquartal mit einer Eintrübung der Entwicklung im Automobilsektor konfrontiert, was zu entsprechend negativen Auswirkungen auf die Auslastungssituation im Bereich Wire Technology führte. Auch aufgrund des teilweisen Wirksamwerdens der US-Strafzölle bei Nahtlosrohrlieferungen verringerte sich das operative Ergebnis (EBITDA) in der Gegenüberstellung des 1. Quartals mit dem 2. Quartal 2018/19 um 13,4 % von 98,5 Mio. EUR auf 85,3 Mio. EUR, womit die EBITDA-Marge von 12,3 % auf 11,4 % fiel. Darüber hinaus belastete im 2. Quartal 2018/19 ein negativer Einmaleffekt von 1,7 Mio. EUR aufgrund der Anpassung der Jubiläumsgeldrückstellung die Ergebnisentwicklung (Details dazu im Anhang). Im gleichen Zeitraum verminderte sich damit das Betriebsergebnis (EBIT) um 21,1 % von 56,3 Mio. EUR (Marge 7,0 %) im 1. Quartal 2018/19 auf 44,4 Mio. EUR (Marge 5,9 %) im Folgequartal.

Die Anzahl der Beschäftigten (FTE) in der Metal Engineering Division lag zum Ende des 2. Quartals 2018/19 mit 13.512 um 0,5 % über dem Vergleichswert des Vorjahres (13.450). Gegenüber dem Wert zum Ende des letzten Geschäftsjahres (13.481) erhöhte sich der Mitarbeiterstand nur geringfügig um 0,2 %.


Über voestalpine

Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologie- und Industriegüterkonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zählt sie zu den führenden Partnern der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Luftfahrt-, Öl- und Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen.

Fakten

50 Länder auf allen fünf Kontinenten
500 Konzerngesellschaften und -standorte
51.600 Mitarbeiter weltweit

Ergebnis GJ 2017/18

€ 13 Mrd.

Umsatz

€ 2 Mrd.

EBITDA

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