„der Fantasie in der Beschreibung der Konjunkturerwartungen werden derzeit von Quartal zu Quartal engere Grenzen gesetzt. Es wird immer schwieriger, dem Ausblick für die nächsten Monate Neues abzugewinnen. Zu schwer lastet in letzter Zeit das von immer wieder den gleichen negativen Themen geprägte politische und wirtschaftliche Sentiment sowohl faktisch als auch emotional auf der Konjunkturentwicklung. Dies gilt inzwischen nicht nur für Europa, sondern zunehmend auch für die Lage in anderen Wirtschaftsregionen der Welt.“
Dieser Einleitung zum letzten Quartalsbericht ist auch aus heutiger Sicht nichts hinzuzufügen, außer dass sich die konjunkturelle Situation seit dem 7. August, als dieser Befund veröffentlicht wurde, weiter verschärft hat und die Aussichten für die letzten Wochen dieses Jahres genauso wie für den Jahresbeginn 2013 für die globale Konjunkturentwicklung wenig Gutes verheißen.
Der voestalpine-Konzern schlägt sich in einem extrem herausfordernd gewordenen wirtschaftlichen Umfeld dank seiner technologie- und qualitätsorientierten, immer globaler werdenden Aufstellung nach wie vor vergleichsweise erfolgreich. Es gelingt gerade auch in diesen schwierigen Zeiten, unserem Anspruch gerecht zu werden, auf Basis von Technologie-, Qualitäts- und Kostenführerschaft in ergebnismäßiger Hinsicht zumindest in Europa die Benchmark darzustellen. Dennoch sehen wir uns im Lichte der verstärkten Unsicherheit trotz eines den bisherigen Ergebniserwartungen entsprechenden 1. Halbjahres 2012/13 aus Gründen der kaufmännischen Vorsicht veranlasst, die Erwartungen für das Gesamtjahr in Bezug auf EBITDA und EBIT jeweils in einer Größenordnung von 100 Mio. EUR auf 1,4 Mrd. bzw. 800 Mio. EUR zurückzunehmen. Vor dem Hintergrund der Dynamik des Abschwungs in den letzten Monaten ist von einer weiteren Verstärkung der kurzfristigen Volatilitäten und in Verbindung damit auch von einer weiter zunehmenden Planungsunsicherheit auszugehen.
Abschließend noch ein Hinweis zur operativen Ergebnisdarstellung: Nach längeren internen Diskussionen über die Aussagekraft der einzelnen Ergebniskategorien haben wir uns – auch im Lichte der aktuellen Konjunkturentwicklung – entschieden, das EBITDA als operativ aussagekräftigste Ergebnisziffer ab sofort anstelle des EBIT in den Mittelpunkt der finanziellen Berichterstattung zu stellen („operatives Ergebnis“). Wir folgen damit auch einem in letzter Zeit verstärkt zu beobachtenden internationalen Trend.
Linz, 6. November 2012
Der Vorstand
Wolfgang |
Herbert |
Franz |
Robert |
Franz |