Investitionen

Nach einer mehrjährigen Phase der Zurückhaltung im Gefolge der Großakquisition BÖHLER-UDDEHOLM sowie der globalen Finanz- und Schuldenkrise beabsichtigt der voestalpine-Konzern vor dem Hintergrund des zunehmenden Wiedererlangens seiner früheren Finanzstärke, die Investitionstätigkeit im laufenden Geschäftsjahr deutlich auszuweiten. Konsequenterweise haben alle vier Divisionen ihre Investitionen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert, wobei die Metal Engineering Division – insbesondere auf Grund einer seit Langem geplanten Hochofen-Großreparatur – den größten Zuwachs verzeichnete. Insgesamt erhöhten sich die Investitionen im 1. Halbjahr 2012/13 gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres (227,4 Mio. EUR) um 32,4 % auf 301,1 Mio. EUR.

Die Investitionen der Steel Division lagen mit 111,4 Mio. EUR um 18,0 % über dem Vorjahreswert von 94,4 Mio. EUR. Dabei bestimmte eine Reihe von Ersatzinvestitionen die Entwicklung im 1. Halbjahr 2012/13. So werden am Standort Linz derzeit die Kräne sowohl im Stahlwerk als auch im Warmwalzwerk erneuert, die Beize-Tandem-Verbindung im Kaltwalzwerk modernisiert und die elektrolytische Verzinkungsanlage generalüberholt. Großvorhaben im Bereich der Hochöfen betreffen den Austausch der Winderhitzer und die Installation von Kohleeinblasungsanlagen. Planmäßig verläuft im Geschäftsbereich Grobblech die schrittweise Errichtung eines neuen Walzgerüstes.

Während sich das Investitionsprogramm „L6“ mit der Errichtung der DeNOX-Anlage am Sinterband (Inbetriebnahme Ende 2012) und der Fertigstellung der 150-Mio.-EUR-Investition Kontiglühe 2 (Inbetriebnahme Geschäftsjahr 2013/14) in der Endphase befindet, laufen die Vorbereitungen für das Nachfolgeprojekt „Linz 2020“ auf Hochtouren. Dessen Schwerpunkt bilden zum einen Maßnahmen, die sich durch eine hervorragende Wirtschaftlichkeit auszeichnen, und zum anderen Investitionen, die der Absicherung der Technologie- und Qualitätsführerschaft dienen. Im Gegensatz zu „L6“ basiert das Konzept von „Linz 2020“ damit nicht auf den Prämissen einer weiteren Mengenausweitung am Standort Linz.

Die Investitionen der Special Steel Division beliefen sich in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2012/13 auf 43,2 Mio. EUR, sie lagen damit um 28,6 % über dem Niveau des Vorjahres (33,6 Mio. EUR). Das Hauptaugenmerk stellt dabei im laufenden Geschäftsjahr die Erweiterung der Kapazitäten zur Herstellung pulvermetallurgischer Stähle am Standort Kapfenberg (Österreich) dar. Ein weiterer Fokus liegt auf der umfassenden Neukonzeption des Stahlwerks am Standort Wetzlar (Deutschland); im Zuge eines tiefgreifenden vierjährigen Programms wird dort das Stahlwerk schrittweise noch stärker auf Produktivität und Qualität sowie Umweltschutz und Arbeitssicherheit fokussiert. Darüber hinaus wird in den Vertriebsgesellschaften der Special Steel Division umfassend in Erweiterungen und Ergänzungen der Bereiche An- und Bearbeitung investiert. Die Vertriebsorganisation verlängert dadurch nicht nur ihre Wertschöpfungskette, auch die Schlagkraft im Kundenservice wird damit weiter erhöht.

Mit einem Anstieg um 92,0 % von 42,7 Mio. EUR auf 82,0 Mio. EUR verzeichnete die Metal Engineering Division die markanteste Steigerung der Investitionstätigkeit gegenüber dem Vorjahr. Zurückzuführen ist dies in erster Linie auf die Hochofen-Großreparatur am österreichischen Standort Donawitz, die nach einer Umbauzeit von rund drei Monaten mit Anfang Oktober 2012 planmäßig abgeschlossen werden konnte. Damit steht nunmehr auch in der Metal Engineering Division wieder die gesamte Kapazität zur Roheisenerzeugung zur Verfügung.

Die Metal Forming Division wendete in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2012/13 61,0 Mio. EUR für Investitionen auf und lag damit um 19,4 % über dem Vergleichswert des entsprechenden Vorjahreszeitraumes (51,1 Mio. EUR). Die Großinvestition des Geschäftsbereichs Precision Strip in ein neues Walz- und Bandbearbeitungszentrum am Standort Kematen (Österreich) befindet sich bereits in der zweiten Phase und liegt sowohl zeitlich als auch hinsichtlich der Projektkosten auf Plan. Im Geschäftsbereich Tubes & Sections wurde mit dem Aufbau eines Standorts für die Herstellung von Sonderprofilen in der Nähe Shanghais (China) begonnen, dessen Produktionsbeginn im Laufe des Geschäftsjahres 2013/14 vorgesehen ist. Bei den Internationalisierungsprojekten im Geschäftsbereich Automotive Body Parts mit Unternehmensgründungen in den USA, China und Südafrika wurde nach den in der 1. Hälfte des Geschäftsjahres getroffenen Standortentscheidungen mit den ersten investiven Umsetzungsschritten begonnen.

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