Geschäftsverlauf des
voestalpine-Konzerns

In diesem insgesamt herausfordernden konjunkturellen Umfeld konnte der voestalpine-Konzern die Umsatzerlöse im bisherigen Geschäftsjahr 2012/13 im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres weitestgehend konstant halten, in der Ergebnisentwicklung mussten jedoch – überschaubare – Abschläge hingenommen werden. Aufgrund des sowohl deutlich positiven Ergebnisses nach Steuern als auch einer soliden Entwicklung des Free Cash Flow konnte weiter Eigenkapital auf- und (Netto-)Verschuldung abgebaut werden. Damit konnte das Gearing weiter, und zwar unter 50 %, gesenkt werden.

Im Detail beläuft sich der Umsatz des Konzerns in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf 8.652,5 Mio. EUR; dies bedeutet im Jahresvergleich (8.877,2 Mio. EUR) einen moderaten Rückgang von 2,5 %. In den einzelnen Divisionen ergibt sich aber durchaus ein differenziertes Bild. So konnte die Metal Engineering Division aufgrund ihres breiten und teilweise weniger konjunktursensiblen Geschäftsportfolios den Umsatz sogar geringfügig von 2.228,5 Mio. EUR um 0,5 % auf 2.239,2 Mio. EUR ausweiten, während die übrigen Divisionen mit Umsatzrückgängen von 4 % bis 5 % konfrontiert waren.

Entscheidend für die im Vergleich zum Vorjahr überwiegend schwächere Entwicklung war in allen Divisionen gleichermaßen ein nach dem Sommer – sprich im 3. Geschäftsquartal – einsetzender Abwärtstrend, der in wesentlichen Marktsegmenten des voestalpine-Konzerns zu sinkenden Verkaufsmengen und/oder -erlösen führte.

Das operative Ergebnis (EBITDA) für die ersten drei Quartale des aktuellen Geschäftsjahres übertraf zwar neuerlich die Milliardengrenze, kam jedoch mit 1.051,7 Mio. EUR um 5,9 % unter dem Vorjahreswert von 1.118,0 Mio. EUR zu liegen. Dies bedeutet aktuell eine EBITDA-Marge von 12,2 %, nach 12,6 % im letzten Jahr.

Die Entwicklung des Betriebsergebnisses (EBIT) verlief weitgehend analog, es beläuft sich nach einem Rückgang von 9,1 % im Jahresvergleich auf 615,1 Mio. EUR (Vorjahr: 676,4 Mio. EUR). Im Verhältnis zum Umsatz ergibt sich damit eine Marge von aktuell 7,1 % nach 7,6 % im Vorjahr.

Während die Steel Division im Jahresvergleich beim operativen Ergebnis (EBITDA) eine stabile Entwicklung und die Metal Engineering Division nur eine marginale Verminderung auswiesen, fiel der Rückgang in der Special Steel Division mit 11,5 % und der Metal Forming Division mit 10,8 % jeweils deutlicher aus. Maßgeblich dafür waren wie im Bereich der Umsatzentwicklung auch hier die konjunkturellen Voraussetzungen des 3. Geschäftsquartals, welches nach dem saisonal schwächeren Sommerquartal keine nennenswerte Belebung mit sich brachte.

In der Betrachtung zum unmittelbaren Vorquartal zeigt sich die sequenzielle Abschwächung ganz deutlich: Der Konzernumsatz ging um 5,6 % von 2.882,2 Mio. EUR im 2. Quartal auf 2.719,9 Mio. EUR im vergangenen Geschäftsquartal zurück, wobei alle Divisionen in etwa zu gleichen Teilen zu der Entwicklung beitrugen. In Bezug auf die Profitabilität übersetzt sich die vergleichsweise überschaubare Umsatzabnahme von einem Quartal zum nächsten in einen Rückgang des operativen Ergebnisses (EBITDA) um 9,3 % und des Betriebsergebnisses (EBIT) um 17,0 %. Während aber die Metal Engineering Division im Quartalsvergleich deutlich zulegen konnte (EBITDA +9,5 %, EBIT +10,9 %), musste vor allem die Steel Division im Vergleich zum vorangegangenen Sommerquartal Einbußen von 22,2 % beim operativen Ergebnis (EBITDA) sowie 41,5 % beim Betriebsergebnis (EBIT) hinnehmen. Die Hintergründe für diese Entwicklung liegen einerseits in der schon erwähnten Abschwächung des wirtschaftlichen Umfeldes und andererseits in einem untypisch starken 2. Geschäftsquartal, welches von fallenden Rohstoffpreisen bei noch stabilen Verkaufserlösen gekennzeichnet war.

Aber auch die Special Steel Division und die Metal Forming Division waren im 3. Geschäftsquartal gegenüber dem unmittelbaren Vorquartal mit Rückgängen in allen Ergebniskategorien konfrontiert. Während in der Special Steel Division das generell schwierigere makroökonomische Umfeld vor allem auf die Absatzmengen drückte, war die Metal Forming Division in erster Linie mit den Folgen des Abschwungs in der europäischen Automobilindustrie konfrontiert.

Das Ergebnis vor bzw. nach Steuern entwickelte sich bei weitgehend stabilem Finanz- und Steuerergebnis jeweils analog zum Betriebsergebnis: Sie fielen gegenüber den ersten drei Quartalen des Vorjahres um 11,3 % (Ergebnis vor Steuern: 473,7 Mio. EUR per 31. Dezember 2012) bzw. 10,2 % (Ergebnis nach Steuern: 369,5 Mio. EUR per 31. Dezember 2012).

Das Eigenkapital erhöhte sich zum 31. Dezember 2012 auf 5.041,5 Mio. EUR, was eine Steigerung von 3,4 % im Vergleich zum Vorjahr (4.873,9 Mio. EUR per 31. Dezember 2011) und um 4,2 % im Vergleich zum Beginn des Geschäftsjahres 2012/13 (4.836,3 Mio. EUR per 31. März 2012) bedeutet.

Die Nettofinanzverschuldung konnte mit einem Stand von 2.508,5 Mio. EUR per 31. Dezember 2012 im 12-Monats-Intervall um 16,1 % (2.989,4 Mio. EUR per 31. Dezember 2011) und auch gegenüber dem Beginn des Geschäftsjahres 2012/13 (2.585,7 Mio. EUR per 31. März 2012) um 3,0 % gesenkt werden.

Die Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) sank damit auf 49,8 %. Dies entspricht einem Rückgang um 3,7 Prozentpunkte gegenüber dem Beginn des Geschäftsjahres (53,5 % per 31. März 2012) sowie um 11,5 Prozentpunkte im Jahresvergleich (61,3 % per 31. Dezember 2011).

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Quartalsentwicklung des voestalpine-Konzerns

Mio. EUR

 

 

 

 

1 Q – 3 Q

 

 

 

 

1 Q 2012/13

 

2 Q 2012/13

 

3 Q 2012/13

 

2012/13

 

2011/12

 

 

 

 

01.04.–
30.06.2012

 

01.07.–
30.09.2012

 

01.10.–
31.12.2012

 

01.04.–
31.12.2012

 

01.04.–
31.12.2011

 

Veränder-
ung in %

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

3.050,6

 

2.882,2

 

2.719,7

 

8.652,5

 

8.877,2

 

–2,5

EBITDA

 

375,0

 

354,8

 

321,9

 

1.051,7

 

1.118,0

 

–5,9

EBITDA-Marge

 

12,3 %

 

12,3 %

 

11,8 %

 

12,2 %

 

12,6 %

 

 

EBIT

 

230,7

 

210,0

 

174,4

 

615,1

 

676,4

 

–9,1

EBIT-Marge

 

7,6 %

 

7,3 %

 

6,4 %

 

7,1 %

 

7,6 %

 

 

Beschäftigte (Vollzeit-
äquivalent)

 

46.075

 

46.115

 

44.696

 

44.696

 

45.144

 

–1,0

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